Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster

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Название Das Simbara Geheimnis
Автор произведения Benjamin Webster
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783745099935



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dass die Spuren weg vom Schiff in Richtung Festplatz führten. Vorsichtig folgten sie ihr. Ganz wohl war ihnen bei der Sache nicht. Was, wenn es ein Mensch ist der hier gestrandet war, sowie vor ein paar Jahren mit den Jägern? Als sie ihre Eier geraubt und alle Freunde, mitsamt ihren Bruder Philippe mitgenommen hatten, fragten sie sich. „Vielleicht ist es aber auch nur ein Tier das erschöpft ist oder Hunger hat?“, hauchte Kikki. Bei dem Wort Hunger, drehte sich Kira ganz schnell um und sah Kikki entsetzt an. „Du meinst doch nicht etwa einen Fleischfresser“, flüsterte Kira ängstlich. Dazu müsst ihr wissen, dass Schnabelvögel reine Vegetarier sind, sie essen also kein Fleisch. Kira nickte nur stumm und deutete auf einen der hinteren Tische, welche sie mittags noch aufgestellt hatten. „Sieh nur, da liegt doch etwas auf dem Tisch“, flüsterte Kikki wieder. Ganz vorsichtig schlichen sich die beiden immer näher, aber immer in Deckung bleibend, denn man wusste ja nicht was oder wer dort liegt. „Ich, ich hab Angst“, stammelte Kira und legte dabei einen Flügel auf Kikkis Schulter. „Ich kann’s hören, dein Schnabel klappert und deine Kopf- und Schwanzfedern zittern wie Körnerkraut“, sagte Kikki und schüttelte nebenbei Kiras Flügel von ihrer Schulter. Die beiden merkten gar nicht, dass es inzwischen Dunkel wurde. Normalerweise wären sie schon längst zu Hause und Hunger hatten die zwei Schwestern auch, aber jetzt abbrechen wo man doch so nah daran war? Nein jetzt wollten sie es wissen und nahmen ihren ganzen Mut zusammen und schlichen sich vorsichtig an den Tisch, auf dem etwas lebloses lag. Es war ganz still, nur die Wellen vom Strand waren zu hören. Kikki ging noch näher hin, was sie besser nicht getan hätte. Es wurde auf einmal ganz hell und ein fürchterlicher lauter und schriller Schrei zerriss die Stille. „Iiiiaaahhaa Iiiaaahaa“, hallte es durch die Nacht. Die Gestalt stand plötzlich auf dem Tisch und im Schein einer brennenden Fackel, welche er vor seinem Körper hielt, ließ ihn immer größer werden. Jetzt begannen auch Kikki und Kira laut zu schreien. „Iiiaahhaa Iiiiaahhaa“ und die fremde Gestalt schrie wie in einem Chor mit. Dann war es totenstill. Das Feuer auf der Fackel tanzte hin und her, genauso wie der Schatten der Gestalt, obwohl er ganz ruhig auf dem Tisch stand. Jetzt erst erkannten die beiden Schwestern, dass es ein Schnabelvogel war, welcher sie so erschreckt hatte. Man musste schon genauer hinsehen um dies zu erkennen, er sah irgendwie merkwürdig, ja anders aus, als andere Schnabelvögel. Der Fremde wollte ganz lässig vom Tisch springen, blieb aber dabei mit seinem Umhang an der Tischkante hängen und lag der Nase nach vor Kikki und Kira. Die beiden konnten sich nicht mehr halten und fingen an ganz laut zu lachen, was der Fremde gar nicht so lustig fand. „Ach ja, jetzt könne ihr auf einmale lachen, aber vorhin ware es nicht so lustig, als ihr euch gemacht habt vor Angst in Hose. Ihr denken Klabautermann hole euch ab, habe ich rechte oder wase?“ Feigste er und warf die Fackel im hohen Bogen weg. Die beiden Schwestern staunten nicht schlecht über seine komische Aussprache. „Oh habe miche noch gar nicht vorgestellte. Iche bin Philippe von die große Meere. Bezwinger von alle Menschen und Stürme“, sagte er stolz und bemerkte nebenbei, dass man einfach nur Philippe zu ihm sagen sollte, er würde keinen Wert auf Titel legen. Kikki und Kira stellten sich ebenfalls vor und man wollte gerade miteinander ins Gespräch kommen, als die Drei bemerkten dass es immer heller wurde. Kikki drehte sich um und sah, dass die weggeworfene Fackel, den errichteten Holzstapel fürs Frühlingsfest entzündet hatte. Blankes Entsetzen sah man in Kikkis und Kiras Gesicht. Das Feuer wurde immer größer und größer bis man es auf der ganzen Insel und dann auf dem Festland sah. Vater Molle und Mutter Dissi machten sich langsam sorgen weil Kikki und Kira noch nicht zu Hause waren. „Hoffentlich ist ihnen nichts passiert“, sprach Mutter Dissi zu ihrem Mann Molle. „Wenn sie in einer halben Stunde nicht da sind werde ich auf die Insel gehen und nachsehen wo die zwei bleiben. Die haben sich bestimmt wieder verquatscht und nicht bemerkt, dass es schon dunkel ist“, sagte Molle und ging mit Dissi vor den Hügel. Sie schauten sich um, aber nichts war von den beiden zu sehen. „Lass uns ihnen entgegen gehen, bevor sie sich noch verlaufen,“ sprach Dissi zu Molle. Der nicke ihr zu und beide liefen in Richtung Loma. Nach ein paar Minuten kamen sie auf eine Anhöhe von der man die Insel gut sehen konnte. Wie versteinert standen sie da, als sie das Feuer auf der Insel sahen. Es musste was passiert sein, soviel stand fest, aber was? Beide schauten sich entsetzt an und fingen an zu laufen, so schnell sie konnten. „Nicht schon wieder“, rief Dissi zu Molle. „Warte erst einmal ab, du musst nicht immer gleich von Schlimmsten ausgehen“ entgegnete er ihr. Das Feuer wurde immer größer und höher je näher sie kamen. Nach etwa zehn Minuten erreichten sie die Lagune der Insel. Jetzt waren es noch ungefähr hundert Meter bis zum Festplatz. Sie gingen jetzt langsamer und sahen was sich auf der Tanzfläche des Festplatzes abspielte. Da waren Kikki und Kira und ein dritter fremder Schnabelvogel die ausgelassen tanzten. „Das gibt’s doch gar nicht“, sagte Molle. Und Dissi kam jetzt so richtig in Fahrt. „Na wartet ihr zwei Hübschen, wir sitzen zu Hause und machen uns die größten Sorgen und sie feiern hier ein rauschendes Fest. Hab ich euch oder euer Vater das gelehrt? Ihr wisst doch genau was los war vor 11 Jahren! Warum macht ihr so was? Kommt ihr mir nur...“ sprach sie und verstummte plötzlich. Sie wollte ihren Augen nicht trauen. War das nicht, nein das kann nicht sein, aber er sieht doch genauso aus – der dreieckige Fleck auf der Stirn, die Streifen auf dem Flügel. Es war ganz still auf einmal. Philippe ging auf Mutter Dissi zu und blieb kurz vor ihr stehen. Sie schauten sich ganz vertraut an, als würden sie sich schon Jahre kennen. Beiden liefen Tränen über das Gefieder. Jetzt erst begriff Vater Molle wer da vor ihm stand. Es war ihr Sohn Philippe, der vor genau elf Jahren an der gleichen Stelle von Jägern geraubt wurde. „Mutter“, stammelte Philippe und beide fielen sich in die Arme. „Kind bist du groß geworden, schon ein richtiger junger Schnäbler“, schluchzte Dissi und drückte ihn noch einmal an ihre Brust. Selbst Vater Molle, den sonst nichts so leicht aus der Ruhe brachte hatte feuchte Augen, die er aber mit „Ich hab was im Auge“ begründete. Kira und Kikki wollten sich bei den Eltern für das Feuer und allem Ärger den sie jetzt angerichtet hatten entschuldigen. Sie sahen, dass von der Lagune her, unzählige Fackeln aus der Dunkelheit heraus, auf die Inseln kamen. Allen voran Opa Butschi, dahinter Oma Sana, Onkel Kasim, Tante Schmoll und – es war wohl das ganze Hügeldorf was vor ihnen stand. Die älteren unter ihnen erkannten Philippe sofort. Sie alle konnten es kaum glauben, was da soeben passiert war. Ein geraubtes Kind findet nach elf Jahren seine Heimat wieder. Zufall oder Schicksal? Das war allen Beteiligten egal, Hauptsache der „Bub“, wie Opa Butschi immer sagte, ist gesund und munter.

      Kapitel 3 – Philippe der Schiffbrüchige

      Es war wohl sicher das größte Fest was je auf Loma gefeiert wurde und der Grund dafür war die Rückkehr des verloren geglaubten Sohnes. Man beschloss deshalb kurzer Hand, das Frühlingsfest um ein paar Tage zu verschieben. Die Kinder freuten sich natürlich darüber, weil die Schule erst nach dem Frühlingsfest wieder anfing. Was sie nicht wussten, dass die Schulleitung die fehlenden Tage einfach von den Sommerferien abzog, denn schließlich hatte man einen Lehrplan und den musste man ja einhalten. Wer Professor Stutz und Lehrer Klamm kannte, wusste das dies keine leeren Versprechungen waren. Am nächsten Tag gab es im Hügeldorf nur noch ein Thema: Philippe – der schiffbrüchige Heimkehrer. Es war nicht leicht für ihn, über alles, was in den letzten elf Jahren geschehen war, zu sprechen. Über viele Meere und Ozeane sei er gefahren unter anderem das Maltanische Meer und dem Kalinkischen Ozean, aber an Land war er nicht einmal. Immer wenn das Schiff anlegte sei er in der Küche eingesperrt worden. Er konnte dann nur aus einem Fenster, welches beim Schiff rund ist und Bullauge heißt, das Land sehen. Flüchten hätte auf hoher See immer können, aber er wusste ja nicht wo er war und wie weit sein Simbara noch weg ist. Zudem hätte er ja schlecht einen Menschen fragen können. Schon das er sprechen kann, wäre ihm zum Verhängnis geworden. Keiner ahnte, dass er sprechen konnte, außer seinem Lebensretter, der Schiffskoch Luigi. Er erzählte ihm, dass er Italiener ist und von einer Insel im Mittelmeer käme. Als Philippe mit seiner Geschichte am Ende war, wollte Kikki unbedingt noch wissen wie es zum Unglück kam und er sich hat retten können. „Es ware in der Nacht wo hatte viel Sturm gehabt. Hatte plötzlich ein helles Licht gegeben das in die Dach geschlagen ist. Dann hatte es eine Schlag gegeben und alles ist oben weggeflogen. Hat alles weggerissen und miche mit. War dann plötzliche in Dache gelegen und weg von die Schiffe. Ganze Reste von Schiffe war alle weg, alles futschikato. Iche bin auf Dache in Wasser getrieben ganze zweie Tage und habe geschlafen, bise ich bin an Insel gelandet. Rest wisse ihr ja,“ erzählte er allen Anwesenden. Phillipe hatte einen fürchterlichen Dialekt, deshalb übersetzte der Professor Stutz und erklärte es allen wie folgt: