Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Название Wyatt Earp Staffel 11 – Western
Автор произведения William Mark D.
Жанр Языкознание
Серия Wyatt Earp Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740958466



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eine saß auf einem Braunen, und der andere ritt einen Fuchs.«

      »Sie waren hier im Store bei Ihnen?«

      »N…« Die Frau brach jäh ab.

      Holliday spannte geräuschvoll den Hahn des Revolvers.

      Da stieß sie rasch hervor: »Ja.«

      »Was wollten sie?«

      »Käse und Wurst und…«

      »Geld!«

      Die Frau nickte. »Sie haben gesagt, sie kämen heute nacht zurück. Wehe, wenn ich irgend jemandem etwas von ihnen erzählen würde.«

      Holliday schob den Colt entspannt ins Halfter zurück und blickte den Marshal fragend an.

      »Wissen sie genug?«

      »Genug.«

      Sie stiegen auf ihre Pferde und ritten weiter.

      Holliday zündete sich eine seiner russischen Zigaretten an und meinte:

      »Ich sah Ihnen an, daß Sie der Frau nicht glaubten; um die Sache abzukürzen, gab es nur dieses Mittel.«

      »Ich wende es nicht gern an.«

      »Ich auch nicht, aber wir haben es eilig…«

      Es war dunkel, als sie Mescal erreichten.

      Auch diese Stadt zeigte in ihrer Straßenform und an vielen Bauten, daß sie ursprünglich eine alte Indianersiedlung war. Sie soll einst das Hauptlager des berühmtesten Apachenstammes gewesen sein, der Mescaleros nämlich, aus dem ja Cochise und auch der berüchtigte Häuptling Geronimo hervorgegangen waren. Heute aber hatte die Stadt längst das Gesicht einer echten Westernstadt angenommen. Und da sie genau auf der Grenze des Pima und des Cochise Counties lag, herrschte in ihr das Leben, das man in allen Grenzstädten fand. Selbst zu dieser Abendstunde rollten noch zahlreiche Wagen durch die Hauptstraße, und vor den Stores und Saloons standen ganze Reihen von Pferden.

      Da anzunehmen war, daß die drei Reiter, denen sie folgten, noch in der Stadt waren, blieben Wyatt Earp und Doc Holliday in einer Seitengasse, wo sie in einem Mietstall ihre Pferde unterstellten.

      Gleich gegenüber war ein altes Boardinghouse, wo sie sich zwei Zimmer für die Nacht bestellten.

      An der Ecke zur Mainstreet lehnte ein langer, schlaksiger Bursche mit einem Stern. Er trug einen kräftigen Schnurrbart, wie es damals auch bei jüngeren Leuten üblich war, und hatte seine Hände tief in die Taschen geschoben.

      Wyatt Earp hatte ihn schon vom Fenster seines Zimmers aus gesehen, und als er jetzt auf ihn zuging und ihn anrief, um nicht selbst auf die Mainstreet zu müssen, wandte der Mann nicht einmal den Kopf.

      »Was gibt’s denn, Mister?«

      »Sie sind der Sheriff?«

      »Nein, mein Bruder ist der Sheriff.«

      »Dann sind Sie ein Deputy?«

      »Auch nicht.«

      »Und wie kommen Sie zu dem Stern?«

      »Den trage ich, weil mein Bruder drüben im Jail steckt.«

      »Aha.«

      Wyatt konnte ein Lachen kaum verbeißen.

      Weil sein Bruder betrunken war, hatte der Bursche ihn solange ins Gefängnis gesteckt und versah indessen das Amt des Sheriffs.

      »Kann es lange dauern, bis Ihr Bruder wieder zu sprechen ist?«

      »Ziemlich.«

      »Hat er viel getrunken?«

      »Zwei Flaschen.«

      Dann allerdings! Wyatt beschloß, den Ersatz-Sheriff nach den drei Reitern zu fragen.

      Der Mann zog die Schultern hoch. »Nein, ich habe sie nicht gesehen. Jedenfalls keine drei Burschen, die auf solchen Pferden saßen.«

      »Haben Sie Fremde in der Stadt gesehen, ich meine drei Männer…«

      »Es wimmelt vor Fremden in der Stadt. Und ich habe auch ein paarmal drei Reiter gesehen. Sie kommen ja meistens zu zweit oder zu dritt, die Boys, von den umliegenden Ranches, von den Minen und aus den Sägewerken.«

      »Einer der Männer, die ich suche, trägt einen roten Kinnbart.«

      »Sie sagten es schon, Mister. Er ist mir nicht aufgefallen, da ich mich nur für Pferde interessiere.«

      »Eine schlechte Gewohnheit für einen Sheriff.«

      »Ich bin ja kein Sheriff.«

      »Weshalb stehen Sie dann hier herum?«

      »Weil ein Stern in der Straße zu sehen sein muß bei diesem Gewimmel.«

      Der Mann hatte zweifellos sehr eigenwillige Ansichten, schien aber gar kein so übler Bursche zu sein. Plötzlich wandte er den Kopf etwas zur Seite und musterte den Missourier flüchtig.

      Wieder nach vorn auf die Straße sehend, meinte er:

      »Sie zum Beispiel, Sie haben ein großartiges Pferd. Es gibt im ganzen County kein zweites Tier, das einen solchen Gang hat, einen solchen Brau…«

      »Mich haben Sie also beobachtet?«

      »Ich sehe mir Leute, die solche Pferde reiten, unwillkürlich an. Schließlich handele ich ja mit Pferden.«

      Der Marshal wies über die Schulter zurück.

      »Dann gehört Ihnen der Mietstall dort?«

      »Ja. Und wenn Fepe Allman nicht auch einen Mietstall hätte, wäre ich sogar ein reicher Mann.«

      »Wo ist Allmans Hof?«

      »Gleich das fünfte Haus, wenn man von Panaton kommt.«

      Eine Viertelstunde später betraten die beiden Dodger den nur von einer einzigen Kerosinlampe schwach erleuchteten, engen Hof des Pferdehändlers Allman.

      Holliday blieb im Schatten des Tores stehen, während der Marshal weiterging.

      Vorm Stall kam ihm ein untersetzter, krummbeiniger Mann mit schiefgelegtem Kopf und sonderbar verkrampft angehobenen Armen entgegen.

      »Sie suchen mich, Mister?«

      »Sind Sie Fepe Allman?«

      »Ja.«

      »Ich möchte ein Pferd kaufen.«

      »Ein Pferd?«

      »Ist das etwas so Ungewöhnliches?«

      »Das nicht, aber…«

      »Sie haben heute sicher schon welche verkauft?« forschte der Marshal vorsichtig.

      »Wie kommen Sie darauf?«

      »Weil Sie sich wundern, daß schon wieder ein Käufer da ist.«

      »Stimmt, Mister. Also, dann kommen Sie mal mit.«

      Wyatt folgte ihm in den Stall. Er hatte die Schwelle noch nicht ganz überschritten, als er ein Geräusch rechts neben der dunklen Tür im Innern des Stalles bemerkte, einen huschenden Schatten sah – und dann sauste ein schwerer Schlag auf ihn nieder.

      Der Missourier besaß ein ungeheures Reaktionsvermögen, wich gedankenschnell zur Seite und bekam den Hieb nur noch auf die rechte Schulter anstatt auf den Kopf.

      Ein rasender Schmerz zuckte durch seinen ganzen Körper.

      Er warf sich sofort nach vorn und hechtete dem Gegner im Dunkel entgegen. Mit dem vorgehaltenen Kopf rammte er den Mann, der auf einen so blitzschnellen Angriff offenbar nicht gefaßt war, und riß ihn nieder.

      Aber hinter ihm war noch der Händler. Er warf sich dem Missourier sofort in den Rücken.

      Wyatt, der den ersten Angreifer schon zu Boden gestoßen hatte, konnte den Pferdehändler in einem harten Überwerfer abschleudern.

      Da