Название | Aufgestaute Sehnsucht und Vertrautheit |
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Автор произведения | Emmi Watson |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750229938 |
gefunden. Die Kälte, die Schwäche, der Schock, alles war einer
unglaublichen Leichtigkeit, Wärme und Vertrautheit gewichen.
"Willst du die nasse Hose nicht ausziehen"? Ihre Hände hatten die Träger
an den Schultern bereits gepackt. Die Berührung jagte mir einen so
mächtigen Schauer durch den Körper, dass ich gar nicht richtig wahrnahm
wie sie die Hose herunterstreifte. Wieder überkam mich die Gänsehaut,
wieder stellten sich meine Nackenhaare auf, wieder schlug es ein.
Unsere nackten Körper prallten mit einer solchen Wucht aufeinander,
dass uns für einen Moment die Luft weg blieb. Passend dazu hätte uns
ein Blitz fast geblendet, wären nicht unsere Augen verschlossen
gewesen. Der anschließende Donner ließ den Fußboden erbeben.
Es war gleichgültig, wir nahmen es einfach nicht wahr. Ebenso wenig wie
die Banalität, dass das Licht ausging und die Luft stark nach Ozon
roch.
Meine Lippen sagten absolut geräuschlos den stereotypen Satz: das dürfen
wir nicht tun. Und genauso tonlos antworteten Vanessas volle Lippen,
nein, das dürfen wir nicht.
Ich wusste, dass ich verloren hatte. Eigentlich wusste ich es bereits,
als ich Schröders Haus sah. Mir wurde klar, dass wir beide nie eine
wirkliche Chance hatten zu verhindern, was jetzt passierte.
Aber was passierte denn? Zwei Teile fügten sich zusammen, die schon
immer zusammen gehörten. Das geschah allerdings so martialisch, so
unabdingbar, mit einer so unglaublichen Energie, - was oder wer hätte
das verhindern können?
Ich ließ dem Schicksal ergeben seinen Lauf. Vanessa schien mit mir an
der Hand aus dem Bad zu schweben. Ein schwaches Wetterleuchten ließ
mich das Schlafzimmer wahrnehmen bevor ich in dicken, flauschigen
Wattebällen versank. Meinen Körper nahm ich nur aus weiter Ferne wahr,
irgendetwas füllte ihn mit unendlicher Wärme und Zärtlichkeit aus. In
wunderbar sanften, harmonischen Bewegungen, glitten unsere vereinigten
Körper wie von engelgleichen Flügelschlägen getragen dem Wunder der
vollständigen Erfüllung entgegen.
Das Gewitter war in der Zwischenzeit abgezogen, ab und zu flammte ein
mattes Wetterleuchten über den mittlerweile dunklen Himmel. Das
Rauschen des Regens erfüllte den Raum durch das geöffnete Fenster mit
einer wohltuenden Ruhe. Wir setzten unsere Füße ganz zaghaft wieder in
der wirklichen Welt auf, stellten fest, dass wir eng aneinander
gekuschelt zusammen lagen, dass zwei menschliche Wesen in ihre Körper
zurückfanden. Zärtlich küsste Vanessa meinen Hals. "Du schmeckst ja
ganz salzig" stellte sie überrascht fest. "Ja, das ist so nach dem
Sport. Dann muss ich doch wohl duschen, da hat der Regen wohl nicht
gereicht."
"Komm" hauchte sie in mein Ohr, "ich möchte dich abwaschen".
Im Bad stellten wir fest, dass der Strom immer noch weg war. Eine Kerze
aus dem Wandschrank musste zur Notbeleuchtung reichen. Das Wasser aus
der Dusche brauchte eine Weile, bis es warm wurde, wir genossen es
trotzdem. Mit sanftem aber trotzdem festem Griff begann Vanessa meine
Schweißreste abzuwaschen.
"An deine Haare komme ich aber nicht ran, bück dich mal".
Ich kniete vor ihr nieder, in Augenhöhe mit ihrer Pforte zum Paradies.
In andächtiger Ehrfurcht sah ich ihre zarte Haut im der Dämmerlicht der
Kerze schimmern. Ich konnte nicht widerstehen. Mein Mund bewegte sich
ganz eigenständig zu ihrem Bauchnabel. Shampoo lief mir ins Gesicht,
ich musste die Augen schließen. Trotzdem fand meine Zunge sofort ihren
Bauchnabel, umkreiste ihn langsam, um dann in die Tiefe vorzudringen.
Vanessa stöhnte auf, wusch meine Haare immer heftiger, obwohl
mittlerweile alles Shampoo herausgespült war und drückte meinen Kopf
hingebungsvoll an ihren Leib. Ich glitt langsam in das wahre Paradies
hinab. Ade schnöde Welt, der Himmel hatte uns wieder.
Nicht nur des Wetters wegen verlief die Nacht sehr ungestüm und
turbulent. Ein grelles Licht, so wie es mich in der Nacht dem irdischen
Sein zu entreißen schien, holte mich in die Welt zurück. Die Sonne
strahlte mit aller Macht in mein Gesicht und blendete noch durch die
geschlossenen Augen. Etwas zur Seite gedreht realisierte ich, dass ich
nicht allein im Bett lag. Ich hatte nicht geträumt, die Nacht war real!
Vanessa schien ebenfalls zu erwachen, blinzelte mich verschlafen an und
war im nächsten Moment hellwach. Ihre Augen strahlten mit der Sonne um
die Wette. "Guten Morgen" hauchte sie mir mit einem zarten Kuss ins
Ohr, "aufwachen, mein schöner Wilder". Schon sprang sie voller Elan aus
dem Bett, den wundervollen Morgen am Fenster zu begrüßen. Herrlich hob
sich ihr Körper gegen die gleißenden Sonnenstrahlen ab. Wie eine Elfe
schien sie ohne Bodenberührung zum offenen Fenster zu schweben. "Ach du
dickes Ei! Ich glaube wir haben heute nach den Weltuntergang verpasst"!
Neugierig geworden trat ich schwerfällig zu ihr, drückte mich an ihren
verlockenden Körper, ehe ich einen Blick nach draußen warf.
Ach du Sch...."! Rutschte mir die maskuline Variante der Überraschung
heraus. Nur wenige hundert Meter von uns ging eine Brücke über einen
kleinen Bach. Ging, bis gestern! Jetzt war die Brücke weg und die Wiese
drum herum war mit Schlamm bedeckt, der nur wenige Meter vor dem Haus
der Schröders endete.
"Was soll's, wir sind im Trockenen, lass uns frühstücken". Nackt wie wir
waren gingen wir in die Küche. Die nächste Überraschung war, dass die
Kühlschrankbeleuchtung beim Öffnen der Tür dunkel blieb. Schnell
stellten wir fest, dass noch immer kein Strom da war. "Das ist dann
wohl was Größeres" stellte ich fest. Auch das Telefon blieb stumm.
"Hast du viel in der Kühltruhe"? "Zum Glück ist sie fast leer". "Meine
auch, bis auf zwei Pizzen". "Männerwirtschaft"!
Lachend begannen wir ein Unwetterfrühstück, mit Saft, Müsli und allem,