Название | Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) |
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Автор произведения | Hans Kneifel |
Жанр | Языкознание |
Серия | Atlan classics Paket |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783845347400 |
Es war jene Maschine, die ihm einige dürftige Informationen gegeben hatte, bis ein lautloser Befehl sie stoppte.
Die Nacht würde kurz sein: Nach der winzigen Uhr, die als unscheinbarer Knopf seiner Kleidung getarnt war, dauerte sie nicht einmal sechs Stunden. Fartuloon konzentrierte sich, ehe er die Zelle verließ, wieder auf die Kraft des Schwertes. Er musste geschützt werden, unsichtbar sein für die Sehzellen des Robots, was wahrscheinlich weniger schwierig war als für die Augen eines normalen Wesens.
Die Muskeln seines wuchtigen Körpers versteiften sich. Langsam und konzentriert atmete er. Seine Energiewaffe hatte er in der KLINSANTHOR versteckt und hoffte, dass die Roboterstoßtrupps sie nicht gefunden hatten.
Nach einer Weile wagte sich Fartuloon in den breiten Korridor hinaus. Er bestand, wie auch die Zellen selbst, aus Metall. Zum ersten Mal kam Fartuloon der Gedanke, dass sich sein Gefängnis entweder innerhalb eines speziellen Raumschiffs befand oder einen riesigen Container darstellte, der zusammen mit den Ikusern von einer »Baustelle« zur anderen transportiert wurde. Er trat nur mit den Zehenspitzen auf und ging langsam die Reihe der Zellen entlang.
Mit je zwei leeren Zellen Abstand waren Kornen Fus, Rubernek und Sparken in derselben Reihe eingesperrt worden, in der auch er sich befand.
Er hielt bei Fus an, drehte sich wachsam um und erkannte, dass ihn der Robot direkt anstarrte. Die Sehlinsen glühten intensiv, als bemühe sich die Maschine, durchdringender zu schauen.
Also wirkte das Schutzfeld, das vom Skarg produziert wurde!
»Nicht erschrecken«, wisperte Fartuloon in die Zelle hinein, den Mund dicht zwischen den Gitterstäben. »Ich bin's, Fartuloon. Komm näher, ich kann nicht laut sprechen.«
Fus hatte auf seiner Pritsche gelegen, den Rand seiner verwegenen Mütze über den Augen. Er zuckte zusammen, als er die Stimme des Bauchaufschneiders hörte. Dann sprang er mit einem Satz seines riesigen, plumpen Körpers auf und blieb vor dem Gitter stehen.
»Du bist schon wieder in Freiheit«, fauchte er zwischen den spitzen Zähnen hindurch. Seine Augen leuchteten bernsteingelb.
»Ebenso wie in BASTION Zwei«, flüsterte Fartuloon. »Ihr werdet gut behandelt?«
»Ja. Fliehen wir schon wieder?«
»Nein. Noch lange nicht. Dir ist klar, dass hier auf Yumnard etwas sehr Wichtiges ausgeheckt wird?«
»Natürlich, Fartuloon. Was hast du vor?«
»Wir müssen alles darüber erfahren. Ich versuche, einen Freund zu finden. Natürlich einen wichtigen Mann unter der Riesenschar der Ikuser. Ich weiß noch nicht, wie ich das schaffe.«
»Ich verstehe. Willst du jetzt aus diesem Kasten hinaus?«
»Wenn es möglich ist. Ich muss abwarten, was ich leisten kann, ohne dass mich die Roboter erwischen. Hör gut zu, Fus ...«
Er teilte dem Zyrpher mit, was er in Erfahrung gebracht hatte, und was er darüber hinaus vermutete. Schweigend, die dunkelgraue Stirn in tiefe Falten gelegt, hörte Fus zu. Mehrmals nickte er, denn das Gehörte deckte sich mit seinen eigenen Beobachtungen.
»Wir rätseln also noch herum. Ist es so?«, fragte er schließlich. Diesmal nickte der Bauchaufschneider.
»Meine Neugierde ist längst geweckt. Die kleinen Pelzwesen bauen für die Hyptons, die Feinde des Erleuchteten und die Freunde der Ligriden. Ist es nicht fabelhaft verwirrend?«
»Noch viel verwirrender ist, dass ich dich nicht sehen kann«, erwiderte Kornen Fus.
»Das gibt sich nach einer gewissen Zeit«, murmelte Fartuloon. »Ich versuche, hinauszugelangen. Werde ich erwischt, dann sagt ihr, dass ich euch vom ausgefallenen Türschloss erzählt habe.«
Fus zerrte die Mütze über seine runden Ohren.
»Irgendwoher kenne ich das doch!«
»Wahrscheinlich. Bis später.«
Fartuloon schlich weiter. Er durfte die Verwirrung der optischen Systeme, die den Roboter partiell lähmte und an sinnvollen Handlungen hinderte, nicht auch noch durch eine Überreizung der akustischen Detektoren steigern. Lautlos, Schritt um Schritt, tappte er bis zum Ende des Korridors und blieb vor einem Raumschiffsschott stehen.
Zuerst tippte er auf die Schalter. Erwartungsgemäß rührte sich nichts. Inzwischen befand er sich, da der Korridor einen Knick machte, außer Sichtweite der Wächter-Maschine. Er versuchte, die Hebel zu bewegen. Sie rührten sich nicht.
Wieder konzentrierte er sich auf das Skarg, dessen durch Bänder unkenntlich gemachten Griff er nach wie vor umklammert hielt. Wieder beschrieb die Spitze des kurzen Schwertes einen Kreis, größer diesmal, und im Innern der Metallwand klickte und summte es leise.
Dann öffnete Fartuloon das Schott, schlüpfte hindurch und schloss die runde Platte wieder. Jetzt war er fast völlig sicher, dass diese Metallmassen von Raumschiffen transportiert und je nach Bedarf abgesetzt wurden. Also – dies als weiterführender Gedanke – war die gesamte Baustelle mit allen Geräten und Mitarbeitern eine Art wandernde Einheit.
Über eine Rampe, die in Art einer Wendeltreppe nach unten führte, gelangte er ins Freie. Auch unmittelbar vor einer Raumschiff-Rampe musste er das Schott auf die bekannte Weise öffnen.
»Jedenfalls nehmen sie nicht an, dass ihre Gefangenen sich ungehindert in der Nacht draußen bewegen können«, murmelte er im Selbstgespräch und lief hinüber in den Schatten einer riesigen Maschine, deren Zweck er noch nicht kannte.
Der Größenunterschied zwischen ihm und einem Ikuser betrug rund einen Viertelmeter. Mit einigem Glück verwechselte man ihn aus größerer Entfernung mit einem der unzähligen Spezialarbeiter.
Wohin?
Wenn er hier umherrannte und versuchte, in mühseliger Arbeit die vielen Teile des Projekts zu entschlüsseln, würde er nichts erfahren. Überdies erhöhte er die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn wieder einfing.
Also musste er in ein Zentrum vorstoßen, an eine Schaltstelle, zu einem Punkt, an dem er möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erfahren konnte.
Fartuloon löste sich aus der Dunkelheit und ging über weiches, feuchtes Gras in die Richtung eines Bauwerks aus hausgroßen Containern, die in gleicher Größe und unterschiedlichen Farben zu einem Komplex übereinander zusammengebaut waren, ähnlich den Teilen eines Systembaukastens für Heranwachsende.
»Nur ein Zufall kann dir helfen, Bauchaufschneider«, brummte er. »Oder ein Wunder.«
*
Summend bewegten sich die beiden Antigravschlepper durch die Nacht. Sie hatten sämtliche Scheinwerfer und Tiefstrahler eingeschaltet. An jedem Vorsprung zuckten starke Blinklichter. Einige kleinere Gleiter eskortierten die beiden Giganten, die langsam auf das Kiesfeld am Rand des Projekts zuschwebten.
Jeder Ikuser, der diesen Transport begleitete, hatte einen Teil seiner knapp bemessenen Freizeit geopfert. Die aufregende Problemstellung hatte sich rasend schnell in den Quartieren herumgesprochen; ein fremdes Raumschiff war zu reparieren. Eine Herausforderung an Können und technisches Verständnis!
Zwischen den Schleppern hing das fremde Schiff. Zweiunddreißig Meter breit, dreiundzwanzig Meter hoch. Unentwegt rieselte getrockneter Schlamm von den Landestützen und den Auflagetellern. Sie waren tief in den weichen Boden des Flussufers eingesunken gewesen.
In der Pilotenkabine des vorderen Schleppers leuchtete ein Funkkontrolllicht auf.
In Yassinos Kopfhörern klickte es, dann fragte Tarnons Stimme fast fröhlich:
»Wir haben es wieder einmal hervorragend geschafft, wie?«
Ebenso gutgelaunt antwortete der Teamleiter:
»Wenn wir es auch