Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Название Das Erbe der Ax´lán
Автор произведения Hans Nordländer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738037159



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Kristallfragment zu entwerfen. Da es in der Hütte jetzt finsterer war als draußen und der Tisch in Rauch aufgegangen war, ließen sie sich vor der Tür im Gras nieder. Meneas breitete die Landkarten der Sinaraner vor ihnen aus.

      „Wo sollen wir nun anfangen?“, fragte Meneas.

      „Ausgezeichnete Frage“, meinte Erest ein wenig spöttisch. „Bisher haben sich die Karten nicht als ausgesprochen hilfreich erwiesen.“

      „Das ist es ja.“

      Tjerulf drehte die Übersichts- und die Ausschnittskarte zu sich um. Eindeutig war, dass sie in die Berge mussten, oder aber in eine Höhle in einem der Berge. Genau war das aus der Aufzeichnung nicht zu erkennen. Zwar war der Sommersee eingetragen und auch der Wald, durch den die Droswern floss, außerdem noch ein anderer Wald und einpaar Bergspitzen, aber sie zeigten weder die Hütte, noch den Weg, den sie heraufgekommen waren und auch nicht denjenigen, den die anderen Reiter genommen hatten. Und die eingezeichneten Bergspitzen gaben die wirkliche Anordnung der Berge nicht einmal annähernd wieder.

      „Das Fehlen der Hütte und der Wege wundert mich nicht“, meinte Meneas. „Wir wissen, dass die Karten sehr alt sind und als sie entstanden, wird es weder das eine noch das andere schon gegeben haben, aber ich hätte mir bei den Berggipfeln etwas mehr Genauigkeit gewünscht.“

      Er durchsuchte den Stapel mit den anderen Karten, aber er fand keine darunter, die ihnen weiterhelfen konnte.

      „Glaubt ihr, die Hütte ist winterfest?“, fragte Valea.

      „Ich hoffe nicht, dass wir so lange hier bleiben müssen, um das herauszufinden“, sagte Meneas.

      „Wenn es so unklar ist, wo wir das Versteck finden können, bleibt uns nur die Hoffnung auf die Hilfe des Zufalls“, meinte Idomanê.

      „Dann bin ich zuversichtlich“, sagte Anuim. „War es die ersten beiden Male denn anders?“

      Eigentlich nicht, wussten sie, obwohl es einigen gut gefallen hätte, einmal ein Versteck mit Hilfe ihres Verstandes, ihres Mutes und eines richtigen Riechers zu finden. Das wäre einmal genial gewesen. Aber so.

      „So ungenau finde ich die Karte gar nicht“, sagte Durhad. „Wir müssen sie nur richtig lesen.“

      „Ich verstehe nicht“, sagte Meneas.

      Und Tjerulf lächelte. In dem Augenblick, in dem Durhad das sagte, war es ihm auch aufgefallen.

      „Es ist doch ganz einfach. Hier ist der Sommersee, hier fließt die Droswern ab. Und hier kommt der Zufluss aus den Bergen. Dort liegt die Quelle.“

      „So weit ist ja auch alles klar“, sagte Idomanê zustimmend. „Und weiter?“

      Durhad drehte sich um. Der Zufluss in den See war am jenseitigen Ufer gut zu erkennen.

      „Die Karte ist ziemlich genau, zumindest, was die Berge angeht. Es sind nur nicht alle eingetragen.“

      Er legte sie in Übereinstimmung mit den Himmelsrichtungen vor sich. Nun wurde es klarer.

      „Eigentlich ganz einfach“, fand Erest. „Und siehe da, unser Berg mit dem Leuchtfeuer scheint doch eine gewisse Bedeutung zu haben.“

      Mit einem der sinaranischen Schreibstifte zeichnete er die fehlenden Gipfel wenig kunstfertig, aber eindeutig zuzuordnen, in die Karte ein.

      „Ich glaube, so geht es besser“, meinte er dann.

      Das Wasser der Quelle der Droswern schien unfern von dem Fuß des besagten Berges zu entspringen, umfloss einen weiteren Berg und bog schließlich zum See hin ab. Wer immer die Karte gezeichnet hatte, hatte sich nicht die Mühe gemacht, alle Gipfel einzutragen, die von ihrem Standort zu sehen waren, sondern nur die wichtigsten. Und mit einiger Vorstellungskraft konnte man ihre natürliche Anordnung erkennen. Allerdings gab sie keinen Hinweis darauf, ob es eine Abkürzung durch die Berge gab. Also würden sie dem Zufluss in seiner ganzen Länge folgen müssen, denn sie vermuteten, dass sie entlang des Flusses am besten vorankamen. Und das schien ein ziemlich langer Weg zu sein.

      „Da werden wir wohl doch unsere Zelte brauchen“, vermutete Anuim.

      „Heute ist es schon ein wenig spät“, meinte Valea. Es war tatsächlich schon später Vormittag. „Ich schlage vor, dass wir uns in Gruppen aufteilen und uns ein wenig umschauen. Vielleicht gibt es ja einen kürzeren Weg zwischen den beiden Bergen hindurch. Und morgen machen wir uns dann in aller Frühe an den Aufstieg.“

      Dabei zeigte sie in die Richtung, die sie meinte. Die anderen stimmten zu. Es war kaum anzunehmen, dass sie auf diese Weise einen Hinweis auf das Kristallfragment fanden, aber es war ihnen schon damit geholfen, wenn sie sich mit den Gegebenheiten der Gegend etwas vertraut machen konnten.

      Sie nahmen ihre Pferde mit. Wahrscheinlich würden sie nicht die ganze Zeit reiten können, aber doch einen ganzen Teil der Strecke.

      Sie teilte sich in drei Gruppen auf: Tjerulf, Durhad und Solvyn; Meneas, Erest und Valea sowie Freno, Idomanê und Anuim.

      Meneas wollte den Fährten der anderen Reiter folgen, Tjerulf wandte sich dem Quellfluss der Droswern zu und Anuim wollte versuchen, den kürzesten Weg zu dem blinkenden Berg zu finden.

      Meneas´ Gruppe fiel es nicht schwer, den Spuren zu folgen. Sie waren deutlich im Gras zu erkennen. Er fragte sich, was sie wohl in der Gegend vorgehabt hatten, obwohl die Antwort für sie sicher bedeutungslos war. Dass sich Meneas dazu entschieden hatte, den anderen Reitern zu folgen, lag weniger an seiner Neugierde, als vielmehr daran, dass sie in die Richtung eines Passes geritten waren, hinter dem sie ein Tal vermuteten, durch das sie entweder wieder an den Quellfluss der Droswern kamen oder zumindest in die Nähe des blinkenden Berges. Meneas hatte nicht die Absicht, die Spuren weiter zu verfolgen als bis zum Eingang des Passes. Es sei denn, die Reiter wären ebenfalls in die Berge hineingeritten.

      Doch sie merkten schnell, dass das nicht der Fall war. Noch bevor sie die Schlucht erreichten, drehten die Fährten ab und führten zu einem Wald, der weiter unten am Berghang begann. Damit waren sie aus dem Spiel. Einige Zeit später kamen Meneas, Erest und Valea bei der Schlucht an, an deren Ende sie den Pass sahen. Dann begannen sie, die Umgebung auszukundschaften.

      Anuim, Freno und Idomanê ritten auf eine Lücke zwischen dem Anstieg des nächsten Berges und dem Wald zu, aus dem die anderen Reiter gekommen waren. In der Flucht dieser Schneise konnten sie den blinkenden Berg deutlich erkennen und auch, dass er ein ganzes Stück entfernt war, obwohl kein anderer vor ihm stand. Er war einer der höchsten Berge in diesem Teil des Massivs der Regenberge.

      Entlang des Waldrandes gab es keinen Weg, aber damit hatte Anuim auch nicht gerechnet. Die Gegend war einsam und die nächsten Siedlungen waren weit weg. Wahrscheinlich kamen noch weniger Menschen dort hoch, seit die Hütte am See unbewohnbar geworden war.

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