A Hetz und a Gaudi. Felix Dvorak

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Название A Hetz und a Gaudi
Автор произведения Felix Dvorak
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783902998972



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JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

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      Mit Ernst Stankovski

       Lokale Ausdrücke.

       Ein berühmtes Wiener Couplet neu adaptiert

      A Taxler, der tuat für das Fahrn von an Herrn

      von der Stadt bis nach Hietzing vierzg Euro begehrn.

      Der Herr sagt: »Ich zahl Ihnen zwanzig nur bloß.«

      Da geht über Hietzing a Unwetter los,

      denn der Taxler, der tuat sagn:

      »Schau dass d’ weiterkommst von mein Wagn.

      Du gspritzter Einedrahrer,

      bist a Owezahrer.

      Tua nur gschwind abpaschn,

      sunstn krieagst a Flaschn.

      So a stierer Beidl,

      wecher Taschenfeidl,

      dir ghört der Pudel endlich amoi gschert.

      Ja, glaubst, du bist a Kaiser,

      hau di über d’ Häuser,

      geh tua lieaber hatschn,

      sonst krieagst deine Watschn.

      I könnt den falschen Preißen

      in der Luft zerreißen,

      dass er alle Engeln singen hört.«

      A sehr noble Dame kauft am Naschmarkt ein,

      doch tut ihr alls schäbig und zu teuer sein.

      Um an Euro handelt s’ a halbe Stund um.

      Am End kauft sie nix,

      da is’ der Standlerin z’dumm,

      drum fangt de Standlerin an,

      zum schimpfen, was s’ nur kann:

      »Kauf dir a Hendlfuada,

      so a deppats Luada,

      so a nodigs Tramperl

      frühers Gürtelschlamperl,

      stinketer Ausreibfetzn,

      willst ma d’ War abschätzen,

      des hab i net nodig,

      na, Gottlob.

      I könnt den Häuslratzn

      ane einipatzn

      und mit mein Pratzen

      ihr de Pappn z’kratzen.

      So a bledes Grammel

      schiacha Nasenrammel.

      Schau dass d’ weiderkommst,

      sunst werd i grob.«

      Sein’ Garten bewässert Herr Novak voll Freud’

      und spritzt durchn Zaun einem Fräulein aufs Kleid.

      Die keift gleich: »Sie Trottel, was gebn Sie nicht acht!«

      Bevor der Herr Novak den Mund aufgemacht,

      schreit sie noch voller Zurn:

      »Reiß auf deine Glurn.

      Wann dein Heahnaaugn

      nur zum Scheangln taugn,

      kennt i da ane drucken,

      dir a Glasaug spucken.

      Herst, du bleder Wedl

      mit dein Eierschädl,

      richtig wassern kannst eh nimmermehr.

      Schleich di in dei Kaluppn,

      schwimm auf da Nudelsuppn,

      putz di, du Krepierl,

      laares Hosentürl,

      Gscherter Gartenpritschler

      hast mir scheint an Tritschler,

      geh verlier di, sonst werd i ordinär!«

       (Musik von Rudolf Hauptmann, †1931)

      Die Höflichkeit verhindert meistens, den anderen zu sagen, was man wirklich denkt.

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      Als Karussell-Besitzer Kagler in der Operette »Wiener Blut«

       Weihnachtseinkäufe

      Eine Wiener Fußgängerzone im Advent. Die Menschen drängen sich, voll beladen mit bunt verpackten Weihnachtseinkäufen, hektisch von Geschäft zu Geschäft. Es riecht penetrant nach Döner Kebab und Glühwein. Ein elegant gekleideter, schmächtiger Herr wendet sich empört an einen neben ihm gehenden, einen Kopf größeren, korpulenten Passanten.

      A: Hören Sie! Passen Sie auf!

      B: Auf was soll i aufpassen?

      A: Sie haben mich angestoßen!

      B: Was?! Was hab i? Was willst?

      A: Angestoßen haben Sie mich.

      B: Angstessen?

      A: Ja, angestoßen.

      B: Angestoßen? I glaub eher, Sie san wo angrennt, Sie Bleampe!

      A: Sie haben mich angerempelt.

      B: Was i? I hab Sie do net angrempelt. I hab mei Leben no nie wem angrempelt! Passen S’ lieaba auf, wo Sie hintreten mit eahnare Hüafler, Sie Dodl!

      A: Was haben Sie da eben zu mir gesagt?

      B: I hab gsagt, Sie solln aufpassen, wo Sie hintreten, Sie Dodl!

      A: Hören Sie, was erlauben Sie sich! Ich bin nicht Ihr Dodl!

      B: Natürli san Sie net mei Dodl. Sie san Ihna eigena Dodl, Sie Zniachtl, Sie.

      A: Wenn Sie mich beleidigen, hole ich die Polizei!

      B: Was willst du? Die Kiberei willst holen? Heast, du Nudlaug, i gib dir glei a Gnackwatschn, dass d’ a Schwalbn machst und auf deiner bleden Pappn liegst.

      Einige Fußgänger sind stehen geblieben und beobachten neugierig die Szene.

      A: Hören Sie, wie reden Sie denn mit mir!

      B: Wia soll i scho mit dir reden, du Ruabnzuzler! Schleich di, sonst vergiss i mi und wichs dir ane, dass d’ glaubst, du bist unter die U-Bahn kommen. Verschwind heast, aber sofort!

      Der zarte Herr überlegt es sich plötzlich und taucht in der weihnachtlich gestimmten Menschenmenge unter.

      B: Ja, renn nur zua, du Krewegerl! Verlier di, und lass di nimmer finden!

      Bevor die Passanten wieder weitergehen, wendet sich der Aufgeregte an seine Zuhörer.

      B: Wissen S’, wann ma si bei so an schwindligen Wappler net zruckhaltert, vergessert ma fast sei guate Kinderstubn.

      Wo ein Stammtisch ist, da bleiben Welt und Geist außen vor.

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      Knierim in