Die Seepriesterin. Dion Fortune

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Название Die Seepriesterin
Автор произведения Dion Fortune
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783741881206



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und die Straße von müden Tommys heraushauen lassen. Die Strecke verlief diagonal über den tiefen Graben des landeinwärts gelegenen Endes von Bell Head auf einer Felsbank, und an der Haarnadelkurve auf der Spitze fürchtete ich, das Auto würde zurückrollen. Ich dachte daran, wie sich die Tommys mit ihrem Nachschub hier heraufgekämpft hatten, bevor es Lastwagen gab, und ich bedauerte sie zutiefst.

      Nach dieser nervtötenden Kurve zog sich die Straße gerade über die ganze Landzunge hin, bis sie sich an der Spitze verlor. Über uns auf dem Kamm der Hügel waren lose Haufen steinähnlicher Hügelgräber zu finden. Miss Morgan zeigte Interesse, aber ich fuhr weiter geradeaus, mitten durch zehn Millionen hüpfende Kaninchen hindurch, bis wir die Neigung der Straße erreichten und das Fort sahen. Miss Morgan begann, vor Aufregung zu zittern.

      Das Fort war nicht groß, etwas abgesenkt als Schutz gegen Kanonenschüsse, aus dem örtlichen Kalkstein von demselben einfallslosen Architekten gebaut, der auch die Straße wie mit einem Lineal angelegt hatte. Das verrottete Tor war aus den Angeln gerissen, und so fuhren wir direkt in den Vorhof hinein. Hinter uns lagen die Baracken, vor uns breitete sich eine halbkreisförmige Schießanlage aus; weiter vorne ragte die lange Zunge eines Felsens ins Wasser, und man brauchte nur den Wellenschlag und den Strudel an der Spitze zu beobachten, um zu wissen, was bei Flut hier los war – selbst an einem ruhigen Tag –, und wie die Wellen bei Sturm dagegen andonnerten, das konnte ich mir erst recht vorstellen.

      Miss Morgan sah sich kurz um und erklärte dann: „Der Platz ist ideal.“

      Während ich den Lunchkorb zu einem geschützten Unterstand trug, dachte ich daran, wie das Leben hier für die armen gottverdammten Tommys gewesen sein musste.

      Miss Morgan wollte sich noch nicht zum Lunch niederlassen, sondern kletterte an einer Schießscharte hoch, spazierte bis zum Ende der langen scharfkantigen Landzunge, die 50 oder 60 Fuß ins Wasser hinausragte, blieb an der äußersten Kante, den heranbrechenden Wellen zugewandt, stehen und starrte auf die See. Ich war beunruhigt: Wenn sie auf diesen mit Kletten bewachsenen Steinen ausrutschte, hätte nichts und niemand sie retten können. Die Flut arbeitete wie ein Mühlrad. Ich rief sie zurück, zumal das Wasser stieg. Sie antwortete nicht und blieb stehen, ab und zu vor den herankommenden Wellen einen Schritt zurückweichend. In meiner Besorgnis rauchte ich drei Zigaretten.

      Als sie dort im blassgrünen Tuchmantel stand, im Halblicht des grauen Tages, unterschied sie sich kaum vom Wasser, und die losen Falten ihres Pelzes flatterten wie eine Fahne im Wind. Dann nahm sie den Hut ab, zog einen geschnitzten Schildpattkamm aus dem schwarzen Haar und schüttelte es wie eine Mähne. Ich beobachtete sie, faszinierter als ich hätte sein dürfen. Nie zuvor war mir eine solche Frau begegnet. Nach der dritten Zigarette hatte ich mich beruhigt und fand, sie hätte dort lang genug gestanden, gegen den Wind gelehnt, mit flatternden Haaren und wehenden Kleidern, und kletterte hinab, um sie zurück auf den Felsen zu holen.

      Sie drehte sich um und streckte ihre Hand aus. Ich dachte, sie wollte sich abstützen, und nahm ihre Hand, aber sie zog mich neben sich auf die enge Stelle und hielt mich fest.

      „Komm und spür die See“, sagte sie.

      Ich stand schweigend neben ihr und drückte mich gegen den Wind, wie sie es getan hatte. Ein warmer brennender Wind umhüllte uns mit starkem Druck. Zu unseren Füßen schlugen ununterbrochen kleine, sich kräuselnde Wellen gegen die Felsen, und weiter draußen hörten wir ein heftiges Zischen, wenn die Brecher gegen die Felsen klatschten. Es war faszinierend. Die See, tief und kraftvoll, hatte uns eingeschlossen auf diesem engen, scharfkantigen, von den Wellen umspülten Felsen, der sich zurück bis zum Fort erstreckte. Ich überließ mich dem Zauber, dort neben ihr zu stehen.

      Dann bemerkte ich etwas, was mir nie zuvor aufgefallen war, wenn ich dem Klatschen der Wellen an die Felsen gelauscht hatte: den Klang von Glocken im Wasser. Es ist natürlich eine Illusion, die durch den Lärm heraufbeschworen wird; eine Art Nachhall im Ohr, das durch das rhythmische Getöse ermüdet ist. Ich kann es nur vergleichen mit dem Geräusch der singenden See in einer Muschel. Ich lauschte gebannt, und allmählich verlor das Geräusch den unbestimmten Klang des Windes in einer Muschel und wurde ein eindeutiges Schlagen und schließlich ein bronzenes Klirren aus den untersten Tiefen der See, als wenn sich die Seepaläste öffneten.

      Plötzlich erreichte eine Stimme mein Ohr:

      „Mein lieber Junge, wach auf, sonst fällst du hinein.“

      Ich drehte mich verwirrt um, Miss Le Fay Morgan stand neben mir, immer noch meine Hand haltend.

      Wir kletterten zurück über das steile, schlüpfrige Riff. Ob Sie es glauben oder nicht, ich schaute über die Schulter zurück, um zu sehen, ob die Seegötter folgten. In dem Augenblick, als ihre Stimme mich zurückholte, hatte ich die Vision eines Ortes, wo sich zwei Königreiche trafen, und die Tore des Seekönigreichs standen für mich offen. Das bedeutete zu ertrinken, und ich hätte diesen kalten Pfad gehen müssen, wenn Miss Le Fay Morgan mich nicht wachgerüttelt hätte.

      Dann aßen wir zu Mittag, und anschließend fuhr ich sie nach Hause. Ich war froh, dass ihr der Platz gefiel, denn ich hatte das Gefühl, als Begleiter auf der Expedition versagt zu haben.

      Als wir uns vor dem Hotel verabschiedeten, weil ich nicht mit hereinkommen und mit ihr Tee trinken wollte, legte sie plötzlich ihre Hand auf meinen Arm und sagte:

      „Wann werden Sie mir glauben, dass ich ohne Hintergedanken mit Ihnen Freundschaft schließen will?“

      Ich war so verdutzt, dass ich kein Wort herausbrachte, und selbst wenn mir eine Entgegnung eingefallen wäre – meine Stimme hätte mir nicht gehorcht. Ich murmelte etwas Unverständliches und floh. Es hätte nicht viel gefehlt und mein Mantel wäre in ihrer Hand zurückgeblieben.

      Auf dem Heimweg hielt mich unser Verkehrspolizist an und drohte, mich einzusperren. „Was ist los mit Ihnen? Sie fahren ja wie im Tran. Oder hat der Doktor Sie wieder mit Drogen vollgepumpt?“

      Ich antwortete „vielleicht“, und er ließ mich mit dem guten Rat ziehen, sozusagen von Mann zu Mann: „Machen Sie doch mit dem Asthma Schluss!“

      ***

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