Eine ungeheure Wut. Elena Landauer

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Название Eine ungeheure Wut
Автор произведения Elena Landauer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847619109



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Schwertfeger bestand darauf, mir dabei zur Hand zu gehen, was zur Folge hatte, dass ich weiter ihrem Redeschwall ausgesetzt war, der sich jetzt auf Essensspezialitäten und Partys bezog, die sie früher mit ihrem Mann besucht habe und bei denen sich einige Gastgeberinnen ordentlich blamiert hätten, weil sie entweder zu geizig oder zu geschmacklos oder zu protzig waren. Außerdem drängte sie mir das Du auf und bestand darauf, als Fabienne angeredet zu werden, da wir ja auch durch den gemeinsamen Freund verbunden wären. Ich beneidete Julian, der im Wohnzimmer geblieben war und eine CD eingelegt hatte, obwohl der Musikgenuss nicht uneingeschränkt blieb, da Fabienne ihn von der Küche aus gelegentlich fragte, ob dies oder jenes auch seinem Geschmack entspreche.

      Auch nach dem Abendessen hielt es Fabienne immer noch nicht für angebracht, ihren Besuch zu beenden, sondern musste uns noch unbedingt erzählen, wo sie schon überall im Urlaub war, welche unhygienischen Verhältnisse in einigen Hotels geherrscht hätten, wie unverschämt sich die Gigolos an sie und andere Frauen herangemacht hätten und wie schamlos einige Touristinnen darauf eingegangen seien, und so weiter.

      Als es elf wurde, war meine Geduld aufgebraucht. Ich ließ alle Höflichkeit fahren und sagte, ich sei müde und müsse jetzt ins Bett. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl reichte nicht. Fabienne wünschte mir eine gute Nacht, machte aber keine Anstalten aufzustehen, bis Julian sagte, auch er sei müde.

      Sicherheitshalber begleiteten wir Fabienne vor die Tür, wo sie in einen flotten Sportwagen stieg und nach einigen Liebesbeteuerungen davonbrauste. „Haah“, stöhnte ich. Julian nahm mich in die Arme.

      „Wie hältst du das nur aus?“, fragte ich.

      „Mit Mühe“.

      „Die Frau braucht keinen Weißen Ring, die braucht einen weißen Kittel – oder noch besser: einen Mann, einen Mann wie dich.“

      Julian sagte nichts.

      „Versprich mir, dass du mich zum Teufel jagst, wenn ich dir jemals lästig werde.“

      „Du wirst mir nicht lästig.“

      „Hat die Frau durch den Unfall eigentlich irgendwelche finanziellen Verluste erlitten? Bei ihrer Antragsgeilheit kann ich mir das kaum vorstellen.“

      „Du hast Recht. Sie hat keinen Pfennig verloren, wenn man mal von den dreißig Euro absieht, die ihr die Polizei aufgebrummt hat. Darum sind wir auch der falsche Ansprechpartner. Nach dem Unfall hat sie bei vollem Gehalt im Krankenhaus gelegen, danach eine Kur gemacht und dann mit halber Stundenzahl unterrichtet, alles bei vollem Gehalt.“

      „Und was ist mit den Ansprüchen gegenüber dem Polen oder dem polnischen Staat?“

      „Das ist aussichtslos. Nach Aussagen von Augenzeugen ist sie tatsächlich dem Polen einfach vor das Fahrrad gelaufen, sodass der gar nicht ausweichen oder bremsen konnte.“

      „Und warum kümmerst du dich trotzdem um sie?“

      „Sie hat Angst, dass sie wegen ihres Beckenbruchs später einmal Schwierigkeiten beim Laufen hat.“

      „Die haben andere Leute auch, die einen Unfall verursachen. Aber warum taucht ausgerechnet die bei dir auf. Es gibt doch bestimmt genügend andere Leute, die dringender Hilfe brauchen.“

      „Sie hat angerufen und gefragt, ob sie vorbeikommen kann.“

      „Irgendwie sollte ich mich freuen; du bist einfach ein guter Mensch. Aber wo wohnt sie denn?“

      „In Rissen.“

      „Also gerade um die Ecke. Dann wirst du ja demnächst häufiger Besuch bekommen.“

      Julian bekam in der Tat häufiger Besuch von Fabienne und er war unfähig, ihr klare Grenzen zu setzen. Ich musste die Sache selbst übernehmen. Ich rief sie an und sagte ihr, wir würden in Zukunft gerne auf ihre Besuche verzichten. Sie gehe uns auf die Nerven. Ob das denn auch Julians Ansicht sei. Ich bejahte. Sie wollte ihn sprechen. Ich sagte ihr, ich würde nicht zulassen, dass sie Julians Gutmütigkeit noch länger ausnutzte. Sie beschimpfte mich als eifersüchtige Zicke. Ich gab Julian das Telefon. „Es ist Schluss“, brachte er hervor. Sie rief ihn noch mehrmals an, sogar an seinem Arbeitsplatz. Julian legte aber einfach auf. Das half schließlich.

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