Название | Der Hebräerbrief - Ein heilsgeschichtlicher Kommentar |
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Автор произведения | Roman Nies |
Жанр | Афоризмы и цитаты |
Серия | |
Издательство | Афоризмы и цитаты |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347131354 |
Leibniz sprach einmal von unserer Welt als bester aller Welten. Aus Sicht der Bibel ist der Weg Gottes mit den Menschen der einzig mögliche Weg des Heils, welches in der Vollendung der Schöpfung in Christus besteht und damit planmäßig alles erfasst. Mit einem Teil-Heil ist Gott nicht zufrieden. Teil-Heilungen sind wie Schein-Heilungen Kennzeichen von Gottes Widerwirker.
Der Vater sprach nicht nur durch den Sohn zu den Menschen, sondern diesem Sohn wird alles untergeordnet und durch Ihn wird alles zur Vollendung gebracht, damit der Sohn dem Vater alles zu dessen Verherrlichung als vollendet darstellen kann. Angedeutet wird die Bedeutung Jesu im zweiten Satz des Hebräerbriefes. Der Vater hat den Sohn „zum Erben über alles eingesetzt; durch ihn hat er auch die Welten geschaffen.“ (Heb 1,2)
Das sind gewaltige Sätze von unerhörter Tiefe. Hier wird offenbart wie das göttliche Erbe und die Schöpfung zusammenhängen. Da sollte man nicht so schnell drüber weg lesen. Was bedeutet das, „Erbe über alles“? Was ist alles? Alles ist die ganze Schöpfung. Was soll aber Christus mit dem ganzen Müll und Dreck, den unbekehrten Menschen mit ihrer ganzen abscheulichen Sündhaftigkeit, den unendlichen, kalten Weltallweiten und all den unwirtlichen lebensfeindlichen Umweltverhältnissen und verhärteten Herzensinnereien einer gefallenen Schöpfung? Sollte Christus da nicht das Erbe ausschlagen? Angenommen Er hätte keinen Plan, was wegen Lk 14,28 ausgeschlossen ist. *60 So müsste Er auch noch das Seufzen und Leiden der Schöpfung ignorieren (Röm 8,22). *61 Die Schöpfung weiß nach der Bibel, dass sie erlöst werden wird. Nur einer scheint das zu ignorieren und das ist der Mensch.
Gott wird die Schöpfung also nicht eine gefallene bleiben lassen. Sie „will“ ja, wenn sie wissend ist, erlöst werden und das ausgebären, was sie in Geburtswehen wahrnimmt. Gott gibt sich nicht mit ein paar frommen Kirchgängern und noch ein paar Juden aus der Zeit des Alten Testaments zufrieden, die noch zu seufzen lernen müssten, wenn sie mit ihrer eigenen Unvollkommenheit zufrieden wären. Gott wird nicht die einstmals schöne Welt wieder ein wenig aufbessern und polieren und danach trauern, was aus diesem Rest-Erbe geworden sein könnte, wenn der Mensch es nur zugelassen hätte! Und diese Klage lässt Er dann die übrig gebliebenen Menschen bis in alle Zeit vortragen, dass sie mit Satan gemeinsame Sache gemacht und Gottes schöne Schöpfung zerstört und zu einer gefallenen Welt gemacht haben. Die Geschöpfe haben Gottes Pläne, alles herrlich zu machen, durchkreuzt und nun bleibt dem Sohn Gottes nur ein dürftiger Rest an Herrlichkeit, eine Art beschädigtes Tafelsilber.
Zwar lässt Gott alle Schuldigen an dem Desaster nochmal die Knie beugen vor Seinem Thron, bevor Er sie in die Hölle verbannt, aber der Schaden ist irreparabel. Gott hat einfach Pech gehabt! Er hätte sich nicht mit dem Menschen und Satan anlegen sollen! Noch besser, Er hätte sie gar nicht erschaffen sollen, denn jetzt bleibt der ewige Makel einer unvollendeten Schöpfung. Das ist eigentlich die Konsequenz dessen, was die Traditionskirchen lehren und weshalb intelligente Menschen, die das durchschauen, nicht zu diesem Glauben hingezogen werden.
So sieht die Bilanz Gottes nach Ansicht dieser Kirchen aus, ein hoher Einsatz, die ganze Menschheit, das Opfer Seines Sohnes, der für jeden einzelnen Menschen am Kreuz gelitten hat, und ein schmaler Gewinn, der angesichts der Verluste eine traurige Ausbeute darstellt: das Häuflein der Aufrechten, die zusehen sollten, dass sie so schnell wie möglich in den nächsten paar Ewigkeiten das unendliche Leid, das ihre Mitmenschen in der Hölle erfahren, vergessen und ignorieren lernen sollten, sonst wird der Himmel nur zu einem Jammertal de luxe.
Armer Jesus, der sich solche Hoffnungen machte, als Gott „durch ihn auch die Welten geschaffen“ hat (Heb 1,3), der dieser Hoffnung noch vor Seinem Gang ans Kreuz Ausdruck gegeben hat: „wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen!“ Joh 12,32). Armer Jesus, der Schöpfer auch der Menschen, der nach Seiner Himmelfahrt auf dem Thron im Himmel sitzend die weitgehend fruchtlosen Bemühungen der Kirchen, alle Menschen zu Christen zu machen, mit ansehen musste! Er verfolgte mit Grausen und Abscheu ihre Religionskriege, ihre Selbstzerfleischung, die erfolgreichen Gegenreformationen Satans und seiner Wütereien hin und her in den Reihen der Anwärter auf einen Platz im Himmel. Und Er ärgerte sich über die vielen vergeblichen und dilettantischen Anstrengungen zur Missionierung aller Menschen, die Ausbreitung anti-christlicher Religionen und Reiche, die sein Vorhaben vereitelten. Und dieser Ärger geht in alle Ewigkeit! All das und unfassbar schrecklich mehr musste Jesus über sich ergehen lassen und wird Ihn endlos weiter beschäftigen!
Alledem musste Er in letzter Konsequenz machtlos zusehen mit einer unvorstellbaren Bangigkeit, eingedenk der schrecklichen Folgen! Und dazu die millionenfachen Abtreibungen, die den kleinen Menschlein nicht die geringste Chance gab, dazu zu kommen, ein für die Erlösung notwendiges Bekenntnis zu Christus auszusprechen, oder für den Fall, dass das für Ungeborene und Kleinkinder, die sterben, nicht erforderlich ist, die Millionen von Frauen, die anstatt ihre Kinder abzutreiben oder wenigstens dann im Kindbett zu ersticken, um sie direkt in den Himmel zu befördern, das unverzeihliche Risiko eingingen, ihre Kinder erwachsen werden und damit zu ungläubigen Sündern heranwachsen zu lassen.
So müssen die Kirchen in ihrer Theologie über Christus und den Gottvater, wie sie Ihn sich vorstellen, und die heillosen Verhältnisse in dieser schlechtesten aller Welten, die sich Gott ausdenken konnte, denken. Das Erbe Jesu, meinen sie und lehren sie, ist nur ein Bruchteil von dem, was es hätte sein können, denn schmal ist der Weg, der nicht ins Verderben führt und nur wenige gehen darauf. So steht es geschrieben (Mt 7,14)!
Hat man Beispiele für so einen verschwenderischen Einsatz von Material nicht auch sonst in der Schöpfung? Wie viele Kaulquappen, die ein Frosch laicht, werden erwachsen? Ist es nicht bei den meisten Lebewesen so, dass die meisten Kinder der grausamen Natur zum Opfer fallen? Warum soll das nicht auch bei den Menschen so sein? Ist also doch der gnadenlose Darwinismus, das Naturgesetz, das Gott der Schöpfung vermachte? Nein, ist es nicht! Mord und Totschlag gibt es ebenso wie den Tod erst mit dem Sündenfall. So sagt es die Bibel!
Um dies alles richtig bedenken zu können, ist es unbedingt erforderlich, dass man den Gesamtüberblick behält. Unter Wasser sollte man die Luft anhalten, über Wasser sollte man atmen und nicht umgekehrt! Gleicher Ort, verschiedene Verhaltensweisen! Grausam ist die Natur erst nach dem Sündenfall geworden! Der Irrtum der Darwinisten gehört zu der Verirrung des Menschen, die ihn außerhalb der Obhut Gottes befallen musste! Zu dieser gefallenen Welt passen Menschen, die sich ausdenken, dass Gott nichts gegen die Evolution des Bösen tun kann und die Schöpfung immer mehr zerfallen lässt und das, was einmal zerfallen ist, unwiederbringlich verloren sei. Das glauben die Kirchenleute, denn auch sie sind von der Welt. Man soll aber nicht von der Welt, sondern nur in der Welt sein und sein Denken von Gott beziehen.
Muss nicht jede Logik, die darauf aufbaut, dass Gott mit Seiner Schöpfung nicht zum Ziel kommt, degenerativ sein und ihr hässliches Gesicht nur zu deutlich offenbaren? Wie und was ist also das Erbe Jesu? Das was die Evolution übrig lässt? Das was der Mensch daraus macht? Oder ist es doch eher das, was dasteht, wenn Sünde und Tod, der letzte Feind, überwunden sind und zwar auch faktisch, nicht nur theoretisch oder juristisch? Wo könnte das geschehen sein, wenn nicht am Kreuz von Golgatha?
Wie hängen Erbe und Schöpfung zusammen? So, dass Christus der Schöpfer ist, der sich Sein Erbe so zubereitet, dass es vollständig und vollkommen wird, damit Er es verherrlicht dem Vater übergeben kann. Die Vervollkommnung der Schöpfung bedeutet aber, dass es nichts gibt, was unvollkommen geblieben wäre. Da gibt es nichts mehr, was zum Himmel schreit oder auch nur seufzt.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, wenn der Verfasser des Hebräerbriefs auf das Zentrum des neuen Glaubens zu sprechen kommt, nämlich Jesus Christus. Was soll das heißen, dass Gott Jesus Christus „zum Erben über alles eingesetzt hat“, wenn es zugleich heißt, dass Gott durch den Sohn auch alle Welten erschaffen hat? Gibt er Seinem Sohn nur ein kümmerliches Erbe? Gehört die ewige Hölle auch zur Erbmasse? Was wäre das für eine herrliche Ehrung, wenn die Hölle ein Ort des endlosen Grauens wäre! Unwürdigkeit und Schändlichkeit für alle Zeiten! Es ist sonderbar, dass die Menschen bereitwillig andere im Verderben wissen wollen, solange nur sie gerettet sind. Diese Bereitwilligkeit ist Folge ihres persönlichen Gefallenseins und muss bereut werden. Der Mensch ist rachsüchtig und missgünstig. Gott ist es nicht. Er „sucht“