Название | Wyatt Earp Staffel 11 – Western |
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Автор произведения | William Mark D. |
Жанр | Языкознание |
Серия | Wyatt Earp Staffel |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740958466 |
Da hatten die Galgenmänner also wieder einen Toten auf ihrer Fährte zurückgelassen; und wieder einen Gesetzesmann! Rücksichtslos schalteten sie jeden aus, der ihnen im Weg war. Jetzt stand es für die beiden Dodger auch fest, daß die Galgenmänner wußten, wer ihnen folgte.
Was hatten sie vor? Weshalb zogen sie auf der alten Overlandstraße nach Südosten und scheuten sich nicht, einen toten Sheriff auf ihrer Spur zu lassen, obgleich sie doch ganz offensichtlich wußten, wer ihnen folgte!
Es war halb zehn Uhr am Vormittag, als die beiden Reiter von Westen her über das Ufer des Pedro River in Benson einritten.
Sie hatten auf dem Weg hierher keinerlei Spuren von den Banditen finden können, da die Overlandstraße von Mescal nach Benson sehr belebt war und es unmöglich machte, irgendeine bestimmte Fährte zu finden. Die beiden machten gleich vor dem ersten Boardinghouse halt, um das in Mescal versäumte Frühstück nachzuholen.
Es war ein kleines Gasthaus, in dem es Kaffee, Tee und Brote gab, wie ein großes Schild neben der Tür verkündete.
Ein ältliches Mädchen trat an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen.
Sie bestellten Eier, Kaffee und Käsebrote.
Als das Mädchen gegangen war, betrat ein Mann den Gastraum. Er war groß und schlank, hatte ein sauber rasiertes Gesicht und schwarzes Haar; die goldgeränderte Brille wollte gar nicht zu seinem Gesicht passen. Er trug einen schwarzen Anzug, ein blaues Hemd und eine schwarze Samtschleife. In den tief über den Oberschenkeln hängenden Halftern steckten große achtunddreißiger Revolver. Es war eigentlich nichts Auffälliges an diesem Mann, und doch zog er die Blicke der beiden Dodger unwillkürlich auf sich.
Wyatt dachte: woher kenne ich diesen Menschen bloß? Ich habe ihn bestimmt schon irgendwo gesehen. Diese hellen Augen, dieses braune Gesicht, das volle Haar und diese herrische Haltung! Aber bildete man es sich nicht oft ein, einen Menschen zu kennen, den man dann doch zum erstenmal zu Gesicht bekommen hatte?
Der Fremde zog sich auf einen der Hocker vor der Theke, klemmte die Füße hinter die Hockerstreben und zündete sich eine Virginia-Zigarre an.
Die beiden hatten jetzt keine Zeit mehr, ihn zu beobachten, da das Mädchen mit dem Frühstück aus der Küche kam.
Der Mann trank einen Gin, zahlte und ging. Als er an dem Tisch der beiden vorbeikam, war dem Marshal, als ob er einen scharfen, beobachtenden Blick des Fremden aufgefangen hätte.
»Komischer Kerl«, meinte Holliday, »ich wette, daß ich ihn schon irgendwo gesehen habe.«
Wyatt Earp blickte auf. »Sie auch? Genau das gleiche habe ich die ganze Zeit gedacht. Wenn ich bloß wüßte, an wen er mich erinnert?«
»Eines ist sicher«, meinte Holliday, »er erinnert mich an keinen angenehmen Menschen.«
»Stimmt! Aber an wen erinnert er uns?«
Als sie nach einer halben Stunde das Boardinghouse verließen und hinunter zu ihren Pferden gingen, überlegte der Marshal noch immer, wo er den Mann gesehen haben könnte.
Mit gesenktem Kopf stand er neben seinem Falben, plötzlich die Brauen zusammenziehend.
Anderthalb Yard von ihm entfernt war ein Stiefelabdruck, in dessen Absatzmitte sich ein großer Nagel abgezeichnet hatte.
»Doc! Da, sehen Sie sich das an!«
Der Spieler blickte auf den Abdruck.
»Unser Mann aus Tucson«, stellte er sofort fest.
Beide blickten auf und sahen die Straße hinunter. Aber von dem Mann mit der Strohhalmzigarre war nichts mehr zu sehen.
Der Marshal preßte die Zähne aufeinander und zog sich in den Sattel.
Da schnipste der Gambler plötzlich mit den Fingern und rief:
»Frank McLowery! An den erinnerte er mich!«
»Richtig«, stimmte der Marshal sofort zu. »Dann stimmt es also doch, was uns der Alte in Vail gesagt hat: die McLowerys hatten einen Bruder. Der Bursche war Kirk McLowery!«
Wie aus dem Reich der Toten war plötzlich für die beiden Männer aus Dodge City einer der beiden größten Banditen wieder auferstanden, dem sie je begegnet waren: Der diabolische Verbrecher Frank Robert McLowery! Er war in seinem jüngeren Bruder Kirk in fast unheimlicher Ähnlichkeit wiederauferstanden. Das gleiche Glimmen, das in Franks Augen gestanden und ihn immer so gefährlich hatte erscheinen lassen, brannte auch in Kirks Augen.
»Hölle!« stieß der Marshal hervor, »das wird der härteste Brocken!«
Sofort jagten sie ohne ein Wort der Verständigung nach verschiedenen Seiten die Mainstreet hinunter. Aber der Desperado, der sie da so kaltnervig im Gasthaus besucht hatte, war nirgends mehr zu sehen.
Als sie oben bei der presbyterianischen Kirche wieder aufeinander trafen, schüttelte der Spieler den Kopf.
»Ich muß geschlafen haben, daß ich ihn nicht sofort erkannte!«
Der Marshal winkte ab. »Den gleichen Vorwurf müßte ich mir ja auch machen.«
Wyatt hatte beschlossen, den Sheriff aufzusuchen.
Der alte Ronald Humpy ging gerade der wichtigen Beschäftigung des Holzhackens nach, als die beiden seinen Hof durchs Bureau betraten.
Er war ein mittelgroßer Mann von untersetzter, kräftiger Gestalt und mit struppigem Haar, grünem Hemd und einer braunen Hose, die er mit den Trägern fest bis unter die Achsel gezogen hatte. Er dachte gar nicht daran, sich in seiner Arbeit stören zu lassen, als er die beiden plötzlich bemerkte.
Wyatt blieb vor ihm stehen, während sich der Spieler auf die Deichsel eines Wagens setzte.
»Wann werden Sie voraussichtlich mit dieser Beschäftigung fertig sein?« erkundigte sich der Marshal.
»Das kann ich Ihnen genau sagen«, antwortete der Sheriff, »nämlich, wenn ich den letzten Klotz zerschlagen habe.«
»Demnach könnten wir uns in einigen Tagen mal wieder hier erkundigen«, meinte der Georgier spöttisch.
»Das wäre nicht einmal das schlechteste«, knurrte der Sheriff.
»Ich habe nämlich wirklich keine Zeit.«
»Das glaube ich Ihnen gern«, versetzte der Marshal. »Wozu sollte sich auch ein Sheriff mit Banditen wie Kirk McLowery abgeben, wenn er so wichtige Dinge wie Holzhacken und dergleichen gibt. Dafür muß man natürlich Verständnis haben.«
»Sie können sich den Spott ruhig sparen«, fand Humpy. »Burschen wie Kirk McLowery wagen sich nicht nach Benson.«
»Und wenn sie doch einmal den Einfall hätten?« meinte der Marshal.
»Dann soll es sie teuer zu stehen kommen. Mit dem alten Humpy ist nämlich nicht zu spaßen!«
»Den Eindruck habe ich allerdings auch«, giftete der Spieler. Da schlug der Sheriff die Axt in den Hauklotz, stemmte die Arme in die Hüften und blickte von einem zum anderen.
»Wollt ihr euch über mich lustig machen?«
»Nein, Sheriff«, entgegnete der Marshal, »wir hätten, im Gegenteil, eine sehr ernste Sache mit Ihnen zu besprechen.«
»So, wirklich? Na, wo soll sich denn Kirk McLowery herumtreiben? He? Ich will euch mal was sagen, Leute. Das ganze Gefasel von diesem Banditen höre ich schon seit Monaten. Und ich muß euch gestehen, daß es mir endlich zum Hals heraushängt. Wahrscheinlich gibt es diesen Kerl gar nicht, und hier machen sich alle verrückt, wenn sie nur seinen Namen hören.«
»Es gibt ihn, Sheriff!« erklärte der Marshal. »Vor einer halben Stunde war er oben in dem kleinen Boardinghouse am Eingang der Stadt.«
Humpy riß die buschigen Brauen hoch in die Stirn.
»Ihr