Название | Der Hebräerbrief - Ein heilsgeschichtlicher Kommentar |
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Автор произведения | Roman Nies |
Жанр | Афоризмы и цитаты |
Серия | |
Издательство | Афоризмы и цитаты |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347131354 |
Und dann gab es ja auch noch die von Paulus so genannten „Geheimnisse“, die auf jeden Fall auch etwas damit zu tun hatten, die Sonderstellung, die die Juden in ihren eigenen Augen unter den Völkern hatten, zu relativieren. Paulus sprach von einer Gemeinde des Leibes Christi, die sich aus Juden und Nichtjuden zusammensetzte! Unter Juden hatte also Paulus einen höchst fragwürdigen Ruf. Er war sogar in Teilen der messianischen Christenheit eine Persona non grata. Und somit gab es einen guten Grund für Paulus - oder für jeden, der ihm nahestand - einen erklärenden und aufklärenden Brief an die messianischen Juden zu schreiben.
Diesem Jemand ging es aber weniger darum, seine Vollmacht durch theologische Argumente zu untermauern, sondern lehrhaft zu überzeugen. Und so begibt er sich auf die Stufe der Briefleser und sagt: „uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben“ (Heb 2,3). Was gehört haben? Das was Jesus und seine Jünger verkündet haben. Und damals war Paulus tatsächlich nicht dabei. Es handelt sich um das Evangelium der Beschneidung und der Zweck, diesen Brief zu schreiben, besteht eben darin, seine theologischen Überlegungen zu diesem Evangelium darzulegen und damit zu demonstrieren, „Ich bin einer von euch, denn ich kenne das Evangelium und weiß was euch, den Hebräern gesagt ist.“
Das scheint auch durch den nachfolgenden Vers bestätigt zu werden: „Wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.“ (Heb 2,4) Diese Zeichen und Wunder wurden hauptsächlich von Jesus und seinen zwölf Jüngern vollbracht. Es sind messianische Machterweise. Paulus selber wurde nicht so sehr durch Wunder und Machttaten bekannt, sondern durch seine Lehre.
Der Verfasser des Hebräerbriefs ermahnt die Hebräer, „eine Rettung solchen Ausmaßes“ sollten sie nicht missachten (Heb 2,3). Die Botschaft stand schon in der hebräischen Bibel, dem Anfang der Verkündigung. Es war die Botschaft von der Treue zu JHWH, die zu einer wunderbaren Gemeinschaft mit Ihm in Seinem Reich führen wird. Dann war Jesus gekommen und hatte die Botschaft bestätigt. Zwar war schon im Alten Bund die Gnade und Barmherzigkeit Gottes das vorherrschende Thema des Heilsgeschehenes und die Grundfeste des Heils, weil es ohne sie kein Heil für die Menschen geben kann und weil Gott so ist und so wahrgenommen und beschrieben werden will, aber jetzt waren die Gnade und die Barmherzigkeit im Christus vollumfänglich und für jedermann verständlich eingeführt worden durch das historische Geschehen auf Golgatha. Auch der Hebräerbrief hat das Kreuz Jesu im Blick. Christus ist die Mitte seiner Verkündigung.
In Heb 2,5-9 zeigt sich, dass die Unterordnung unter Christus stufenweise geschieht *71 Ebenso wie die Verheißung in 1 Mos 3,15 eine Zusage ist, die sich Zug um Zug verwirklicht. *72 Wobei man hier anstelle von „unterwerfen“, wie es meist übersetzt wird, besser mit „unterordnen“ übersetzen sollte. *73 Über die Bestimmung des Menschen heißt es, dass Gott Ihm alles untergeordnet hat. Und „indem er ihm alles unterordnet, ließ er nichts übrig, das ihm nicht untergeordnet wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles untergeordnet. Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte.“ Jesus hat anstelle aller Menschen, als Erstgeborener bereits das erfüllt, was für andere noch aussteht. Die vollständige Unterordnung unter Gottes Plan und Wille, mit der dann unaufhaltsamen Verwirklichung des göttlichen Willens und der menschlichen Bestimmung.
Zwar, sagt der Hebräerbrief, wurde Gottes Sohn für eine kurze Zeit geringer als Engel gemacht, aber Er hat alle Zeit Gottes Werk gewirkt (Heb 2,7). Und indem Er es ausgeführt hat, hat Er sich qualifiziert dafür, was Er selber ausgelöst hat, nämlich die Rettung aller und die BeHERRschung aller in einem Unterordnungsverhältnis wie es Gott von Anfang an geplant hat mit aller Konsequenz zur Vollendung zu bringen. So kann zu Gott, der über allem ist, zurecht gesagt werden: „Alles ordnest Du [ihm] unter seine Füße. Denn in[dem] [Er] ihm das All unterordnet, lässt Er nichts, [was] ihm nicht untergeordnet ist.“ (Heb 2,8 KÜ) Das ist der reine Universalismus. Er ist zwar noch nicht sichtbar, aber er ist unaufhaltsam, weil Jesus dafür schon alles getan hat, als Er sagte: „Es ist vollbracht!“ Der Hebräerbrief identifiziert diesen All-Retter, unter dem und Kraft dem diese Unterordnung des Alls unter Gott stattfinden wird, als den leidenden Jesus.
Und er sagt auch, dass es ein Akt der Gnade war, kein Akt des Zwangs oder der Gewaltherrschaft. Seine Aufgabe war es, der Gnade zum allheilsamen Durchbruch zu verhelfen, er wurde dadurch mit „Herrlichkeit und Ehre bekränzt, damit Er [nach] Gottes Gnade für jeden [den] Tod schmecke.“ (Heb 2,9 KÜ) Er hat den Tod für jeden erlitten, damit Er jeden zum Leben erwecken kann. Jeder kann nun als tot gelten. Er muss es aber auch wollen, diesem Leben des alten Adam die Absage zu erteilen. Jeder muss nur noch bekennen, dass er gestorben sein will den fruchtlosen und heillosen Elementen seiner früheren Existenz, um ein neues Leben, ein himmlisches Christusleben, ein äonenlanges äonisches Leben leben kann. „Denn es kam Ihm zu, um dessentwillen das All [ist] und durch den das All [ist], [den], [der] viele Söhne zu[r] Herrlichkeit führt, den Urheber ihrer Rettung, durch Leiden vollkommen zu machen.“ (Heb 2,10)
Vollkommen war Jesus schon immer, aber nicht hinsichtlich seiner Aufgabenerfüllung. Gott gab sich ja selber eine Aufgabe. Er gab sich aber gleich noch den Plan mit dazu, wie Er die Aufgabe erfüllen würde. Jesus hatte Seinen irdischen Auftrag erfüllt, als Er am Kreuz starb. Aber Er hat auch noch eine Aufgabe darüber hinaus, denn die meisten wissen noch gar nichts von Ihm. Er ging, nachdem Er gestorben war, noch vor Seiner Auferstehung, in die Totenträume, um den Toten zu predigen. *74
Er muss das vollziehen, wofür Er am Kreuz gehangen hat. Das All ist noch lange nicht vollendet. Aber nun kann es vollendet werden und nun wird es auch vollendet werden. Zuerst beginnt die Vervollständigung des Heils beim Christus selbst, denn Er hat noch viele Glieder, die zu Ihm gehören und die auch noch „durch Leiden vollkommen“ (Heb 5,9) gemacht werden müssen. Und sei es auch nur das „Leiden“ des Erleidens der Hinzuführung, die nicht notwendig wäre, wenn es keine Trennung vom Haupt des Christus gäbe. „Denn sowohl der Heiligende [wie] auch die geheiligt werden, [stammen] alle aus Einem, um welcher Ursache willen Er Sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen“. (Heb 2,11 KÜ). Dass auch die Glieder einem Christus-Leiden ausgesetzt sind, welches hinzugefügt werden soll, bestätigt Paulus in Kol 1,24. *75
Alle stammen aus Einem! Alle stammen aus dem, der sie zu Menschen erschaffen und vor Grundlegung der Welt erwählt hat. *76 Der Eine ist Gott und wurde zu dem, zu was Er andere schuf, zu einem Menschen. Er erlitt das Menschentum wie auch seine Nachfolger das Menschentum erleiden mussten.
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