bekommen. An Tauchen war in den nächsten Stunden nicht zu denken. Der See musste sich erst beruhigen, Schmutz und Staub wieder setzen. Deshalb brachten die vier erst einmal das Lager wieder in Ordnung und frühstückten in aller Ruhe. Nachmittags setzte sie ihre Tauchgänge wieder fort. Das Wasser im See war nicht mehr ganz so klar, aber dafür schien jetzt die Sonne so richtig und es war richtig hell unter Wasser. Man konnte Details erkennen, welche am Vortag nicht zu sehen waren. Das nutzten sie aus und untersuchten das innere des Wracks. Nach drei Tauchgängen stand fest, dass im inneren des Wracks nichts war was für sie von Bedeutung hätte. Was noch blieb war die große Kiste, die sie gestern hatten liegen lassen. Damit die Kiste nicht so schwer war, befestigten sie die Schwimmwesten an den Griffen und ließen Luft herein. Wie von Geisterhand bewegte sich die Kiste von selbst und stieg langsam empor. Oben angekommen befestigten sie ein Seil daran und zogen sie an Land. Dort merkten sie erst wie schwer sie war. Mit vereinten Kräften schleppten sie sie an ihr Lagerplatz. Philippe hatte vorsorglich Werkzeug mitgenommen, so dass es kein Problem war das Schloss zu entfernen und die Kiste zu öffnen. Zuerst sah man nur eine Lage aus Ölpapier in dem etwas Rundes eingepackt war. Vorsichtig wickelten sie den Inhalt aus, bis das Objekt der Begierde vor ihnen lag. Es war ein, im Durchmesser etwa dreißig Zentimeter großes Medaillon an einer starken Kette. Es glänzte gelblich und hatte eine Abbildung von zwei Schnabelvögeln, über deren Köpfe je eine Krone schwebte. Der Professor hatte noch nie Gold gesehen, wusste aber gleich dass dies Gold war, in reinster Form. Rundum war noch etwas auf Altschnäbisch geschrieben, was der Professor ohne sein Buch nicht übersetzen konnte. Alle vier waren wie geblendet von so viel Schönheit. Hatte man so etwas doch noch nie gesehen. Sie wickelten das Medaillon wieder ein und packten die Kiste weiter aus. Es kam wieder eine Lage Ölpapier zum Vorschein. Darunter lagen eine Menge einzelner Pakete, welche mit Zahlen beschriftet waren. Behutsam packte Kira das erste Paket aus und zum Vorschein kam eine kleine Tafel, wie sie sie schon auf der Insel Loma gefunden hatten, aber mit einem Unterschied: Die Platten waren nicht aus Aluminium, sondern aus purem Gold. Und jetzt wussten sie dass sie auf der richtigen Spur waren. Nicht wegen dem Gold, sondern die Platten würden ihnen einen neuen Hinweis zur Lösung des Geheimnisses geben. Die Tauchgänge und die Bergung der Kiste hatten viel Zeit gekostet, so dass an eine heutige Rückkehr nicht zu denken war. Der Professor sagte: „Lasst uns jetzt überlegen, wie wir die Kiste und die anderen Fundstücke, morgen am sichersten und am schnellten ins Hügeldorf bringen können.“ Es wurde immer stiller im Lager, denn einer nach dem anderen schlief ein. Nur der Professor war noch am reden und reden und reden, bis auch er vor Müdigkeit einschlief. „Aufstehen, Aufstehen!“ hallte es durch das Lager. Kikki, Kira und Philippe rieben sich die Augen und begriffen erst gar nicht was los war. Es war der Professor der sie geweckt hatte, so richtig lautstark. „ Na habt ihr gut geschlafen, oder habt ihr nur wieder von Schätzen und Geheimnissen geträumt“, fragte er die Jungschnäbler. „Ich ware viele zu müde um noch von irgendwelchen Schätzen zu träumen“, meinte Philippe und rieb sich die Augen. Kikki und Kira sahen es genauso, auch sie waren sofort eingeschlafen und hatten nichts geträumt. „Ach ihr Armen Schnäbler, eine runde Mitleid bitte“, sprach er sprang in den See und nahm ein morgendliches Bad. Die anderen drei folgten ihm. Nach dem Bad berieten sie sich, wie man die geborgenen Kisten am besten ins Hügeldorf bringen könnte. Der Professor schlug vor es genauso zu machen, wie mit den Kisten aus Loma. „Oder wir müssten mehrmals hin und zurück gehen um alles ins Dorf zu bringen“, sagte Kira, war aber nicht gerade begeistert davon. Sie stimmten ganz demokratisch ab. „4:0 einstimmiges Ergebnis, wir verfahren so wie das letzte Mal auf Loma“, stellte der Professor fest. Der Professor und Kira gingen zurück ins Dorf und die anderen beiden sollten aufräumen und die unbrauchbaren Kisten wieder zum Wrack bringen. Es sollte alles wieder so aussehen wie es vorher war. Als die freiwilligen vom Dorf die letzten Kisten gebracht hatten, stellte Vater Molle fest, dass im Hügel 68 nicht genügend Platz war um alles zu verstauen. Der Dorfälteste Onkel Bartus überlegte einen Moment und ging zu Doktor Wargo. Onkel Bartus erklärte dem Doktor das Problem mit dem Platzmangel in Hügel 68. Der Doktor kratzte sich am Gefieder auf seinem Kopf und unterbreitete Onkel Bartus den Vorschlag, dass er die Hügel einfach tauschen könnte. Also er würde vorübergehend in Hügel 68 umziehen, dafür würde der Professor den wesentlich größeren Krankenhügel bekommen. Da der Doktor im Herbst einen neuen Krankenhügel bekommt, könne der Professor, bei Bedarf, sogar beide nutzen. Man müsse dann aber im Frühjahr ein neues Gemeindezentrum bauen, falls der Professor beide Hügel brauche. Sie waren sich gleich einig und der Vorschlag von Doktor Wargo wurde angenommen. Alle hatten gute drei Wochen zu tun. Von einem Hügel alles raus, in den nächsten Hügel rein – das gleich dreimal. Zum Schluss hat alles wunderbar geklappt und man wurde sogar vor dem Katamagurken tauchen mit anschließendem großem Fest fertig. Es war jetzt schon August und sie hatten, aufgrund des Platzmangels, noch nichts von den neuen Fundstücken gesichtet. So fing man endlich damit an alles auszupacken, es beschriften und zu katalogisieren. Wieder hatte man ein Artefakt, welches entschlüsselt werden musste. Dieses Mal war es kleiner, nur zwei auf zwei Meter, hatte aber doppelt so viele Teile, nämlich einhundert, welche zusammengesetzt werden mussten. Es war aber noch schwieriger, da alle Teile gleich groß waren und gerade Kanten hatten. Der Professor hatte nur, den auf Altschnäbisch geschriebene Text als Anhaltspunkt, der Rest war Spekulation. Den Durchbruch schafften sie durch die Übersetzung des Medaillons. Auf ihm stand der Anfang des Textes welches auf dem Artefakt geschrieben stand. Ab jetzt bekam der Professor eine nach der anderen Tafel passend zusammen, welches zum Schluss einen sinnvollen Text ergab. Dem Königspaar die Treue halten
Wie bei Jungen, als auch alten.
Erstes Stück des langen Weg
Bis hier habt zurückgelegt
Deren vier müsst ihr noch bestehen
Soll Simbara im neuen Glanz auferstehen.
„Oh ist es wieder ein Gedicht - doch reimen mag ich diesmal nicht“, sprach Philippe und winkte dabei ab. Der Professor schmunzelte und pfiff durch den Schnabel. Beide wussten, dass die Theorie die sie aufgestellt hatten richtig war. Aber jeder neue Hinweis vergrößerte das Geheimnis nur. Was war das denn – Dem Königspaar die Treue halten? Simbara hatte, noch nie ein Königspaar, jedenfalls steht es so in den alten Chroniken zu denen er Zugang hatte. Und was bedeutete die Zahl auf dem Medaillon? Philippe schaute das Medaillon noch einmal prüfend an und sagte zum Professor: „ Stand da nicht im ersten Artefakt wase von sammeln und wiegen? Vielleicht isse das Medaillon schon eine Stück von die wiege.“ Professor: „ Nehmen wir einmal an du hast Recht und das Medaillon ist, so wie es aussieht, ein Teil der Lösung, dann müssten wir auf allen noch verbleibenden vier Orte solche oder ähnliche Gegenstände finden. Vielleicht finden wir auch eine Tafel, ein Buch, oder eine Schriftrolle die uns über die ganze Situation aufklärt. Eins ist sicher – ein Scherz von einem Piraten oder Jägers ist das, mit absoluter Sicherheit nicht.“ Philippe: „Glaube iche auch nicht, weile die Besatzung von PANDORA hatten nicht die hellste Lampe in Kopf. Der einzige wase ware hell isse Luigi. Hatte er mir einmal gesagt, er habe nie studieren können, weile sind so viele gewesen in Famila. Hat er noch sieben Geschwister und nicht viele zu mangiare - also zu essen gehabt. Alle haben gearbeitet und hatten nix Gelde für Schule und studieren, obwohl er war Beste in Klasse.“ Soweit war alles geklärt und man verbrachte den Rest der Woche mit anfertigen von Skizzen, sowie das einräumen der Regale mit den Fundstücken vom Katama See. Auch traf man schon Vorbereitungen für die nächste Mission, zu der sie Anfang der Woche aufbrechen wollten. Was würden sie dieses Mal erwarten. Drei Hügel sollen es sein, keiner kannte irgendeine Stelle im Grasland wo drei Hügel alleine stehen. Das ganze Grasland bestand aus Hügeln, es hätte also jeder zweite Hügel sein können. Man wollte nächste Woche erst einmal in aller Ruhe die Landschaft sondieren.
Kapitel 6 – Drei Hügel im Grasland
Am Mittwochmorgen war es wieder so weit. Anstatt zur Schule, ging es auf Abenteuerreise oder besser gesagt auf Schatzsuche. Das die drei Jungschnäbler lieber unterwegs waren als
in der Schule, war nicht von der Hand zu weisen. Sie hatten alles gepackt und einiges an Werkzeug noch mitgenommen, die aus den Funden auf Loma stammten. Eine große Leiter war auch dabei. Mit so viel Gepäck ging es nicht so schnell voran. Aber man meckerte nicht, sondern ging geduldig in die Richtung auf der im Plan das dritte Kreuz eingezeichnet war. Nach einigen Stunden Fußmarsch kamen sie in