Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis. Leveke Brakebusch

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Название Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis
Автор произведения Leveke Brakebusch
Жанр Медицина
Серия
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783863711986



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gestoppt werden, wenn trotz normaler Schilddrüsenwerte unter L-Thyroxin ein weiterer Gewichtszuwachs auftritt. Andere Gründe für eine Gewichtszunahme bei Hashimoto-Thyreoiditis können zusätzliche Erkrankungen wie eine Insulinresistenz oder bei Frauen ein PCO-Syndrom sein (siehe Kapitel »Hormone«). Es können auch alle drei Faktoren gemeinsam Übergewicht auslösen (Schilddrüsenunterfunktion, Insulinresistenz und PCO-Syndrom). Wichtig ist es, bei Übergewicht die verschiedenen möglichen Ursachen zu klären und zu behandeln.

      Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion neigen zum Frieren. Bei einem erniedrigten Stoffwechselumsatz wird Kälte nur schlecht toleriert. Die Körpertemperatur ist oft vermindert. Fast regelmäßig tritt eine Trägheit der Magen-Darm-Tätigkeit auf, sodass einige Betroffene Abführmittel einnehmen. Blähungen sind ein typisches Unterfunktionszeichen.

      Das nächtliche wiederholte »Einschlafen« und Kribbeln von Händen und Unterarmen, das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, kann durch die Unterfunktion bedingt sein. Nach Normalisierung der Schilddrüsenhormone bildet es sich im Allgemeinen zurück. Neben einer Schilddrüsenunterfunktion gibt es noch andere Gründe für ein Karpaltunnelsyndrom, die bei Fortbestehen der Beschwerden trotz normalisierter Schilddrüsenhormone ausgeschlossen werden müssen. Ein häufiges Unterfunktionssymptom ist das Auftreten von Herzrasen und Herzstolpern in Ruhe, also z. B. auf dem Sofa oder im Bett. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) können im Rahmen einer Unterfunktion auftreten. Einige Betroffene bemerken eine Abnahme ihrer Hörfähigkeit, die sich mit Einstellung der Schilddrüsenhormone in den Referenzbereich wieder vollständig normalisiert. Einige Erkrankte wachen in der Unterfunktion nachts zwischen drei und vier Uhr auf und sind für einige Stunden hellwach. Nach einem Überstrecken der Füße kann es zu Muskelkrämpfen in den Zehen oder im Fußgewölbe kommen.

      Sehr häufig kommt es bei Frauen mit einer Unterfunktion zu Zyklusstörungen und ungewollter Kinderlosigkeit. Weitere Informationen dazu, im Kapitel »Hormone«. Selten tritt bei einer Unterfunktion durch Hashimoto eine Blutgerinnungsstörung auf, das erworbene Willebrand-Jürgens-Syndrom. Es kommt zu einer vermehrten Blutungsneigung in der Unterfunktion (Nasenbluten, blaue Flecke). Mit Normalisierung der Hormonsituation verschwindet die Gerinnungsstörung.

      Hashitoxikose und Symptome der Überfunktion

      Zu Beginn der Erkrankung machen einige Hashimoto-Kranke eine kurzzeitige Phase der Überfunktion durch. Diese Phase kann auch unbemerkt ablaufen oder ausbleiben. Die Ursache ist eine immunologische Zerstörung von hormonspeicherndem Schilddrüsengewebe. Gelegentlich können in dieser Phase bei einigen Betroffenen auch Antikörper auftreten, die den TSH-Rezeptor der Schilddrüse stimulieren und somit eine Überfunktion hervorrufen.

      Die Symptome der Überfunktion sind vielfältig. Die meisten Symptome sind sogenannte Allgemeinsymptome wie Nervosität, Schlaflosigkeit und Neigung zum Schwitzen. Manche Symptome schleichen sich langsam ein, ohne dass an eine Krankheit gedacht wird. Andere können abrupt einsetzen. Oft werden die Symptome wie Schlaflosigkeit, übermäßiges Schwitzen, Durchfall, Zittern und Herzklopfen zunächst verkannt und der Lebenssituation zugeordnet. In vielen Fällen wird zu diesem Zeitpunkt kein Arzt aufgesucht. Viele Erkrankte können sich jedoch an eine zurückliegende Phase erinnern, in der die beschriebenen Symptome auftraten. Die Überfunktionssymptome zu Beginn einer Hashimoto-Thyreoiditis sind meist nicht stark ausgeprägt. Eine Behandlung mit schilddrüsenhemmenden Medikamenten (Thyreostatika) ist weder erforderlich noch wirksam.

      Wenn die Überfunktion durch eine Zerstörung von hormonspeicherndem Gewebe in der Schilddrüse verursacht wird, können Thyreostatika, die die Bildung von Schilddrüsenhormonen vermindern, nicht wirken. Die individuelle Behandlung sollte durch einen Hormonspezialisten (Endokrinologen) erfolgen.

      Welche Beschwerden können auftreten?

      Die Erkrankten spüren eine innere Unruhe und Gereiztheit. Sinneseindrücke können intensiver wahrgenommen werden. Auch Gefühle werden intensiver erlebt. Die Stimmungsausschläge sind in den positiven wie auch in den negativen Bereichen größer. Häufig wird eine vermehrte Erschöpfung bereits nach kleinen Anstrengungen bemerkt.

Tabelle 12: Symptome der Überfunktion
Herzklopfen, Herzjagen
Hoher Blutdruck
Nervosität, Reizbarkeit
Muskelschwäche, Muskelschmerzen
Zittern der Hände
Schlafstörungen
Schwitzen, feuchtwarme Haut
Heißhunger und Durst
Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
Weicher Stuhlgang
Bei Frauen: Störungen des Menstruationszyklus (unregelmäßige oder verstärkte Blutungen, Ausbleiben der Regelblutung)

      Schlaflosigkeit, Angst und Panikgefühle werden von vielen Betroffenen geschildert. Typische Zeichen sind die vermehrte Neigung zu Schwitzen und weichem Stuhlgang. Werden die Hände und Finger ausgestreckt, so ist oft ein feinschlägiges Zittern sichtbar.

      Die Überfunktion der Schilddrüse führt in einigen Fällen zu Zyklusstörungen. Neben übermäßigen Blutungen können verkürzte oder verlängerte Zyklen auftreten. Auch das Ausbleiben der Menstruation ist möglich. In einigen Fällen treten muskelkaterartige Schmerzen und Muskelschwäche besonders im Schultergürtelbereich und in den Beinen auf. Auch im Bereich der Rückenmuskulatur kann es zu schmerzhaften Muskeln und erhöhter Muskelspannung kommen.

      Das Herzjagen bildet sich mit abklingender Überfunktion langsam zurück. Eine Veränderung der Herzfrequenz kann auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion bemerkt werden. In wissenschaftlichen Untersuchungen sind bei Morbus Basedow und bei Hashimoto-Thyreoiditis gehäuft spezifische Herzklappenveränderungen festgestellt worden (Mitralklappenprolaps). Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens bei Menschen mit einer autoimmunen Schilddrüsenkrankheit und Herzbeschwerden ist daher sinnvoll. Bei Herzproblemen sollten Sie Ihren Endokrinologen darauf aufmerksam machen und gegebenenfalls einen Herzspezialisten (Kardiologen) aufsuchen. Meist findet sich »nur« eine funktionelle Störung, die durch die veränderten Hormonwerte ausgelöst wurde und sich mit deren Normalisierung wieder zurückbildet. Eine genaue ärztliche Abklärung ist dennoch erforderlich, um andere, nicht autoimmun bedingte Herzerkrankungen sicher auszuschließen.

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