Die Bayreuther Festspiele sind ein einzigartiges Phänomen: Wagner baute sich ein Opernhaus, in dem ausschließlich seine eigenen Werke aufgeführt werden, das Unternehmen ist bis heute in Familienhand, die Kartennachfrage riesig. »Hier gilt's der Kunst«, so das ›Meistersinger-Motto‹ – und doch spielte die Politik auf dem Grünen Hügel seit jeher eine tragende Rolle. Denn Wagner war ein eminent politischer Kopf, holte sich seine Opernstoffe aus dem Germanenmythos und war ein Verfechter des Antisemitismus. Bayreuth war Wagners Form von Weltpolitik. Dieses Buch analysiert die Festspielgeschichte von der Kaiserzeit bis zur frühen Bundesrepublik. Der Autor zeigt, wie der Grüne Hügel im Kaiserreich zum Sammelpunkt der völkischen Bewegung, danach zur Hochburg der Weimarer Republikfeinde und schließlich zu ›Hitlers Hoftheater‹ (Thomas Mann) wurde. Und wie in der Adenauerzeit dennoch die vermeintlich unpolitische Wiedergründung der Festspiele gelang.
»Paris ist ein großer Bibliothekssaal, der von der Seine durchströmt wird.« Walter Benjamin. Seit jeher ist Paris eine Stadt der Literaten und Künstler und viele Bauwerke, Plätze und Straßen sind in die Literaturgeschichte eingegangen. Viktor Hugos Roman ›Der Glöckner von Notre Dame‹ oder ›Das Phantom der Oper‹ von Gaston Leroux wecken beim Leser sehr bald Erinnerungen an einen Bummel durch Paris. Hans-Joachim Lotz nimmt den Leser mit auf eine literarische Entdeckungsreise durch die Seine-Metropole. Aus der umfangreichen Paris-Literatur wählt er bekannte und weniger bekannte Texte aus, vom späten Mittelalter bis zum 20. Jh., von François Villon bis Patrick Süskind. Unterhaltsam berichtet er Wissenswertes aus der Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. Acht Rundgänge entlang der großen Boulevards und durch enge Gassen laden ein, die literarische Topographie von Paris selbst zu entdecken.
Winfried Rorarius wagt eine Annäherung an eine der großen philosophischen Fragen: Was macht den Menschen einzigartig? Sind es seine intellektuellen Fähigkeiten, seine Form der Rationalität? Ist es die Fähigkeit zu sprechen und sein Denken in sprachlichen Mustern? Ist er deswegen nicht Teil des Tierreichs, weil er sich selbst betrachten und hinterfragen kann? Sind es bestimmte psychische Voraussetzungen oder sein Todesbewusstsein? Diese Probleme gehören alle zur klassischen Frage nach der Sonderstellung des Menschen. Der Autor, bekannter Psychiater und Neurologe, langjähriger Leiter einer Nervenklinik, versucht in diesem Werk, psychologische und philosophische Antworten zu geben und dem Leser ein Gefühl für das Außerordentliche der menschlichen Lebenssituation zu vermitteln. Er erläutert Erklärungsmodelle aus der Psychologie, der Biologie und der Geschichte, die mit einer kleinen anthropologischen Philosophiegeschichte verbunden sind.
Sozialpädagogik hat ein Miteinander aus solidarischen, gleichberechtigten und gleichverantwortlichen Gesellschaftsmitgliedern zum Ziel. Das Buch beleuchtet das Feld von Sozialpädagogik und Sozialarbeit in vier Dimensionen: in der theoretischen, der historisch-vergleichenden, der ethisch-sozialkritischen sowie der praktischen Dimension:
Die theoretische Dimension umfasst Systematik, Definitionen, Theorien und Methoden. Die historisch-vergleichende Dimension fragt nach dem geschichtlichen Verlauf aktueller sozialpädagogischer Probleme – sie vergleicht moderne und postmoderne Risiken mit gestrigen und antiken. Die ethisch-sozialkritische Dimension sucht nach Antworten auf die Frage nach der sozialen Konstitution des Menschen, nach seinen urwüchsigen und gesellschaftlichen Gruppierungen. Die praktische Dimension schließlich befasst sich mit Gesetzen, Institutionen und Methoden der sozialpädagogischen Praxis sowie deren Adressaten.
Mithilfe der übersichtlich gegliederten Systematisierung und durch die konkrete Beschreibung sozialpädagogischer Aufgaben im 21. Jahrhundert gelingt es, die Sozialpädagogik als eine an Politik und Gesellschaft maßgebend zu beteiligende Disziplin zu profilieren.
Als Charles de Gaulle und Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 in Paris den Élysée-Vertrag unterzeichnen, wird dieses Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit rasch zum Symbol einer seit 1945 allmählich aufgebauten Partnerschaft nach den Kriegen der vor-angegangenen anderthalb Jahrhunderte. Seitdem sind die beiden Nachbarn immer enger zu-sammengerückt und ihre Zusammenarbeit wurde zum wesentlichen Motor für die Einigung Europas. Zahllose Verträge, Staatsbesuche und inoffizielle Konsultationen, aber auch Kultur-austausch und Städtepartnerschaften haben diese Partnerschaft unverbrüchlich gemacht, die gleichwohl auch Konflikte und Spannungen kennt.
Hélène Miard-Delacroix hat diese besondere Beziehung im Nachkriegseuropa klar und kenntnisreich nachgezeichnet. In gesonderten Kapiteln geht sie auch auf gemeinsame wie unterschiedliche Probleme der beiden Länder ein: etwa auf die heftigen Erschütterungen durch 1968, auf den Terrorismus der RAF und der Action Directeoder auf den Umbau der Industriegesellschaft und den unterschiedlichen Umgang mit wirtschaftlichen Krisen.
Der Raum und das Verständnis des Raums sind als große neue Themen der Philosophie im Gespräch. Die damit zusammenhängenden Fragen gewinnen derart an Bedeutung, dass von einem ›spatial turn‹ der Wissenschaft gesprochen wird, in Entsprechung zum ›linguistic turn‹, der das Gesicht der Philosophie bereits komplett verändert hat. Dieses interdisziplinär angelegte Lexikon versammelt in rund 650 Einträgen die zentralen Begriffe, Personen und Theorien der aktuellen Raumforschung in den Natur- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie. Die Autoren aus den verschiedensten Disziplinen skizzieren in ihren Beiträgen präzise die Methoden, Theorien oder die Praxis ihres Faches. Die Artikel bieten einen schnellen Überblick über die jeweiligen Ansätze – unter Berücksichtigung der klassischen Vorläufer ebenso wie der aktuellen Forschungsliteratur. Zahlreiche Querverweise ermöglichen die Erarbeitung größerer Zusammenhänge.
Friedhelm Decher bietet in diesem Überblickswerk eine einzigartige problemgeschichtliche Darstellung der Philosophie des Geistes. Er stellt eine Auswahl der wichtigsten philosophischen Theorien und Standpunkte zum Geist in der abendländischen Geistesgeschichte vor, die von der Antike bis heute reicht. Von Homer bis Platon und von Descartes bis Searle werden Positionen, Ansätze und Vorstellungen von Geist, Seele und Bewusstsein beschrieben, die charakteristisch für die philosophische Diskussion waren und diese zum Teil bis in die Gegenwart prägen. Sein ebenso spannendes wie verständliches Panorama reicht bis hin zu aktuellen Debatten um den Geist und seine Funktionsweise im Spannungsfeld von Philosophie und den Neurowissenschaften. So gelingt es Decher, entscheidende Facetten dieses philosophischen Kernthemas herauszustellen.
Die für die Beherrschung einer fremden Sprache unerlässliche Sprechpraxis muss im Lateinischen durch das Lernen fester Wortverbindungen und Wendungen kompensiert werden. Erst die genaue Kenntnis der Phrasen ermöglicht es dem Studierenden, Übersetzungen und Texte anzufertigen, die dem lateinischen Sprachgebrauch entsprechen. Zur Erlangung dieser Fertigkeit ist dieses Buch, eine Neubearbeitung der bewährten ›Lateinischen Phraseologie‹ von Carl Meissner, ein unentbehrliches Hilfsmittel. Mit Blick auf heutige Anforderungen beim Studium der Lateinischen Philologie wurden in der Neubearbeitung alle Wortverbindungen auf ihre Verwendung bei den Vertretern des klassischen Lateins, hauptsächlich bei Caesar und Cicero, überprüft. Späteres und allzu Entlegenes wurde eliminiert, Fehlendes hinzugefügt. Der leichteren Auffindbarkeit des Gesuchten dienen ein deutscher und ein lateinischer Index, die komplett neu erstellt wurden.
Das Epigramm, ein kurzes Sinn- oder Spottgedicht, war eine beliebte Literaturgattung in der Antike. Der bedeutendste römische Vertreter, Martial (ca. 40 n.Chr. – 103/04 n.Chr.), hat weit mehr als 1000 Epigramme verfasst. Geizige, Angeber, Diebe, eifersüchtige, unhöfliche, feige oder zudringliche Menschen, Ärzte, Prostituierte oder Philosophen: sie alle trifft sein Witz. So geben die pointierten Verse ein lebendiges Bild vom Leben der Reichen und Schönen im Rom der Kaiserzeit oder schildern, derb und anzüglich, das Treiben auf der Straße und in den Tavernen. Dem Hauptwerk Martials, der Sammlung von zwölf Büchern ›Epigrammata‹, weist diese Einführung einen besonders wichtigen Platz in der Geschichte der Gattung von den Anfängen bis ins 6. Jahrhundert n.Chr. zu. Behandelt werden auch Martials kleine Gedichtsammlung über die Schauspiele im römischen Kolosseum sowie das Buchpaar mit Zweizeilern über Saturnaliengeschenke. Der zweite Teil der Einführung ist ausschließlich der großen Sammlung, dem ›Dodekalog‹ gewidmet. Abschließende Ausführungen zur Poetik dieser Epigrammsammlung führen dann zu dem Ergebnis, dass es sich bei Martials Hauptwerk um eine sorgfältig durchkomponierte künstlerische Einheit handelt.
Jammern hilft nicht: Geisteswissenschaftler können den optimalen Einstieg ins Berufsleben finden – wenn sie ihre Ausbildung konsequent an den Anforderungen potenzieller Arbeitgeber ausrichten. Da heißt es umdenken und neue Wege gehen. Doch häufig fehlt es aber an gezielten Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten. Genau hier setzt diese Einführung an: Übersichtlich und kompakt zeigt sie an konkreten Beispielen, wie Geisteswissenschaftler sich weiterqualifizieren können, wenn nach dem Examen nicht gleich der Traumjob winkt. Ob Promotion, MBA, berufliche Weiterbildung oder Existenzgründung: Checklisten und Kontaktadressen helfen, ganz individuell die richtige Entscheidung zu fällen und erfolgreich in den Beruf zu starten. Das Buch bietet: – Praktische Tipps vom Profi – Übersichtliche Gliederung – Fallbeispiele und Recherchestrategien – Checklisten und Kontaktadressen.