Название | Abara Da Kabar |
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Автор произведения | Emil Bobi |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783702580773 |
Emil Bobi
ABARA
DA
KABAR
Die Rückreise
Roman
Impressum
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©2021 Verlag Anton Pustet
5020 Salzburg, Bergstraße 12
Sämtliche Rechte vorbehalten.
Umschlagillustration: ©Arm001/shutterstock.com
Innenillustrationen © KHIUS/shutterstock.com
Autorenfoto S. 367: Ursula Innerhofer
Grafik, Satz und Produktion: Tanja Kühnel
Lektorat: Anja Zachhuber
eISBN 978-3-7025-8077-3
Auch als gedrucktes Buch erhältlich
ISBN 978-3-7025-1015-2
Ohne Sprache ist nichts wahr. Mit Sprache ist alles unwahr.
Inhalt
1
Ich habe mir die Latte immer schön hoch gelegt, damit ich auch dann gut sein konnte, wenn ich sie verfehlte. Ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich zu viel oder zu wenig wollte. Wenig wollen gibt ein gutes Gefühl und ist irgendwie weise. Den Bescheidenen umflort die Verschwiegenheit des besseren Wissens und deutet auf geheime Größen hin. Doch wie soll man bescheiden sein, wenn es um alles geht? Ich meine, wie soll man wenig wollen, wenn es nur alles oder nichts gibt?
Gott im schwarzen Himmel, bin ich froh. Ich hätte auch andere Wege gehen können. Aber, eben, man sollte keine anderen Wege gehen. Man sollte nur genau diesen einen gehen.
Wie seltsam das alles war, von Beginn an. Und ich mitten drin und ausreichend verrückt, es auch zu bedienen, ausreichend gegennormal, das Fraglose zu hinterfragen und dann auch noch Konsequenzen zu ziehen, obwohl ich schon einen Hauch dessen spürte, was da kommen würde. Aber gut.
Angefangen hat alles mit dem schwarzen Muster, das über den Himmel zog, als die Raben kamen. Einundzwanzig dieser riesigen Kohlraben waren wie Gewölk über dem Hügelkamm aufgetaucht und hereingeschwebt, koordiniert wie eine Mannschaft. Manche richteten ihre Köpfe nach einander und knurrten sich gelangweilte Kommentare zu, andere ließen Nebenbemerkungen fallen, ohne ihre Blicke vom Horizont zu nehmen. Ihr kehliges Gurgeln hallte durch den Graben – und entführte mich weit zurück.
Es war Kindheit, es war Winter, das Land war weißgrau verkrustet und hatte geschlossen. Ich blickte stumm in die Landschaft, meine Haube saß schief, meine Gedanken bohrten sich ins reglose Bild. Da zogen Raben durch den verlassenen Raum und sie klangen, als schabten sie mit einer hölzernen Raspel an der hohlen Luft. Als sie über mich hinwegflogen, drehte sich der Klangkörper ihrer Stimmen und war nun von hinten zu hören, wie er das Weite suchte und seinen Hall hinter sich herzog, während ich unten am Boden in der stehenden Stille zurückblieb.
Wie klingen Raben in der Stille eines Wintertages, fragte ich mich, und konnte nicht einmal sagen, ob da ein feuchtes Blubbern aus ihren Kehlen kam, oder ob man es besser trockenes Blubbern nennen sollte. Wenn es denn ein Blubbern war. Das war meine Frage: Wie oder wonach