Название | Tatort Berlin - Projekt Grüner Winkel |
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Автор произведения | Benjamin Webster |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783746749044 |
Gunther saß in seinem Arbeitszimmer und drückte gerade seine letzte Zigarette im Aschenbecher aus. Verzweifelt ging er seine Kundenliste durch, in der Hoffnung, doch noch jemand zu finden, der in sein Projekt investiert. Über 40 Leute hatte er schon angerufen, aber keiner hatte Interesse, auch nur einen Cent in sein Geschäftshaus zu investieren. Wenn er Wohn- oder Mietshäuser gehabt hätte, dann ja. Aber Geschäftsimmobilien waren im Augenblick nicht gefragt und wenn, dann mussten sie äußerst günstig und in Stadtnähe sein. Aber beides traf nun einmal nicht zu. Leise fluchend stand er auf und holte aus seiner Küche ein neues Päckchen Zigaretten und eine Flasche Wein. Es war seine zweite Flasche die er öffnete. Gunther schenkte ein und sah noch einmal in seiner Kundenkartei nach, ob er noch jemanden findet, der vielleicht doch Interesse an seinem Objekt haben könnte. Nach weiteren vier Anrufen war klar, keiner wollte in das Projekt investieren. Auch auf seiner Homepage gab es keine Nachfragen und die Resonanz auf seine Anzeigen in diversen Zeitungen, war gleich null. Gunther war mit seinem Latein am Ende. Er war so verzweifelt, dass er mit dem Gedanken spielte, seinen Bruder anzurufen um ihn anzupumpen. Mitten in seinen Überlegungen, bemerkte er, dass auf seiner Homepage eine Mail eigegangen war. Er öffnete sie und las folgenden Text: „Hallo Herr von Brahmstett, habe soeben ihre Offerte für das Wirtschaftsgebäude mit der Nummer 231/ 201 gesehen. Ich habe es meiner Chefin gezeigt und die hatte ein reges Interesse an dem Objekt. Da sie expandieren will und ein Büro in Berlin eröffnen möchte, wäre dieses Objekt sehr gut dafür geeignet. Bitte rufen sie mich morgen an, um weitere Details zu besprechen. Hochachtungsvoll Hans Kramer.“ Drunter stand die Handynummer die er anrufen sollte. Gunther traute seinen Augen nicht. War dies die Rettung in letzter Minute? Die Nachricht klang auf jeden Fall vielversprechend. Nun hieß es für Gunther kühlen Kopf zu bewahren, um den vermeidlichen Investor nicht zu verlieren. Am nächsten Morgen, klingelte Hans Handy. Er meldete sich mit Kramer und auf der Gegenseite war Gunther. Hans: „Schön das sie anrufen. Gleich vorweg, ist das Objekt noch zu haben?“ Gunther: „Nur noch ein Teil, aber das sollten wir vor Ort besprechen.“ Hans: „Oh, das ist aber schade, Frau Hoffmann hätte gerne das ganze Objekt gekauft. Ich fürchte, dann wird das nichts.“ Gunther: „Langsam Herr Kramer, man kann über alles reden. Ich schlage vor, wir treffen uns direkt vor Ort und besprechen dort alles Nötige. Ich bin dafür bekannt, dass ich für jedes Problem eine Lösung finde. Wann hätten sie denn Zeit?“ Hans überlegte kurz und antwortete: „Heute Nachmittag um 15:00 Uhr?“ Gunther: „Ja, da hätte ich Zeit. Treffen wir uns doch direkt am Objekt, da können sie sich in aller Ruhe umschauen und sich selbst ein Bild von der hervorragenden Substanz des Baus machen. Kennen sie sich in Berlin aus? Wenn nicht, würde ich sie abholen.“ Hans: „Das ist nicht nötig, ich bin Berliner. Dann bis heute Mittag.“ Hans beendete das Gespräch und ging zu Linda ins Arbeitszimmer. Hans: „Der Fisch ist an der Angel. Wir beide müssen jetzt zum Katasteramt. Vergiss bitte nicht die Vollmacht, sonst bekommen wir eventuell keine Auskünfte.“ Die Auskünfte die sie dort erhielten, waren alles andere als erfreulich. Frau von Brahmstett hatte mit ihrer Ahnung Recht gehabt. Ihr Sohn wurde von einer Investorengruppe übel über den Tisch gezogen. Kaum das die scheinbaren privaten Investoren die Anteile der Häuser gekauft hatten, wurden sie auch schon wieder weiter veräußert, aber für einen weitaus höheren Preis. Und die neuen Besitzer waren nicht aus Deutschland, sondern hatten ihren Sitz auf den Kanalinseln. Aber das Schlimmste folgte noch. Gunther hatte alle Objekte mit Hypotheken beliehen, um so das Neue Objekt finanzieren zu können. Falls er in den nächsten zwei Wochen keinen Investor findet, würden alle Häuser von den Banken zwangsversteigert. Das wäre für Gunther der finanzielle Ruin und seine Mutter würde mit Sicherheit auch 300.000 Euro verlieren. Mit diesem Wissen, fuhren sie zur angeblichen Besichtigung. Kurz vor 15:00 Uhr betraten sie das Gebäude. Von außen sah alles ganz normal aus, aber innen herrschte das Chaos pur. Überall hingen Kabel von der Decke, die teilweise schon demontiert war. Leichtbauwände aus Gips fehlten ganz, oder nur das Metallgerippe stand noch. Linda: „Man könnte meinen, hier haben die Vandalen gehaust. Das sieht ja schrecklich aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in diese Bruchbude einen Cent investiert. Wie viel hat Gunther von Brahmstett dafür bezahlt?“ Hans: „Mit allem drum und dran hat der Schuppen 1,8 Millionen gekostet. Nach meinem Geschmack ist das viel zu viel. Die Hälfte davon wäre der reale Verkehrswert. Ich weiß nicht, warum Gunther die Hütte so teuer gekauft hat.“ Aus der oberen Etage hörten sie plötzlich laute Stimmen. Eine davon gehörte Gunther, die andere