Wer waren die Kaufleute des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, woher stammten sie und welche Waren transportierten Schiffe, Kähne, Karren oder Lasttiere oft über weite Entfernungen? Welche Städte bildeten Handelszentren und welche Veränderungen führten zum Aufstieg neuer Zentren, wie veränderten sich die Handelswege, welche Messen besuchten die Zeitgenossen? Entlang der wichtigen Handelszentren und bedeutenden Kaufmannsfamilien gibt Bernd Fuhrmann einen facettenreichen Überblick über den Handel im Mittelalter. Erzählt werden dabei nicht nur Erfolgsgeschichten, sondern auch solche ohne Happy End – von Kaufleuten, die scheiterten, ihr Vermögen verloren. Denn Fernhändler zu sein bedeutete bis weit in die Neuzeit immer auch, sich auf ein ungewisses Abenteuer einzulassen.
Von Alexander dem Großen existieren heute viele Bilder: Er ist Endecker, Forscher, Eroberer, Kulturbringer, Städtegründer, Zerstörer, Segen und Geißel der Menschheit. Nach Meinung der einen betrieb er die Aussöhnung des Westens mit dem Osten, öffnete Europa den Zugang zu einer neuen Welt, nach Meinung der anderen vernichtete er planlos alte Kulturen, führte einen Eroberungskrieg ohne sichtbares Ziel. All diese Vorstellungen sind schon in den Quellen angelegt. Die Legende von Alexander dem Großen begann bereits, als er im Frühjahr 334 v. Chr. zu seinem Zug gegen das Perserreich aufbrach.
Anhand wichtiger Episoden aus dem Leben Alexanders wie der Fahrt über den Hellespont, der Lösung des Gordischen Knotens, der Indienfahrt, der Begegnung mit den Amazonen oder auch dem Tod des Königs in Babylon geht Wolfgang Will der Entstehung und Geschichte der verschiedenen Legenden nach.
Die Ritter des Mittelalters – heldenhaft, kühn, edel und gerecht – begegnen uns auf Schritt und Tritt in Literatur, Film, Computerspielen und ganz leibhaftig auf zahlreichen Mittelaltermärkten. Doch was ist dran am edlen Heldenbild, das uns schon die hochmittelalterliche Epik vermittelt? Entspricht es der Realität mittelalterlicher Lebenswelten? Wie war es um die sprichwörtliche Ritterlichkeit der schweren Panzerreiter bestellt? Zogen sie nur für Ruhm und Ehre ins Feld oder nahmen sie für ihre Dienste auch schnödes Geld? Gab es den berüchtigten ›schwarzen Prinzen‹ wirklich und wie kam der Ritter zu seinem Lieblingsgegner, dem Drachen? Dieses Buch greift 20 populäre Irrtümer über die Ritterschaft auf und rückt so das über Jahrhunderte hinweg tradierte Idealbild zurecht. Auch Ritter waren nur Menschen mit höchst irdischen Schwächen …
Vampire, Hexen, Werwölfe – schon in der Literatur der Antike trieben diese Gestalten ihr Unwesen und sorgten für Furcht und Schrecken. So berichtet Horaz von dem Ritualmord an einem Jungen, aus dem Hexen einen Liebestrank brauen wollen oder Ovid erzählt von unfreiwilligem Kannibalismus – eine der grausamsten Erzählung in der antiken Mythologie überhaupt. Dazu gibt es Untote, die wieder zum Leben erwachen, um ihre Mörder zu überführen und viele andere seltsame und schreckliche Dinge. Das Böse, so erkennt man rasch, faszinierte auch schon im alten Rom. Cornelius Hartz versammelt in seinem Band die besten Schauergeschichten antiker Autoren. Von Platon und Ovid bis zu Petron und Apuleius – fast alle großen Autoren sind vertreten, und ihr Einfallsreichtum verblüfft den Leser noch heute.
Thomas Wynn und Frederick L. Coolidge geben einen faszinierenden Einblick in das wahre Leben und die Kultur des Neandertalers. Sie zeichnen ein bemerkenswertes Porträt des Neandertalers und zeigen auf, wie wir heute noch in Geist und Kultur mit ihm verbunden sind.
In der Antike – einer Epoche, in der die meisten Menschen ihren Geburtsort nicht verließen – war der Horizont eng und fremde Regionen furchteinflößend. Es gab nur wenige, sehr einfache technische Hilfsmittel zur Welterkundung. So erstaunt es immer wieder, wie Menschen unter diesen Umständen herausfinden konnten, dass die Erde rund war. Wie konnten sie ihre Größe schätzen? Wie konnten Händler und Siedler nach neuen Orten in unbekannten Weltgegenden suchen? Wie konnte Alexander der Große sein Heer in völlig unbekannte Welten führen, über Tausende von Kilometern nach Persien und Indien? Daniela Dueck geht diesen und ähnlichen Fragen zur antiken Geographie nach. Sie gibt einen umfassenden Überblick über die geographischen Kenntnisse der Antike und zeigt die Entwicklung des geographischen Denkens vor dem Hintergrund einer sich stetig verbessernden Technik der topographischen und ethnographischen Erkundungs- und Darstellungsmöglichkeit.
Die ›Zustände wie im alten Rom‹ sind bei uns zum geflügelten Wort geworden, und wir meinen damit Dekadenz, Verschwendung, Völlerei und nicht zuletzt zügellosen Sex. Es entsteht der Eindruck, eine zünftige Orgie hätte einfach zum Alltag der Römer dazugehört. Dabei bezeichnete das lateinische Wort ›orgia‹ ursprünglich nur die rituellen Kulthandlungen in antiken Mysterienkulten. Doch nicht nur um den ›orgiastischen‹ Extremfall geht es in diesem Buch, sondern darum, wie wer wann und warum im alten Rom feierte – von religiösen Festen über die Triumphzüge, Zirkusspiele, Familienfeiern und üppigen Gastmähler bis hin zu Roms Amüsierbetrieben und den dekadenten Ausschweifungen der römischen Kaiser. Cornelius Hartz nimmt uns mit auf eine unterhaltsame Reise durch die Vielfalt der römischen Feste und Feiern. Mit zahlreichen Literaturbeispielen und Infokästen veranschaulicht, gibt er unerwartete Einblicke in die römische Gesellschaft.
»Auch zu schreiben versuchte er und pflegte deswegen Wachstafel und Büchlein im Bett unter dem Kopfkissen bei sich zu führen, um in müßigen Stunden seine Hand an das Nachmachen von Buchstaben zu gewöhnen.« Diese Schilderung der Bemühung Karls des Großen um die Erweiterung der eigenen Bildung kann als der symbolische Beginn für die mittelalterliche Gelehrsamkeit gelten.
Das christliche Mittelalter definiert sich auch über Bildung: Soweit mönchische Gelehrsamkeit reichte, soweit reichte Europa, auch unter diesem Gesichtspunkt wurde es als einheitlicher Raum gesehen. Ulrich Nonn widmet sich allen Bereichen der Thematik. Er schildert die antiken Grundlagenmittelalterlicher Bildung. Er erläutert die karolingische Renaissance, die ›Artes liberales‹ oder die Scholastik. Er zeigt Bildung und Lehrbetrieb an Klosterschulen und Universitäten und macht deutlich, wie das mittelalterliche Wissen sich allmählich zum frühneuzeitlichen Humanismus wandelt. Die intellektuellen Grundlagen Europas – hier werden sie anschaulich und ansprechend ausgebreitet.
Dem Mittelalter auf der Spur War das Mittelalter wirklich finster? Ritter immer ritterlich? Waren Burgen uneinnehmbar und die Menschen damals einfältig-dumm? Um kaum eine historische Epoche ranken sich derart viele und widersprüchliche Mythen wie um das Mittelalter. Es gilt als Inbegriff einer finsteren Zeit voll abergläubischer Intoleranz und grausamer Gewalt: Verschwenderische Fürsten unterdrückten rücksichtslos das darbende Volk, an jeder Ecke standen Galgen, brannten Scheiterhaufen und schon ein fauler Zahn konnte den Tod bedeuten. Gleichzeitig wird das Reich der Ritter oft auch als ein harmonisches Zeitalter verklärt, in dem wohlgeordnete soziale Verhältnisse herrschten und der Mensch im Einklang mit Gott und der Natur ein sinnerfülltes, einfaches Leben führte. Doch wo liegt die historische Wahrheit? Dieses Buch greift die häufigsten Irrtümer über das Mittelalter auf und zeigt unterhaltsam und kurzweilig anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass damals vieles ganz anders war, als man es sich heute gemeinhin vorstellt.
Was ist dran an den Geschichten, die nicht nur zu Heldensagen, sondern immer wieder auch zu historischen Romanen und Hollywoodfilmen inspirierten? Beriet sich König Artus wirklich einmütig mit seinen Rittern an der Tafelrunde? Gilt Karl der Große zu Recht als Sachsenschlächter oder stimmt gar die These, dass es ihn nie gegeben hat? In diesem spannenden Buch nimmt der Autor die bekanntesten Herrscher des Mittelalters unter die Lupe und fördert dabei Überraschendes zu Tage: Er enthüllt zahlreiche vermeintliche Tatsachen als reine Erfindungen – und findet gleichzeitig für die märchenhaftesten Begebenheiten einen realen Kern.