DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN. ELIYA LOREN

Читать онлайн.
Название DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN
Автор произведения ELIYA LOREN
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783347114227



Скачать книгу

Kochkünste in die Küche. Es war eine schöne alte Küche, aber besonders gepflegt war sie nicht. Andrea schien es mit der Sauberkeit nicht ganz so genau zu nehmen. Also putzte ich erst einmal gründlich die Küche, bevor ich mit der Zubereitung der Fischsuppe begann. Zum Dessert bereitete ich ein Tiramisu zu. Ich wusste, dass das sein Lieblingsdessert war. Er war begeistert! Die Liebe geht eben doch durch den Magen. Wir saßen noch lange am Tisch und tauschten uns aus.

      Egal, wie spät es war und wie viel er gearbeitet hatte, für die Liebe war er nie zu müde, und hatte immer Energie für zwei. Er vereinnahmte mich mit seiner ganzen Phantasie und liebte mich mit einer Intensität, die mich bedingungslos machte. Ich verlor mich in seinen Umarmungen und erwiderte seine Küsse. Er sah mich an: »Das, was ich mit dir empfinde und in mir spüre, fühle ich nur mit dir. Das kann ich nur mit dir fühlen und teilen.«. Gibt es eine schönere Liebeserklärung? Mir geht es schließlich genauso. Manchmal empfinde ich ihn wie einen Schmetterling in mir, und doch immer ist es (s)eine Tiefe, die mich so stark berührte.

      Diesmal war es leider ein sehr kurzes »Intermezzo«. Nur eine einzige Nacht. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, brachte ich ihn zum Zug, der ihn nach Paris bringen sollte. Abschiede mochte ich nicht, ich hasste sie regelrecht. Deshalb bringe ich niemanden gerne zum Zug.

      Meine Rückfahrt war anstrengend. Viel Verkehr, jede Menge Staus – ich brauchte knapp drei Stunden. Und das alles für nur eine klitzkleine Nacht! Ich war leicht genervt. Völlig ermattet kam ich zu Hause an. Welch einen Riesenaufwand betrieb ich für so ein kurzes Treffen?

      P.: Möchtest du gar nicht wissen, ob deine leichte Brise wohl behütet wieder zu Hause angekommen ist? Oder ist sie schon so schnell verflogen? Ich wünschte, ich könnte deine Wogen glätten und du könntest sagen, dass du deine leichte Brise wenigstens ein winziges bisschen liebst … Deine Perle.

      »Auf jeden Fall sehr viel mehr, als nur ein winziges bisschen liebe ich dich!«, beteuerte Fabiano.

      Er erzählte mir, dass Andrea mit Symeon ihre „Ehe-Probleme“ besprechen und in Paris bleiben wollte. »Symeon und mir ist das gar nicht recht. Ich wollte mit Symeon arbeiten, um das Appartement auf der Isle St. Louis einzurichten, und sie würde nur stören«, murrte er. »Und außerdem wiederholen sich alle Gespräche zum tausendsten Mal. Ich rufe dich am Montag an, um dir die „Fortsetzungsgeschichte Andrea“ zu erzählen.«

      P.: Hijo de la manana28 – ich genieße noch deine leidenschaftlichen Küsse und Umarmung und unsere intimsten Innigkeiten von gestern! Und jetzt mein Bett! Gute Nacht. P.

      Fabiano hatte natürlich nicht am Montag, wie versprochen, angerufen. Es ist gar nicht so leicht, sich auf sich selbst zu besinnen, wenn man so verliebt ist, wie ich es war. Was ist es nur, was mich an diesem Mann so fasziniert? Es musste eine tiefe Seelenverwandtschaft sein, die man nicht analysieren und erklären kann.

      31. August

      F.: Meine liebe Paolina ist die stralende, warmes, schonen Wetter oder dein erinerung? F.

      28 Sohn von morgen

      PARIS I

      1. September

      Am Donnerstag fahre ich nach Paris. Meine Freundin Monique hatte Adriano und mich nach Paris eingeladen. Sie wollte ihr Appartement verkaufen und es uns zeigen. Sie hätte es gerne an uns verkauft und wollte abwarten, ob wir daran interessiert wären.

      Ich habe schon ein etwas komisches Gefühl. Fabiano ist ebenfalls in Paris. Ich bin neugierig, ob er überrascht sein wird, wenn er erfährt, dass ich selbst auch in Paris bin. Aber er hat ja gesagt, dass er viel Arbeit mit dem Appartement von Symeon hat.

      P.: Mon cher rätselhafter étoile29 – I hope you can Paris auch genießen, so wie ich es auch gerade genieße. Tiefer Kuss P.

      Schauen wir mal, ob er die versteckte Anspielung bemerkt hat, dass ich ebenfalls in Paris bin.

      Endlich in Paris angekommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause unternahmen Adriano und ich eine kleine Stadtrundfahrt, um zu schauen, ob der Eifelturm noch an seinem Platz steht. Abends waren wir mit Monique und Freunden im Café Marly essen. Die Qualität war mittelmäßig, zum Ausgleich dafür war es extrem teuer.

      2. September

      Nach einem späten Frühstück im Café Zimmer sind wir zu Fuß auf die Isle de Cité spaziert. Notre Dame hat mich unglaublich beeindruckt und ich stand staunend davor. Die Kathedrale thronte majestätisch auf dem Platz. Es war eine erhabene Stimmung. In Paris fühle ich mich wie in meiner Heimat. Ein sehr, sehr vertrautes Gefühl. In Notre Dame habe ich zwei Kerzen angezündet und eine für Zuhause mitgenommen.

      Um einen ersten Überblick von der Stadt zu bekommen, entschieden Adriano und ich uns für eine Stadtrundfahrt mit einem der typischen roten Doppeldecker-Busse. Die Stationen waren Musee d’Orsay – Place de la Concorde – Champs Elysee – L’arc de triumphe – Place de Charle de Gaulle – Palais Royale. Währenddessen versuchte Fabiano, mich drei Mal zu erreichen und hatte mir jedes Mal Nachrichten hinterlassen.

      Am Trocadero sind Adriano und ich ausgestiegen und haben uns ins Café L’hommes gesetzt. Von dort aus hatte man einen phantastischen Blick auf den Eifelturm. Es war herrlich, dort zu sitzen und dem Treiben rundherum zuzuschauen.

      Mit der U-Bahn sind wir dann wieder zurückgefahren. Erst, als ich allein war, konnte ich Fabiano zurückgerufen. Wie schon vermutet, war er total überrascht, dass ich ebenfalls in Paris war. »Ich habe Angst gehabt, dass ich dich verlieren könnte,« sagte er besorgt. Ich war gerührt. Das aus seinem Munde zu hören. Ich wollte ihn ja auch nicht verlieren. Die Situation war nur etwas prekär. Schließlich war er ja auch nicht allein in Paris. »Wir könnten uns in einem Café treffen«, schlug ich ihm vor.

      Da er keine Zeit hatte, weil er mit Handwerkern im Appartement verabredet war, ging ich alleine ins Café. Danach bummelte ich gemütlich durch das nette Viertel, welches mir Monique vorgeschlagen hatte.

      Fabiano empfahl mir, Karten für die „nuit d’orient“ zu besorgen. Er war ganz begeistert von dieser Veranstaltung und meinte: »So in der Art könnte ich mir auch dein ORACVLVM© vorstellen. Da müsst ihr unbedingt hingehen. Es ist eine phantastische Show.«

      Im FNAC30 gab es leider keine Karten mehr. Auf meinem Rückweg kam ich an einer Kirche vorbei. Eglise St. Merri. Ich hörte Klavierklänge, die aus der Kirche kamen. Ungewöhnlich – Klavierklänge aus einer Kirche? Ich war neugierig und ging hinein. Und tatsächlich – dort spielte ein Pianist auf einem Flügel sein Konzertprogramm. Vermutlich war es eine Generalprobe für den Abend. Ich setzte mich in eine der Kirchenbänke und hörte zu. Er spielte ausgezeichnet. Es waren Partiten von Bach. Ich genoss das Konzert. Bevor ich ging, wünschte ich ihm viel Erfolg für den Abend. Dann zog ich weiter.

      Adriano war unterdessen auf einem Flohmarkt und gabelte mich unterwegs wieder auf. Anschließend stiegen wir die 310 Stufen zur Sacre Cœur hinauf. Ein wunderschöner Platz mit einer großartigen Aussicht auf Paris erwartete uns ganz oben. Die Kirche war voll mit Touristen, die in der Kirche einfach nur schnell ein Foto schossen, um dann wieder ungeduldig nach draußen zu drängeln. Ein emsiges Treiben, welches es fast unmöglich machte, die Atmosphäre dieses besonderen Ortes in Ruhe aufzunehmen. Am liebsten hätte ich alle Menschen weggebeamt, um Sacre Coeur ganz ohne diese Menschenmassen auf mich wirken zu lassen. Am Fuße der Stufen gingen wir in ein Weinlokal. Fabiano versuchte wieder, mich zu erreichen. Jetzt hätte er doch Zeit gehabt. Schade, das war echt Pech, aber vielleicht auch besser so. Unser Timing war gerade nicht das Beste. Er hatte am Nachmittag Interessenten getroffen, die eventuell ein Bild von ihm kaufen wollten. Am Montag wollte er mich auf einen Kaffee treffen. Ich freute mich darauf.

      Am nächsten Tag machte ich mit Monique einen Bummel durch Saint Germain du Près. Wir schlenderten vergnügt durch die zahlreichen kleinen Lädchen. Ein Pflichtbesuch im Café Flores stand auch noch auf unserem Programm. Hier hatte sich schon Picasso mit seinen Künstlerfreunden und Geliebten getroffen. Und viele weitere Künstler gehen heute noch hier ein und aus.

      Ein Besuch im Louvre stand ebenfalls auf unserer Wunschliste. Doch allzu lange konnte man im Louvre nicht