Regelmäßig wird im Vorfeld manches gemunkelt, unter anderem dass jemand im Hintergrund an den Strippen zieht. Das ist jedoch nicht beweisbar, es zählt allein die Bewegtheit der Gesichter, wenn die getroffene Wahl verkündet wird. Glanzvoller als eine Oscarverleihung kann das Anerkennen einer Leistung kaum sein, mancher verzehrt sich danach über Jahre hinweg. Wieder und wieder führt die Nominierung nicht zum gewünschten Erfolg, beständig findet sich jemand, der um die berühmte Nasenlänge voraus ist. Dann wird fleißig applaudiert, anstatt sich verbeugen zu dürfen, nur keine Miene verziehen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt, und dann wird auch die Laudatio fällig. Sie sollte wie immer völlig frei von kleinen Seitenhieben bleiben, die im regulären Umgang der Stars miteinander keine Seltenheit sind. Mitunter gehören sie gar zum guten Ton, doch in der Regel nimmt man Abstand davon. Wenn jemand bevorzugt wird, der es eigentlich weniger verdient hätte, ist das allemal schlimm genug. Doch das Urteil der Jury ist unbestechlich, wehe denjenigen, die anderes behaupten wollten. Der Neid hat dort nichts zu suchen, wo man sich mit Lobesworten überschüttet, schließlich schaut die halbe Welt dabei zu. Dieses Ereignis muss ungetrübt bleiben, hinter den Kulissen tobt es.
Den Leuten gefällt, was der Meister da an Abenteuerlichem hervorgezaubert hat, und das war schon vor mehr als 150 Jahren so. Es hat ihn selbst überrascht, wie begeistert das bewegte Leben des Grafen von Monte Christo von einem interessierten Publikum aufgenommen worden ist. Und das liegt nicht nur daran, dass die ergreifende Kost anfangs nur häppchenweise verabreicht worden ist, der Roman ist in fortgesetzten Erzählungen erschienen. Nun lässt es sich naturgemäß meist schneller lesen als schreiben, doch man hat ja auch anderes zu tun und war in jedem Falle sehr gespannt darauf, zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Die Spannungsbögen sind nicht derart in sich geschlossen, dass man sich mit einer Episode zufriedengeben möchte. Ganz im Gegensatz dazu erstreckt sich manches Geheimnisvolle über einen längeren Zeitraum hinweg, um erst erheblich später aufgedeckt zu werden. Da rätselt man und spekuliert, kann es aber dennoch kaum erwarten, dass die tatsächliche, eben nicht anders gewollte Auflösung erfolgt. Die revolutionären Jahre waren schon aufregend genug, doch erst nachdem Napoleon von dannen gezogen und auch die restaurative Phase überwunden war, wurde es in Frankreich richtig interessant durch die Wirren der bekannten Julirevolution. Man erinnert sich daran infolge der legendären Krönung Louis Philippes zum Bürgerkönig.
Man stelle sich vor: Die Gemahlin wird jahrelang allein gelassen, nur um ihren schmerzlich, aber gefasst vermissten Helden anhand eines einziges Schusses wiederzuerkennen. Der ist freilich nicht von schlechten Eltern. Odysseus' Pfeil trifft bald so viele Widersacher auf einen Schlag, wie er Jahre außer Haus verbracht hat. Was er dabei nicht alles durchmachen musste! Einäugige Ungeheuer waren zu besiegen, den Verlockungen mit Engelszungen säuselnder Frauen galt es, zu widerstehen und die aufgewühlten Wellen erwiesen sich noch als das kleinere Übel. Entfesselte Naturgewalten stellen sich als noch durchaus kalkulierbar heraus, wenn man ihnen das intrigante Herz der Neider gegenüberstellt. Treue Gefährten helfen Odysseus dabei, sich nicht vor Sehnsucht zu verzehren, den Griechen war bei ihren Unternehmungen im Mittelmeer von vornherein kein leichtes Los beschieden. Dem Mann aus Ithaka begegnen wohl auch freundliche Menschen und andere illustre Gestalten zwischen Himmel und Erde, die ihn derart aufbauen können, dass er für weitere nahezu unmenschliche Herausforderungen gerüstet erscheint. Doch dem unanfechtbaren Helden, der sich ein ums andere Mal beweisen muss, bleibt so leicht nichts erspart. Seine Prüfungen sind zahlreich und unerbittlicher Natur, bevor er endlich nach dem weisen, großmütigen Ratschluss der Götter heimkehren darf. Was hat er nur verbrochen?
Tausend Millionen sind eine Milliarde, so viel steht fest. Alles, was darüber hinausgeht, ist für den Normalverbraucher kaum vorstellbar, geschweige denn zu bewegen. Selbst ein großer Koffer würde kaum ausreichen, um all die rosarot gefärbten Scheine zu verstauen, in Hartgeld umgewechselt ergäbe sich ein Schlauch daraus, der ein stattliches Grundstück umspannen könnte. Dessen ungeachtet gilt: Je mehr Geld einer in die Hand nimmt, desto leichter kann er damit verdienen, besonders, wenn es nur auf dem Papier besteht. Was da Nacht für Nacht und auch tagsüber rund um den Erdball tickert, nimmt Dimensionen an, die Formulare sprengen. Dabei zählt der Mut zum Risiko. Wer darauf wettet, dass eine nicht absehbare Entwicklung in die eine oder andere Richtung läuft, kann damit Summen absahnen, die zwar genauso schnell wieder zu verspielen sind, aber unendlich viel mehr ausmachen, als jeder arbeitsame Mensch in seinem Leben auf den Tisch bekommt. Die Zeiten, in denen Greifbares nur gegen bare Münze einzutauschen war, sind längst vorbei, zukunftsorientierte Währungen sind virtuell. Keiner muss mehr seinen Säckel mit sich schleppen, um liquide zu sein; was man nicht bezahlen kann, kauft man auf Kredit. Das kostet natürlich, andere wollen ja auch was davon haben. Und sie kurbeln die Wirtschaft an, damit es allen besser geht – nur jenen nicht, die sich dabei mehr und mehr verschulden. Damit machen dann wiederum diejenigen ihr Glück, deren Versprechungen nicht zu widerstehen war. Seifenblasen und verpatzte Chancen prägen die Traumwelt, die Wirklichkeit sieht anders aus.
Nichts leichter als das: Man stapelt einfach Scheinchen auf Scheinchen, bis der Stapel hoch genug geworden ist. Schon zählt man zu den Millionären. Wer daran glaubt, kann lange stapeln, zumal sich immer einer findet, der das Vorhaben untergräbt und etwas aus dem Stapel zieht. Emsiges Streben ist dagegen schon der richtige Weg, und wessen Vater zeitlebens danach verfahren ist, der kann nun die Früchte ernten. Er muss nur dafür Sorge tragen, dass sich sein Geld nicht gar verflüchtigt, sondern besser noch vermehrt. Wie man das macht, das will gelernt sein. Zu viele Neider sind auf den Plan gerufen, die alles dafür tun, dass es nicht klappt. Freilich können auch Methoden zu viel Geld verhelfen, die der Legalität entbehren. Davon soll hier nicht die Rede sein, das fällt in einen anderen Bereich. Wer sich mit Strafverfolgung auseinandersetzen muss, hat sicher seine eigenen Sorgen. Sie bleiben ihm selbst überlassen, gefragt ist fortan nur Redlichkeit und ab und zu ein bisschen Bauernschläue, vor allem aber die richtige Perspektive
Katastrophen eines solchen Ausmaßes mag man sich gar nicht ausmalen, obwohl es doch immer wieder dahin kommt. Von sintflutartigen Regenfällen ist hier und da die Rede, oft genug wird vieles weggeschwemmt, was dazu nicht bestimmt war, dann gerät alles durcheinander, und das große Aufräumen beginnt. Die biblische Sintflut hielt ein ganzes Jahr an und noch zehn Tage obendrein. Bis zu den Berggipfeln stieg das Wasser, und alle ertranken darin bis auf einen. Noah war rechtzeitig vorgewarnt, er hatte Zeit genug, eine Arche zu bauen, mithilfe derer von allen Lebewesen jeweils ein Paar überleben durfte. Das große Reinemachen hatten sich die Menschen und mit ihnen die Tiere durch ihre Sündhaftigkeit verdient. Sie hatten es so arg getrieben, dass von Grund auf für einen Neuanfang zu sorgen war. Gottes Zorn war fürchterlich, seine Geduld über alle Maßen strapaziert. So zeigt sich, dass man es nicht übertreiben soll, sofern man weiterleben möchte. Mit drastischen Schreckensbildern wird festgehalten, was sich nicht ereignen soll, als Warnung davor, dass es sich wiederholen könnte. Dann ist einer gut beraten, der oben schwimmen kann, wenn um ihn herum alles hinabgezogen wird. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, mitten in den Turbulenzen noch einigermaßen sicher zu navigieren.
Anstatt laufend vor sich hin zu dümpeln oder gar die Existenz gefährdende Verluste hinnehmen zu müssen, scheint es ungleich vorteilhafter zu sein, an der Börse gleich ordentlich durchzustarten. Die das von sich behaupten dürfen, sind teils wenig später auch entsprechend auf die Nase gefallen, manche allerdings ziert ein steiler Aufstieg. Währenddessen waren fraglos Turbulenzen zu umfliegen, doch über allem steht die sanfte Landung. Sie herbeizuführen, bedarf umsichtigen Taktierens – gelegentlich kann es auch etwas härter zugehen, Hauptsache, man kommt an. Aus nicht mehr als 70 Euro ein kleines Vermögen machen zu wollen, das grenzt schon an Wagemut. Ohne ihn werden Sie es auch nicht weit bringen können, doch nur, wenn er Sie nicht Kopf und Kragen kostet.
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen darüber, dass er der Verschwendungssucht anheimgefallen sein könnte, dabei fing im Grunde alles recht bescheiden an. Bewegt Johnny Depp sich auf einem absteigenden Ast? Das wollen wir nicht hoffen, und wenn es tatsächlich so sein sollte, sind sicher die Frauen schuld. Eine unglückliche Liebe kann auch den stärksten Mann in den Abgrund reißen, selbst wenn er noch so viel Charakter an den Tag zu legen vermag. Die Piraten in der Karibik würden ohne ihn nicht lange weiterbestehen, rächen kann man sich auch mit filmischen Mitteln. Ebenso, wie nicht alles Glänzende Gold ist, lassen sich dunkle Schattenseiten überzeichnen. So etwas kommt in Sonderheit dann in Betracht, wenn man eine bestimmte Absicht verfolgt. Zeigt sich auf der weißen Weste ein Flecken, wird er eigentlich dann erst richtig interessant, wenn sich dahinter so manches vermuten lässt. Die vor Jahren als Lieferanten der Klatschpresse diffamierten Berichterstatter, die großen Stars hartnäckig auf den Fersen bleiben, kennen kein Pardon. Dabei hat doch jeder mal einen schlechten Moment und möchte dabei nicht unbedingt porträtiert werden. Wer jedoch im Licht der Öffentlichkeit steht, der zahlt dafür seinen ganz persönlichen Preis.
Er ist der mächtigste Mann in der Türkei, sein Einfluss macht sich verstärkt in letzter Zeit auch über deren Grenzen hinaus geltend. Ein spitzzüngiger Spötter hat es ihm mit seiner Schmähung angetan. Daraus ist ein diplomatischer Zwischenfall geworden, ja eine Staatsaffäre. Jahrelang hat man sich um Aufnahme in die EU bemüht, durch die Auswirkungen der Flüchtlingskrise gewinnen Argumente dafür ein anderes Gewicht. Ob weiterhin an der langen Leine gehalten werden kann, was zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, ist fraglich. Auch viele Ausgewanderte halten ihrem alten Präsidenten nach wie vor die Stange, Widerstände im Land werden unter kritischen Blicken von Außenstehenden massiv unterdrückt. Der Umgang mit den Menschenrechten ist immer ein heikler Punkt, sobald es zum einem internationalen Treffen auf höchster Ebene kommt, wenn er auch zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird. Gelegentlich gibt es Wichtigeres zu tun, als Grundsatzfragen zu diskutieren, die Zeit drängt auf praktikable Lösungen. Ob das von umsichtiger Hand vorbereitet worden sein kann, ist Spekulation, nun gilt es, sich dem Dringlichsten zu stellen. Und das besteht in der Behandlung von Vertriebenen. Über deren Schicksal wird in unbestimmbar großen Stückzahlen entschieden.
Es tobt der Bär in Sodom und Gomorra, und deshalb ist dem ausgelassenen Treiben ein Riegel vorzuschieben. Wo genau sich das Beschriebene abgespielt haben mag, ist schwer herauszufinden und auch von untergeordneter Bedeutung. Es könnte überall gewesen sein, wo Menschen schon halb besinnungslos über die Stränge schlagen. Sie kennen keine Grenzen mehr, weswegen sie in Bauch und Bogen der Vernichtung preisgegeben werden. Der Worte sind genug gewechselt, nun müssen Taten folgen. Und die lassen keine Wahl, Gegenwehr ist sinnlos. Wodurch könnte man in eine solche Verlegenheit geraten? Durch Unzucht und durch Übermaß, Langeweile und Desorientierung. Gomorra, das schon sein h eingebüßt hat, ist ein wahrer Sündenpfuhl, Sodom jedoch nicht minder. Weswegen aber verteilt sich das Geschehen auf zwei Orte? Damit einer den anderen überbieten und man sich von hier nach dort verdrücken kann, wenn es sich geziemt.