Название | A Hetz und a Gaudi |
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Автор произведения | Felix Dvorak |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783902998972 |
Der Drang der heutigen Menschen nach erfrischenden Regenperioden scheint unaufhaltsam zu sein. Auch beim sogenannten kleinen Mann sind verregnete Ferienwochen immer mehr erwünscht. Nur bei den wirklich Unverbesserlichen ist Bräune leider immer noch gefragt. So sind diesbezügliche Manifestationen des Parteikaders von Heinz-Christian Strache immer ungenierter in der Öffentlichkeit zu vernehmen.
Menschen mit selbst produzierten Feuchtbiotopen wie Schwitzhänden oder Schweißfüßen sei das österreichische Klima sehr empfohlen. Regenfreunde lassen sich auch durch Dermatologen nicht beirren. Vom ärztlichen Standpunkt aus ist Feuchtigkeit nämlich nur dann unbedenklich, wenn man unter total trockener Haut leidet.
Doch auf zwei Arten kann es auch bei Menschen der Kategorie »extra dry« zu einer Schädigung der Hautoberfläche kommen: Zu langes Liegen in einem urtümlichen alpenländischen Landregen kann bei Morgenfrost zu Erfrierungen an den verschiedensten Weichteilen des Körpers führen. Und durch Schimmelpilze, die besonders in den sogenannten Hundstagen außergewöhnlich üppig gedeihen, kann es zu einer Beschleunigung des natürlichen Alterungsprozesses der Haut kommen. Dadurch entsteht die sogenannte »faule Haut«, auch »derma beamtis« genannt.
Wichtig ist, dass man sich vor Ferienbeginn über die Wirkung der verschiedensten Regenschutzmittel informiert. Vor allem sollte man den Nässeschutzfaktor, der auf den meisten Präparaten angegeben ist, genauestens beachten. Für einen Sommerurlaub in den Tiroler Bergen beispielsweise sollte man unbedingt Produkte mit dem Nässeschutzfaktor 13 zur Anwendung bringen. Diese haben sich bereits vielfach bewährt. So bei der Sanierung von romanischen Krypten und der Umwidmung von Aktenarchiven der Finanzämter in Strenge Kammern.
Dozent Helidor Sumpfinger vom Korrosionsinstitut der Universitätshautklinik in Regensburg empfiehlt regenhungrigen Touristen, welche den Juli und August an den Salzkammergutseen oder bei den Salzburger Festspielen verbringen wollen, sich mit dem üblichen Unterbodenschutz abzusichern. Auch empfiehlt Dozent Sumpfinger die Aquadestillataresistential-Creme nach Professor Feuchtersleben. Er weist darauf hin, dass Professor Feuchtersleben seinerzeit sogar Benito Mussolini beim Trockenlegen der Pontinischen Sümpfe beraten hat.
Wer im Sommer die berühmten Tiefdruckgebiete Österreichs erwandern möchte, sollte sich nicht mit Nordsee-Ölzeug (dem sogenannten Norweger-Nerz) und Polyethylenschaftstiefeln begnügen. Jedenfalls sei jedem kältestens empfohlen, sich darüber hinaus mit einem Taucheranzug einzudecken.
Wobei es eigentlich als Selbstverständlichkeit gelten kann, dass man sich in den ersten Urlaubstagen nur dosiert dem Salzburger Landessegen, als welcher ja der Schnürlregen besungen wird, aussetzen darf. Dozent Sumpfinger empfiehlt zur sorgsamen Gewöhnung für den ersten Tag einen hübschen Wolkenbruch. Wassermann-positiv-Menschen genügt ein Strichregen. Am zweiten Tag wird ein starkes Gewitter angeraten. Erst nach etwa drei bis vier Tagen ist ein ganztägiger Platzregen unbedenklich zu konsumieren.
Leider gibt es immer wieder Leichtsinnige, die, weil sie nicht genug von der Nässe bekommen können, ohne Skiausrüstung in den Strandbädern herumliegen oder auf Wandermuren kampieren. Nur Kneippianer oder ältere Genießer, die schon Wasser in den Füßen haben, können Überschwemmungen ohne gesundheitliche Schäden tagelang genießen.
Vernünftig geplant, kann also auch für Regenanbeter mit kleiner Brieftasche ein Urlaub in Österreich zum Vergnügen werden. Es kann sich ja nicht jeder Traumziele wie Bombay zur Monsunzeit oder London im November leisten. Daher setzt die österreichische Tourismuswirtschaft auf ihren neuen Slogan: »Verkühle dich täglich!« Den kann sie mit vollster Überzeugung vertreten, denn Österreich ist noch lange nicht aus dem Wasser!
Gute Sprichwörter leben ewig.
Bei einer »Tritsch Tratsch«-Sitzung mit Dieter Böttger, Joki Kirschner und Vera Russwurm
Aktuelle Sprichwörter
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch einen Vorstand.
Aller guten Dinge sind viel zu wenig.
Ohne Preis kein Fleiß.
Wo nicht gehobelt wird, fliegen Tischler.
Schickt Gott ein Häschen, so schickt er auch einen Kürschner.
Alles Gute kommt von so hoch oben, dass es noch immer nicht herunten ist.
Wer das Kleine nicht ehrt, hat das Große schon in Sicherheit.
»Jedem das Seine«, sprach der Staat und fraß seine Steuerzahler.
Quäle nie ein Tier im Scherz, sei ganz ernst dabei.
Eigener Herd kostet den Wirten sehr viel Geld.
Wer einmal lügt, wird als Politiker wiedergewählt.
Wer andern eine Grube gräbt, gefällt den Zuschauern.
Aller Anfang ist schwer, außer man hat Protektion.
Keine Rose ohne Pestizide.
Der typische Wiener ist eine halbe Karikatur.
Mit Otto Schenk in der »Schreferl«-Serie
Schreferl als Badewaschl
Von einer Zeitung wurde eine Bitte an mich gestellt. Man wollte, dass ich einen echten Wiener beschreibe. Ich schrieb, der echte Wiener sei ein bescheidener, zurückhaltender, weltoffener Mensch. Meine Beschreibung wurde nie gedruckt.
So kann ich nur empfehlen, doch meine »Schreferl-Geschichten, die in meinem letzten Buch »Wer zuletzt lacht, lacht am längsten« gedruckt wurden, zu begutachten. Dieser Schreferl ist ein echter Wiener. Hier erscheint er als Bademeister.
Net springen! Net springen!
Hallo Sie! Passen S’ auf Ihna Kind auf! Des sauft uns ja das ganze Wasser aus. Kaufen S’ dem Gschrappn eine Limo, wann er an Durscht hat.
Sie dort, kumman S’ mit dem Bügelbrett aussa! Sie können do net im Kinderplanschbecken surfen.
Man hat ka Ruah! Immer is was anderes los.
Wissen