Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Название Das Erbe der Ax´lán
Автор произведения Hans Nordländer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738037159



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      Hans Nordländer

      Das Erbe der Ax´lán

      Die Bücher des Siebenkristalles – Teil 3: Trywfyn

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Drans Hallen

       2. Ritt zum Sommersee

       3. Der falsche Druide

       4. Boogelaen, der verrückte Berggeist

       5. Eine böse Überraschung

       6. Bestürzende Nachrichten

       7. Ein schmerzliches Wiedersehen

       8. Der neue Edoral

       9. Abschied von einem Freund

       10. Eine kurze Rast

       11. Kommandositzung

       12. Zum Gasthaus »Im Bauch des Drachen«

       13. Ein Überfall mit ungeahnten Folgen

       14. Gefährliche Erinnerungen

       15. Notruf an die CRYPTOI

       Impressum neobooks

      1. Drans Hallen

      Während Trywfyns Abwesenheit war der Palast weiter gründlich nach mysteriösen Tunneln untersucht worden, aber es konnten keine entdeckt werden. Das musste nicht beruhigen, war aber unter Umständen ein Zeichen dafür, das zumindest vorläufig die Angriffe auf den ogmarischen König und seine menschlichen Freunde aufgegeben worden waren. Vielleicht wusste der Orden von Enkhór-mûl auch davon, dass die Gruppe um Meneas und Tjerulf den Palast wieder verlassen hatte.

      Auch bei seiner Rückkehr vom »Eisernen Wächter« warteten keine schlechten Nachrichten auf Trywfyn und für einige Zeit konnte er sich seinen Geschäften als Edoral Ogmatuums widmen.

      Eine seiner ersten Maßnahmen war gewesen, eine größere Schar Landwachen zum »Eisernen Wächter« zu schicken, um zu verhindern, dass die Priester des Enkhór-mûl zurückkehrten und sich der brauchbaren Reste in dem zerstörten Stützpunkt bemächtigten. Trywfyn war sicher, dass Tjerulf und Meneas sie später noch würden untersuchen wollen. Und wenn er den Orden auf diese Weise ein wenig schwächen konnte, war es umso besser. Der Edoral wollte mit allen Mitteln verhindern, dass er ein weiteres Mal in seinem Land auf solche Weise Fuß fasste. Deshalb hatte er die Landwachen angewiesen, besonders nach Anzeichen außergewöhnlicher Geschäftigkeiten Ausschau zu halten, die nichts mit denen von Ogmari zu tun hatten. Allerdings war er sicher, dass sie es ihm bereits gemeldet hätten, wenn ihnen etwas in dieser Richtung aufgefallen wäre. So bestand die Hoffnung, dass der Stützpunkt im »Eisernen Wächter« der einzige in seinem Land war, den der Orden kannte. Ob die Ax´lán noch weitere hinterlassen hatten, musste Trywfyn erst noch herausfinden.

      Obwohl alles in Ordnung zu sein schien, erfüllte ihn seit seiner Rückkehr nach Elgen Damoth eine unerklärliche Ruhelosigkeit. Vielleicht, dachte er zunächst, lag es an der Reise der Menschen, eine Art Vorahnung von Schwierigkeiten, die ihnen begegneten. Sie waren am gleichen Tag von Elgen Damoth aufgebrochen wie er zu den Drachenbergen und bisher hatte er nichts von ihnen gehört. Das war zunächst nicht beunruhigend, denn sie hatten eine zwischenzeitliche Benachrichtigung nicht vorgesehen, aber das bedeutete nicht, dass bei ihnen alles gut verlaufen war. Doch die Ruhelosigkeit blieb auch noch, als sie alle wohlbehalten zurückkehrten. Daraus schloss Trywfyn, dass seine Unruhe in Wirklichkeit eine andere Ursache hatte. Und die war, wie er schließlich erkannte, seine Absicht, eine Expedition zu Drans Hallen durchzuführen, bei der feststand, dass er sie allein unternehmen musste. Dran hatte Begleiter gehabt, das wusste Trywfyn, aber der Zweck seines Unternehmens erlaubte ihm keine, denn es ging darum, die beiden Kristallfragmente zu verstecken, und das duldete keine Zeugen.

      Nachdem ihm das alles klar geworden war, verschwand die Unruhe und wich der erwartungsvollen Spannung seines Forschergeistes.

      Früh am Morgen des Tages nach der Abreise der Gruppe von Meneas und Tjerulf holte Trywfyn die beiden Kristallfragmente aus der geheimen Kammer. Für einen kurzen Moment hielt er sie zögernd in seinen Händen und schwankte in seinem Willen, sie in Drans Hallen zu bringen. Nicht, weil er plötzlich den Wunsch verspürte, sie für sich zu behalten, sondern weil er kurz daran zweifelte, ob ihr Plan wirklich so gut war, wie er glaubte. Doch dann obsiegte die ursprüngliche Absicht. Nicht nur, weil er sein Wort gegeben hatte, sondern weil über die Jahre hindurch sein Wunsch gewachsen war, diesen geheimnisvollen Ort selbst kennenzulernen.

      In diesem Augenblick wunderte sich Trywfyn, dass er noch niemals zuvor ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, Drans Hallen einen Besuch abzustatten. Dass er vielleicht ein wenig Furcht davor hatte, wollte er sich nicht eingestehen. Was auch immer der Grund dafür war, jetzt war dieser Ausflug unausweichlich geworden. Mit seinem Vorschlag und der Zustimmung von Tjerulf und Meneas blieb ihm nichts anderes übrig, als seine langgehegte Absicht endlich in die Tat umzusetzen. Außerdem wollte er vor sich selbst sein Gesicht wahren.

      Es wäre sicher leichter gewesen, sich Drans Hallen durch das Erdreich zu nähern. Aus den Überlieferungen wusste Trywfyn ungefähr, wo sie lagen, aber Dran war auch durch den Tunnel gegangen, den er kurz zuvor entdeckt hatte, und Trywfyn reizte es, diesen Weg kennenzulernen. So wickelte er die beiden Kristallfragmente schließlich in ein Tuch und verstaute sie in einer Tasche. Dann machte er sich auf den Weg.

      Trywfyn ging nicht über den »Platz der Kristalle«. Irgendwer würde ihn sehen und sich vielleicht Gedanken machen, warum der Edoral zu dieser Stunde ausgerechnet an diesem Ort ins Erdreich versank. Möglicherweise folgte ihm jemand. Stattdessen begab er sich in das unterste Stockwerk seines Palastes. Hier befanden sich die Lagerräume, und nur selten kamen Bedienstete dorthin. Er suchte den Raum auf, von dem er wusste, dass er fast genau über dem Tunnel lag, der zu Drans Hallen führte.

      Nach kurzer Zeit in der grauen Formlosigkeit des Felsens kam er in dem Gang wieder heraus. Für kurze Zeit hüllte ihn eine undurchdringliche Dunkelheit ein und eine vollkommene Stille, aber er hatte nichts anderes erwartet. Nur das Rascheln seiner Bewegungen und der dumpfe Klang seiner Schritte waren zu hören. Wieder einmal bediente er sich seines Leuchtkristalles. Er hatte ursprünglich vorgehabt, einen der Leuchtstäbe mitzunehmen, aber aus Drans Bericht ging hervor, dass manche Abschnitte des Ganges unter Wasser lagen, und dort würde er seinen Dienst einstellen. Leuchtkristalle funktionierten immer, sofern sie von einem Ogmari in den Händen gehalten und von seinen Kräften durchdrungen wurden. Dafür hatten sie den Nachteil, dass sie keinen Gang sehr weit ausleuchteten.

      In die