Название | Sorge für dich, lebe! |
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Автор произведения | Rudolf Klimitsch |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783990109861 |
Auch die neuere Entwicklung von „Homeoffice“ wird die Langeweile weiter steigern. – Keine Erlebnisse auf dem Arbeitsweg und mit Kollegen, ob negativ oder positiv, fehlende frische Luft, andere Menschen sehen, Bewegungsmangel, etc. werden die Vorteile des daheim Arbeitens reduzieren und das Problem der Langeweile und Missmutigkeit, etc. steigern. – Auch für Familie, Ehe, Kindererziehung und Gesundheit sehe ich dadurch weitere zerstörerische Einflüsse.
Auch weltweite Volksplagen wie die Bluthochdruckerkrankungen können mit den unübersichtlichen und feindseligen Umweltbedingungen zusammen hängen. – Wenn der Angst- und Aufmerksamkeitslevel höher sein muss aus Wachsamkeit, dann kann sich der Blutdruck verstellen und oben bleiben. – Dies ist in der Forschung gut überprüft. – Schwarze in den Vereinigten Staaten von Amerika haben häufig höheren Blutdruck, weil sie offenbar gefährlicher leben. – Weiße in erhöht kriminellen Risikogebieten haben dort auch höheren Blutdruck. – In Afrika haben Menschen in überschaubareren Dörfern, in denen jeder jeden Tag Einblick in alle Lebensbereiche des Dorfes hat, einen niedrigeren Blutdruck als in Dörfern mit vermehrter baulicher Unübersichtlichkeit!
Gestaltung von Beziehungen
Auch die Gestaltung von Beziehungen, wie Partnerschaft in der Ehe, Beziehung zu Eltern, Kindern oder guten Freunden und natürlich auch zur Arbeitswelt, Nachbarn, Bürokratien, etc. gehört zur „Außenpolitik“. Hier ist Liebesfähigkeit besonders gefordert. – Ich möchte diesbezüglich besonders auf das Buch von Erich Fromm „Kunst des Liebens“ hinweisen.
Hier einige Hinweise aus seinem Werk:
Zur Disziplin: Ohne Disziplin keine Liebesfähigkeit. – Die Menschen werden in ihrem Alltag meist diszipliniert und wollen deshalb in der Freizeit dagegen durch Undiszipliniertheit rebellieren. – Es ist jedoch wichtig, freiwillig Disziplin ins Leben zu bringen. – Sich eine Struktur geben, Ordnung im Leben halten, klare Essenszeiten, ausreichend Schlaf, ausreichend Ruhezeiten, auch mit sich selbst, ganz still alleine, vorsehen. – Naturerlebnisse organisieren, Spaziergänge einplanen, lesen, Musik hören und möglichst selbst machen, Kultur erleben, ausreichend Sport selbst betreiben und nicht nur im Fernsehen betrachten, nette Begegnungen planen, sich weiterbilden, informieren, am Leben der anderen teilhaben, etc. – Nicht alles dem Zufall überlassen, sondern Freizeit gesundheitsorientiert, zur Förderung von Geist und Körper organisieren!
Für Konzentration sorgen: – Nicht ständig mehrere Dinge gleichzeitig tun, wie essen plus telefonieren, lesen, radiohören, fernsehen, etc. – Beim Essen nur auf den Anblick, den Geruch und Geschmack des Essens achten, die Sättigung spüren können! – Die wichtigste Sättigungsinformation geht für das Gehirn von der Mundhöhle aus. Wenn uns die Speiseröhre vor dem Magen ins Freie gelegt wird, essen wir auch kaum mehr, obwohl der Magen leer bleibt! Dies wurde in Tierversuchen gut belegt. Deshalb soll die Mundhöhle nicht durch Ablenkung und hastiges Essen „überlistet“ werden. – Auch in diesem Sinne, möglichst nur eine Aktivität für sich gestalten! – Nicht essen auf der Straße in Hetze beim Gehen und dabei telefonieren. – Gespräche mit dem Partner ohne dabei ständig auf den Fernseher zu glotzen. – Still sitzen lernen, nicht vor sich selbst ständig flüchten, manchmal die eigene Atmung beobachten, in den Körper und in die Gefühle hinein hören, etc.
Sich Zeit nehmen: viele Menschen wollen ständig Zeit sparen, sind deshalb voller Hektik und wenn sie Zeit haben, wissen sie nichts damit anzufangen und „schlagen sie tot“.
Geduld üben, Langsamkeit ins Leben bringen – Liebe soll unswichtigsein! – Wenn man eine Kunst trainieren möchte, ist es auch wichtig, Fähigkeiten drum rum zu pflegen, als Vorbedingung für das Erlernen! – Wie sich entspannen lernen, eventuell ein Musikinstrument erlernen, singen, malen, sich bilden, ein erlebnisreiches spannendes Leben führen, mit klugen und lieben Menschen den Austausch pflegen, tanzen, Kultur genießen, etc. – Die Fähigkeit, mit sich alleine sein zu können ist auch eine wichtige Vorbedingung zum Lieben. – Wer vor sich auf der Flucht ist, kann nicht freiwillig andere lieben. – Er ist dann von der Angst gesteuert!
– Bei Gesprächen mit dem Partner keine Allgemeinplätze labern, sondern mit Herz und Verstand dabei sein. – Zuhören können mit Interesse, Herz und Einfühlung! – Im Hier und Jetzt leben! – Nicht nur nach „Nützlichkeit“ handeln und suchen! – Demut ist die emotionale Voraussetzung für gesunde Vernunft! Glauben können, an sich und den Partner, den man liebt! – Auch an die Menschheit glauben können (Gemeinschaftsgefühl!) – Dazu gehört auch Mut und Risikobereitschaft – seinen Nächsten lieben heißt, sich eins mit ihm fühlen und sich auch für ihn verantwortlich fühlen, vertrauen können und wollen!, mit lieben Menschen und dem Ganzen einfühlsam energetisch „fließen“ … – Auch seelisch und geistig voll anwesend sein!
Ich bin bald fünfzig Jahre mit meiner lieben Frau verheiratet und es wird immer schöner. – Wir können stolz und dankbar sein, dass wir in jüngeren Jahren alle Klippen gemeistert haben. – Auch diese waren Ausdruck einer Gesamtsituation, meist aus beruflichen Sorgen entstanden, wodurch unsere Liebesfähigkeit beeinträchtigt wurde. – Wir lernten uns kennen, heirateten ein halbes Jahr später, hatten materiell beide nur das aktuelle Monatsgehalt, legten dieses zusammen in einem gemeinsamen Konto, und los gings! – Wir begannen beide ein Studium. Ich arbeitete nebenbei bei einem Fliesenleger als „Mädchen für alles“ und bekam ein zinsloses Darlehen, später sogar ein Hochbegabtenstipendium, wir wagten sogar unter diesen Bedingungen, unseren Sohn zu zeugen, es fehlte uns an Nichts. – Die Wohnung richteten wir uns mit Haushaltsauflösungsmöbeln ein, wir machten wunderbare Campingurlaube mit Zelt in ganz Europa, fuhren ein altes Auto im Wert von 500 Mark, ich kletterte auf dem Schrottplatz herum und baute mir Räder und Kühler aus. – Alles spannend!
Wir waren und sind bis heute Lebenskameraden, es wurde nie ernsthaft an Scheidung gedacht sondern nur an die Förderung unserer Beziehung.
Es entwickelte sich eine gereifte Grundformel: „Ich bin OK“, „Du bist OK“, „wir machen uns nicht unnötig KO!“ – Einige Jahre musste ich beruflich wochenendpendeln, das war eine harte Zeit, in der wir zwar kaum gestritten haben, die Situation war jedoch für uns verdeckt gefährdend. – Wir gingen am Wochenende Konflikten aus dem Wege, einerseits, um diese wenigen Stunden nicht zu gefährden, andererseits mit der Überlegung „hab mich gern, morgen bin ich ja wieder weg“. – Wir waren uns zwar sicher, dass unsere Ehe dies aushält, erkannten allerdings die Schädlichkeit dieses Zustandes. – Beinahe wollte ich lieber Hausmann werden, um unser Zusammensein wieder herzustellen. – Es gelang mir Gott sei Dank eine berufliche Konstruktion, dass wir diesen Zustand beenden konnten. – Sie sehen die Abwägung der „Wichtigkeiten“, die mitentscheidend sind für das Gelingen einer liebesfähigen Ehe! – Nicht die Karriere soll über der Ehe stehen sondern die Förderung der Ehe ist wichtiger! – Nur dann kann es klappen! – Sicher kann es vorübergehend nötig sein, „harte Zeiten“ auszuhalten und einzugehen im Sinne der Partnerschaft und Familie.
Zusammenhalten, durch dick und dünn gehen, als hohes Gut bewertet, nicht aus dem Wege gehen, Probleme ansprechen oder manchmal noch besser(!), beidseits erkennen, in guter Verbindung sein, und ohne Worte zurechtleben – bzw. erfühlen. – Diskussionen sind nicht immer fruchtbar und haben oft nur Scheinerfolge, sie können auch auf die Nerven gehen und ein Partner geht auf die Flucht vor diesen ständigen Diskussionen die nichts bringen, weil sie nicht ehrlich sind, wie mir oft erzählt wurde. – Manchmal aber sind sie dringend notwendig.
Wir, meine Frau und ich, erfühlen uns, mittlerweile geben wir uns oft schon Antworten auf das was der andere im Nebenzimmer denkt. – auch so können viele Probleme diskussionslos zurecht gelebt werden. – Miteinander energetisch in Liebe „fließen“, in guter emotionaler Verbindung sein und diese pflegen. – All das geht jedoch nur über unsere „Liebesfähigkeit“, die nicht nur durch uns sondern in einem viel breiteren Gefüge unserer Umstände und Lebensgewohnheiten wachsen