Splitter einer vergangenen Zukunft. Eckhard Bausch

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Название Splitter einer vergangenen Zukunft
Автор произведения Eckhard Bausch
Жанр Языкознание
Серия Die Dunstein-Chroniken
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783947721214



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Gebäudes der Arena stierte.

      „Die Kerle könnten uns hier helfen anstatt nur herumzulungern“, machte der Gefährte Schaddochs seinem Unmut Luft.

      „Dennoch wird einer von ihnen derjenige sein, der das Versteck entdeckt“, mutmaßte Schaddoch. „Wenn wir überhaupt jemals eines finden.“

      Seine Worte sollten sich bewahrheiten. Eine halbe Stunde später hielt Roxolay plötzlich inne. Rakoving hatte ihn gerufen. Es war ein lautloser Ruf, nur für einen Spiritanten hörbar. Der ehemalige Meister der Todeszeremonie ging hinüber zu dem Borthuler, der immer noch reglos an der Säule lehnte. Inzwischen hatte die Abenddämmerung eingesetzt. Im verblassenden Licht der langsam untergehenden Sonne wurden die Konturen der Ruinen weicher. Roxolay stellte sich neben Rakoving.

      Sie nahmen dasselbe wahr, aber auf völlig unterschiedliche Weise. Rakoving hatte einen blitzschnellen, dunklen Schatten in der Luft gesehen, Roxolay die Ausstrahlung eines kleinen Flugtiers gespürt.

      „Fledermäuse“, stellte er fest. Plötzlich fuhr sein Kopf ruckartig hoch, und er sah Rakoving an. Dieser nickte: „Sie fliegen durch den kleinen Schlitz dort und kommen nicht mehr heraus. Seit ich das beobachte, ist keine einzige mehr herausgekommen.“

      „Sie erlöschen“, murmelte Roxolay.

      „Du meinst: sie sterben?“, vergewisserte sich Rakoving. Roxolay nickte.

      „Wir müssen da hinein“, bestimmte der ehemalige Eremit und rief laut nach Schaddoch.

      Nachdem der Baron alle seine Begleiter um sich geschart hatte, betraten sie das hohe Steingebäude. Im Inneren war es stockfinster. Rakoving entzündete eine Fackel. Schaddoch tat es ihm gleich. Im flackernden Lichtschein wurde erkennbar, dass es sich bei dem Bauwerk im Wesentlichen um ein großes Treppenhaus handelte. Mehrere breite Treppen führten nach oben. Es handelte sich eindeutig um die Zugänge zu den Zuschauerrängen. Aber Rakoving und Roxolay waren nicht an den Treppen interessiert. Sie liefen ein Stück an der rückwärtigen Mauer entlang.

      „Wozu sollte eine Außenwand mehr als vier Meter dick sein, wenn es kein Schutzwall ist?“, stellte Rakoving eine Frage, die nicht als solche gemeint war. Roxolay schüttelte den Kopf, was in diesem Falle aber Zustimmung bedeutete. Zwischenzeitlich traf auch Schaddoch mit seinen Begleitern ein. Der ehemalige Meister der Todeszeremonie deutete auf die Rückwand des Gebäudes.

      „Diese Wand ist vier Meter von der Außenmauer entfernt“, schätzte er. „Es muss einen Zwischenraum geben.“ Kamgadroch trat an die Wand heran. Er hielt noch die Spitzhacke in der Hand, mit deren Hilfe er zuvor Geröll beiseite geräumt hatte. Kraftvoll schlug er auf die Mauer ein, bis sich plötzlich zwei Steine lösten und nach innen fielen.

      „Ich glaube, wir haben gefunden wonach wir gesucht haben“, verkündete Rakoving.

      Shrogotekh und Iplokh eilten in die Arena zurück und holten ihre Werkzeuge. Dann halfen sie Kamgadroch bei der Vergrößerung der Öffnung, bis diese ohne Schwierigkeiten auch von einem etwas größeren Mann durchschritten werden konnte. Anschließend zündeten alle Anwesenden Fackeln an und betraten den mehr als drei Meter breiten Zwischenraum zwischen der Rückwand im Inneren und der Außenmauer des Gebäudes.

      „Halt!“, rief Rakoving schon nach wenigen Metern und zeigte auf ein ungesichertes, quadratisches Loch im Boden.

      Roxolay warf einen Stein in die Grube und erklärte anschließend: „Das Loch ist etwa fünf Meter tief. Wir brauchen ein Seil.“

      Shrogotekh holte ein Seil herbei und ließ es in den Schacht hinab. Das Ende des Seils verknotete er an einem der steinernen Stützpfeiler, die die Decke trugen. Rakoving ließ sich als Erster bis zum Boden der Grube gleiten. In der linken Seitenwand erkannte er eine mannshohe, rechteckige Öffnung. Bei näherer Betrachtung erwies sie sich als Ausgangspunkt eines Ganges, dessen Ende nicht absehbar war.

      Schaddoch wies Shrogotekh und Jalbik Truchardin an, das obere Ende des Seils im Treppengebäude zu bewachen. Dann folgte er mit Wurluwux, Iplokh und Kamgadroch dem Priester des Wissens und dem Borthuler. Langsam tasteten sie sich in dem dunklen, schmalen Gang voran, bis Rakoving plötzlich stehenblieb und auf den Boden zeigte. Im flackernden Widerschein der Fackel war eine ungewöhnliche, quer über den Boden verlaufende Anhäufung von Staub zu erkennen. Als er weitergehen wollte, hielt Roxolay ihn am Arm zurück. Rakoving verharrte und sah unmittelbar darauf den gleichen Vorgang, den der alte Meister der Todeszeremonie mit seinen Fähigkeiten als Spiritant bereits wahrgenommen hatte. Ein kleiner Schatten in der Luft, der nur knapp an seinem Kopf vorbeischwirrte, dann ein kurzes Aufglühen und ein wenig Staub, der zu Boden rieselte.

      „Ist es das, was ich denke?“, wollte Rakoving von dem alten Priester wissen.

      „Eine Fledermaus, ja“, flüsterte Roxolay. „Sie ist unmittelbar vor uns verschwunden. Als ob ihr Leben dort erloschen wäre.“

      Rakoving dachte kurz nach. Dann warf er seine Fackel in den vor ihm liegenden Gang. Sie fiel einige Meter entfernt zu Boden und brannte weiter.

      Roxolay wiegte den Kopf: „Das ist keine Fledermaus.“

      „Ich bin auch keine Fledermaus“, erklärte Rakoving entschlossen und machte drei schnelle Schritte nach vorn. Roxolays Hand, die ihn zurückhalten wollte, griff ins Leere. Rakoving bückte sich, hob die Fackel auf und zuckte mit den Schultern. Langsam ging nun auch Roxolay weiter. Nichts geschah. Als Schaddoch sich in Bewegung setzte, hatte Rakoving bereits die nächste Biegung des Ganges erreicht. Das Licht seiner Fackel fiel in einen Raum, der am Ende des Ganges lag. Der Borthuler stieß einen überraschten Ruf aus. Schaddoch verhielt erschrocken seine Schritte, sodass Wurluwux auf seinen Rücken auflief und ins Stolpern geriet. Der Baron schnellte herum und fing ihn gerade noch rechtzeitig auf ehe er zu Boden stürzte. Dann jedoch erstarrte Schaddoch. Iplokh hatte sich abstützen können. Von Kamgadroch fehlte dagegen jede Spur. Er war verschwunden, gerade so als ob die Finsternis des dunklen Ganges ihn verschlungen hätte.

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