Название | A Hetz und a Gaudi |
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Автор произведения | Felix Dvorak |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783902998972 |
Vorwort
Ursprünglich hatte ich die Absicht, ein Aufklärungsbuch zu verfassen. Nein, nicht, was Sie glauben. Das Buch sollte sich nicht mit den Geheimnissen der Sexualität beschäftigen, sondern mit denen unserer Sprache.
Warum kann laut Linguisten eine Autobiografie auch eine Eintragung im KFZ-Typenschein sein? Oder ein Aftershave auch die Enthaarung des menschlichen Hinterteils? Darauf können nur jene Wissenschafter Antwort geben, die die Germanen als Vorgänger der Hefe oder eine Agentur als die Rolex von James Bond definieren. Ich gebe zu, ich bin dafür zu wenig gebildet. Darum habe ich mich in diesem Buch mit den Untiefen des Wienerischen oder denselben der Heimat beschäftigt.
Ich möchte die günstige Gelegenheit, für dieses Buch ein Vorwort zu verfassen, dazu benützen, um damit eines Mannes zu gedenken, dem vor allem die Literaturkritiker, aber auch die Leser Unchätbares zu verdanken haben und der vor nunmehr 543 Jahren auf die Welt kam, die uns von Buchmesse zu Buchmesse immer mehr aufzulesen gibt: Caspar von Umbruch, des Erfinders des Umblätterns. Seit seiner epochemachenden Erfindung liest sich alles viel flockiger und rascher. So wird es Ihnen auch mit diesem Buch ergehen. Seien Sie ohne Sorge und beginnen Sie unverzagt.
Schimpfen kann zur Manie werden: Man schmeckt vor lauter Haaren die Suppe nicht mehr.
Als ordinärer Stadtstreicher in einer Krimi-Parodie des ORF
Wie schon Mozart sagte …
Die schönsten österreichischen Verbalinjurien
Als Entschuldigung für das folgende kleine Lexikon möge der sechsstimmige Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart gelten: »Leck mich am Arsch«.
ARMLEUCHTER
Erwerbslose Wandbeleuchtung
ARSCHKAPPELMUSTER
Gesäßmützenstruktur
BADHUR
Prostituierte, die sich vorwiegend in Toilettenräumen aufhält
BLADE BLUNZEN
Aufgeblähte Blutwurst
DILLO
In Massen auftretende Spezies, die, ob beim »Musikantenstadl« oder beim »Neujahrskonzert«, mitklatscht
DUTTELFEE
Vollbusige Märchengestalt
EIERSCHÄDEL
Dotterfarbener Kopf
EXTRAWÜRSCHTL
Besonders fade, mehlhaltige Wurstsorte, die gaumentote Leute als Draufgabe verlangen
FARFERL
Austrifizierte italienische Teigware
FOTZEN
Maulschelle, die aber nicht mit der Vulva, sondern mit der Hand verabreicht wird
GSCHERTER
Für den Wiener die Bezeichnung für alle Nichtwiener
GUTMENSCH
Abfällige Bezeichnung für jene Menschen, die anderer Meinung sind als der »Kronen Zeitung«-Kolumnist Michael Jeannée
HASCHERL
So nennt man bemitleidenswerte Mitmenschen, aber keine Marihuana-Konsumenten
HATSCHER
Lange Wegstrecke, die jedoch nicht nach Mekka führen muss
IGEL
So nennt man weibliche Personen, die alle ihre Öffnungen dem Mann zur Verfügung stellen
ITAKER
Damit meint man abfällig jene Menschen, deren Eis, Pizza oder Spaghetti man liebt
JAUSENGEGNER
Einer, der nach einem kleinen Teller mit Speck, Wurst und Käse schon satt ist
KATZELMACHER
Siehe Itaker
KREN
Schamlos ausgenützter Weichling, bei dessen Anblick anderen die Tränen in die Augen schießen
LABERL
Aus Fleisch, Fetzen oder Schuster gestaltete Form
LULU
Urin Segment, aus dem Alban Berg eine Oper formte
MARILLE
Schädel so manchen Protestwählers, in den sich ein Wurm eingenistet hat
MUFFEN
… die mir geht, wenn ich an einem Abgrund stehe
NEBOCHANT
Laut Travnicek ein Mensch, der unter keiner Gastritis leidet
NUDELAUG
Ausgang der Harnröhre, mit der einst der legendäre Mundl seinen Schwiegersohn bezeichnete
OBEZAHRER
Typ, der auch das Positivste in die Vertikale zieht
OHRWASCHELKAKTUS
Stacheliges Gewächs, das entfernt an Österreichs Außenminister erinnert
PANTSCHERL
Liebevoller Ausdruck, der das sechste Gebot verharmlost
PLAYBOY
Junger Mann, der von Flatulenzen geplagt wird
QUARGEL
Nationalratsrede, die an Olumoucky syreček erinnert
QUASI
Kann sinngemäß einiges bedeuten, aber für Kenner ist damit nur der gewaltige Schöpfer des »Herrn Karl« gemeint
RAMMLER
Männer, die glauben, dass Meister Lampe kein Vorspiel kennt
RESTFETTN
… mit der manche Autofahrer sich einbilden, Sebastian Vettel zu sein
ROTZBUB
Männlicher Jugendlicher, der zu den gefragtesten Kunden der Papiertaschentuchindustrie gehört
SAUMAGEN
Den besitzen Stammkunden von Döner- und Burger-Buden
SCHEANGLATA
So schimpfte man mich als zehnjährigen Brillenträger, obwohl ich nie schielte. Heute bewerben Pearle und Fielmann ihre Produkte als Modehits