Wer kennt nicht die beiden Masken, von denen die eine lacht, die andere weint? Die eine symbolisiert die Komödie, die andere die Tragödie. Gregor Maurach zeigt, wie nahe beieinander Lachen und Weinen in den Stücken der antiken Dichter liegen. Aristophanes schrieb seine Komödien nicht zuletzt aus Sorge um seine Heimatstadt Athen, ihre verfehlte Politik und ihre verqueren Politiker. So liegt am Ende mehr Trauer als Spaß über seinen Szenen. Menander geht diesen Weg weiter: Seine Komödien bieten einen Spiegel des alltäglichen Lebens. Auch von Plautus zu Terenz führt ein direkter Weg – von der Karikatur zum wirklichen Menschen, von der utopischen Possenbühne zum lebensnahen Charakterspiel. In kompakter Form erarbeitet der Autor aus den Werken ihrer Hauptvertreter eine kleine Geschichte der antiken Komödie.
Wie kann die Machtausübung kirchlicher Amtsträger kontrolliert werden? Ein Vorschlag des Synodalen Weges ist die Ermöglichung einer innerkirchlichen gerichtlichen Überprüfung von Verwaltungsentscheidungen auf Ebene der Bischofskonferenz. Matthias Ambros untersucht, ob und wie dieser Vorschlag umgesetzt werden kann. Denn vielen Gläubigen ist nicht bewusst, dass das kirchliche Recht schon jetzt gerichtliche wie außergerichtliche Rechtsbehelfe vorsieht. Sie werden hier vorgestellt, um diesem Defizit entgegenzuwirken, denn auch unabhängig von der Errichtung lokaler Verwaltungsgerichte bleiben sie ein Instrumentarium, mit dem Gläubige ihre rechtlichen Interessen einfordern. Zudem wird die Etablierung einer lokalen Verwaltungsgerichtsbarkeit umso wirksamer sein können, wenn sie vermeidet, allein das staatliche Recht auf die Kirche zu übertragen, sondern Maß nimmt am geltenden kanonischen Prozessrecht sowie der Gerichtspraxis und der ständigen Rechtsprechung der Apostolischen Signatur.
Wenn US-Präsident Obama Richard Holbrook als seinen neuen Vermittler für Afghanistan und Pakistan vorstellt, ist dies eine Nachricht, die weltweite Aufmerksamkeit findet. Sondergesandte sind in allen Krisenregionen der Welt im Einsatz. Wie aber geht das: Frieden stiften? Und wann entwickelte sich die Institution des Vermittlers? Welche Befugnisse hatten Vermittler? Führten sie das Ende des Konflikts autoritativ herbei, oder hielten sie vorrangig die Kommunikation zwischen den Parteien aufrecht, bis sie soviel Überzeugungsarbeit geleistet hatten, dass die Parteien selbst sich auf eine Lösung einigten? Die Geschichte der Institution des Vermittlers zeigt viele Brüche und Veränderungen. Von der Spätantike über Beispiele aus dem Mittelalter, die Friedensverhandlungen, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges führten, bis zur Funktionsweise von heutigen Wahrheitskommissionen zeichnet der Band ein breites, interdisziplinäres Bild von den Bemühungen, Frieden in kriegerischen Konflikten zu stiften.
Mit Beiträgen u.a. von Gerd Althoff, Joschka Fischer, Hans-Georg Soeffner, Barbara Stoll-berg-Rilinger, Hans-Ulrich Thamer und Hubert Wolf.
Ein Krieger der Waräger Garde kehrt nach langer Zeit in seine Heimat zurück, doch nichts ist mehr so wie es einmal war. Ein Sturm verschlägt Björn an eine fremde Küste und er wird nicht als Freund empfangen. Geschwächt fügt er sich vorerst seinem Schicksal, plant aber schon insgeheim seine Flucht. Doch plötzlich ist die Siedlung in Gefahr, wird er seine Chance nutzen und fliehen, oder haben die Götter ein anderes Schicksal für Ihn bestimmt.
"The Shieldmaid" ist der erste Band einer drei teiligen Wikinger Geschichte. Band 2 ist «Die Reise des Björn» ein Prequel zu Band 1 und der Abschluss bildet Band 3 «Das Ende einer Ära». Die Bänder sind in sich abgeschlossen, Band 2 wird Ende 2021, Anfang 2022 erscheinen.
Unsere moderne, von den Medien dominierte Welt setzt auch eine Philosophie voraus, die dieser Entwicklung gerecht wird. Die noch relativ junge Disziplin der Medienphilosophie ist derzeit auf dem Vormarsch und findet eine immer größere Verbreitung. Sie entstand aus der Reflexion begrifflicher Probleme infolge neuer Medien und steht für eine philosophische Auseinandersetzung mit medienpraktischen und medientheoretischen Fragestellungen. Gerhard Schweppenhäuser hat für diese Band die wichtigsten Konzepte und Theorien der Medienphilosophie zusammengeführt. In einem einleitenden Teil werden die Grundlagen und Besonderheiten der Disziplin einführenden beschrieben. Dem folgen Artikel zu den wichtigsten Problemstellungen der Medienphilosophie. Mit Beiträgen u.a. von Frank Hartmann, Friedrich Kittler, Sybille Krämer und Brigit Recki.
Dieser Band, der die wichtigsten Beiträge einer Tagung des Kölner Lindenthal-Instituts zusammenfasst, behandelt mit Aufsätzen ausgewiesener Fachleute aus Theologie und Philosophie ein heikles Thema: Glaube und Demokratie. Wie kann die unbedingte Überzeugung, die zum Glauben (zumal zu Formen des Offenbarungsglaubens wie im Christentum) gehört, in ein demokratisches gesellschaftliches Umfeld integriert werden? Ist nicht die Überzeugung einiger, dass sie – und sie allein – im Besitz der Wahrheit sind, eine Gefahr für das Gemeinwesen? Oder lässt sich an verschiedenen Fallbeispielen demonstrieren, wie Religion und Pluralismus sich gegenseitig brauchen und ergänzen, wie jede Sphäre der anderen etwas geben kann, so dass der Glaube im Endeffekt die demokratischen Verhältnisse sogar stärkt und die Demokratie den Glauben entwicklungsfähig macht?
Mit Beiträgen von Rocco Buttiglione, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Lothar Häberle, Johannes Hattler, Winfried Kluth, Walter Schweidler, Robert Spaemann, Hans Thomas.
Auf originelle Weise verbindet der Autor dieses anregenden Bandes den Gedanken der Evolution mit der Frage nach der Entwicklung von Religionen und Glaubensformen. Religionsgeschichte wird dabei als Teil eines übergreifenden evolutionären Prozesses verstanden, bei dem sich kulturelle und biologische Entwicklungen ergänzen. Auch die kulturelle Evolution, so die These des Autors, kann mithilfe der biologisch-evolutionären Gesetze und Prinzipien wie Varianz, Konstanz sowie Selektion besser verstanden werden. Damit wird eine theologische Deutung der Evolution als grundlegendem Phänomen aller Bereiche einschließlich der Religion vorgelegt.
Die Gärten von Pompeji sind vielen ein Begriff. Aber wie können wir uns die römischen Gärten vorstellen? Welche Pflanzen wuchsen dort und wie wurden sie verwendet? Wie wurde dort gegärtnert? Oder welche Gewächse schmückten die Villa des Horaz? Anhand zahlreicher archäologischer und literarischer Zeugnisse beschreibt Stephanie Hauschild Anlage und Ausstattung von Zier- und Nutzgärten, ihre Entwicklungsstränge sowie den Gartenalltag. Die Idealbilder römischer Gärten, die die Maler des 19. Jh. festhielten, betrachtet die Autorin dabei ebenso wie heutige Rekonstruktionen antiker Gartenanlagen. Viele Anregungen, die antike Gartentradition auf dem eigenen Balkon auszuprobieren, runden das Buch ab. Die Archäologin und Kunsthistorikerin Stephanie Hauschild ist Spezialistin für Gartengeschichte. Sie hat zahlreiche Bücher zum Thema veröffentlicht und ist Preisträgerin des Deutschen Gartenbuchpreises.
Beim Gedanken an den amerikanischen Kontinent hat man sofort die Vorstellung von der Supermacht USA und ihrem lateinamerikanischen Hinterhof präsent. Vergessen wird dabei leicht, dass die USA einstmals der ›Wilde Westen‹ waren, während Mittel- und Südamerika auf alten Hochkulturen aufbauten und die Schatzkammern Spaniens und Portugals waren. Stefan Rinke nimmt den ganzen Kontinent in den Blick und schreibt eine Geschichte der Verflechtungen und Konfliktlinien zwischen den Räumen. Die Beziehungen zwischen diesen Teilen der Amerikas haben die Geschichte beider Großräume bis auf den heutigen Tag entscheidend geprägt, wobei sich insbesondere seit Ende des 19. Jahrhunderts eine enorme und schnell fortschreitende Verdichtung erkennen lässt, die allerdings auch die Polarität verstärkte. Diese spannende und komplexe rund 500-jährige Geschichte wird übersichtlich und komprimiert dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt.
Als Schlagwort entfaltete die ›Arbeitsschule‹ weit über Deutschland hinaus internationale Wirksamkeit und machte Kerschensteiner zum herausragenden Repräsentanten des Anliegens, Arbeit für die Bildung fruchtbar zu machen. Erste Aufgabe der öffentlichen Erziehung sei es, die Berufsbildung des Einzelnen zu gewährleisten bzw. vorzubereiten. Mit Berufung auf Pestalozzi wird hierbei die Bedeutung der manuellen Arbeit für jeden Einzelnen im Erziehungsprozess sowie die bedeutsame Rolle der körperlichen Arbeit einer Mehrzahl von Menschen im Gemeinwesen hervorgehoben. Arbeit sei Charakterbildung, »Formgebung des ganzen Menschen von innen heraus«. Ihre versittlichende Wirkung zeige sich in der Entstehung eines Arbeitsethos. Aus dem Geiste der Arbeitsgemeinschaft erwachse die Versittlichung des großen Gemeinwesens. Die Arbeitsschule erfülle so die Forderung einer staatsbürgerlichen Erziehung.