Название | Der Krieg der Cyborgs Ende des 21. Jahrhunderts - 2089 |
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Автор произведения | Franz Bingenheimer |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754186145 |
1 Kapitel
Während die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Atomschlag im mittleren Osten, erste Vorbereitungen treffen, wartete der achtunddreißigjährige auserwählte Mudschaheddin Achmed El-amin in Europa auf seinen ersten terroristischen Kampfeinsatz.
Ein paar Monate lebt der gebürtige Marokkaner jetzt schon im EU-Bundesland Deutschland. Seine streng zurück gebürsteten schwarzen Haare und sein etwas rundliches bräunliches Gesicht, mit einer auffallend dicken Nase, erweckten den Anschein eines Mannes, der friedlich wirkte, wenn man ihn im Vorbeigehen auf der Straße sah.
Stand man dem 1,62 Meter eher kleinwüchsig geratenen IS. Terroristen gegenüber, erkannte man den fest entschlossenen Blick in seinen tiefschwarzen Augen, die eine eigenartige Wirkung auf die Menschen ausstrahlte.
Ehrfurcht, Demütigung und Untertänigkeit, spiegelte sich in der Aura seiner auffallenden Pupillen.
Er wurde unter hunderten Terroristen vor einem Jahr in Russland in einem Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Cyborg einer geheimen Operation unterzogen. Auch wurde seine DNA Biotechnisch Genuin verändert.
Jetzt war er durch programmierte Algorithmen über seine Künstliche Intelligenz, die in seinem Körper Implantiert war, über Computer gesteuerte Befehle für jeden Agenten oder Terror- Einsatz Weltweit fähig.
Auch für den Mensch als Bombe, war er bestens geeignet. Man konnte sein Bewusstsein, seinen Geist, seine Gefühle, Wut und seinen Hass über einen Satelliten im Cyberspace manipulieren. Die Quantencomputer standen in einer Untergrundzentrale des IS. an einem geheimen Ort im Osten, zur Verfügung.
Achmed El-amins Intelligenz Quotient lag weit über dem eines normalen menschlichen Lebenswesens.
Ja, er wusste vor dem Einsatz, dass es schwer war für ihn in einem Land zu sein, dessen Kultur und Religion er abgründig hasste.
Duldsam ertrug er die Demütigungen seiner neuen Kollegen auf dem für ihn vorgesehenen Arbeitsplatz am EU- Flughafen in Frankfurt.
Die Terrororganisation Schwarzer-Kreis, der er unterstand, hatte seine besondere Anstellung am Flughafen ermöglicht durch einen eingesickerten IS Agenten im Forschungslabor.
>> Komm! Hole mir den Muli und reite mich hoch in die sechzehnte Etage<<, lästerte einer seiner Arbeitskollegen, als er im Speisesaal der Kantine, zum Mittagstisch Platz nahm.
Überlegend sah Achmed El-amin hinaus auf die Startbahn, wo soeben ein selbstfliegendes Flugzeug mit Flugzeugführer von der Rollbahn gegen den wolkenlosen Himmel, in Richtung Moskau abhob.
Du wirst dich schon noch wundern, du Klugscheißer, dachte er und sah über den Tisch, zu dem Mann hin, der ihn soeben beleidigt hatte.
Sein innerlicher Hass zwang ihn zu einem sarkastischen Lächeln, wie immer, wenn man ihn in den vergangenen Monaten zutiefst in seiner Seele kränkte.
Ja, der Arbeitskollege, der ihn soeben demütigte, saß gestern Abend an seinem Tisch und fraß das Hundefutter, das er in einem Tachin-Topf mit Gemüse und Gewürzen aus seiner Heimat angerichtet hatte.
Er hatte sie alle noch einmal eingeladen, seine Vorgesetzten, die ihm das Leben in Deutschland so erschwerten. Es war seine Rache für die Schmach und die Erniedrigungen, die er ertragen musste.
Unter den Technikern in der Flugzeugwartungshalle war er der Support -Ingenieur, dessen Qualifikation man aufgrund seiner Herkunft aus einem unterentwickelten Land, ungerecht entwertete.
Achmed hole dies, Achmed hole das! Du bist hier nicht in den Souks in Marokko, sondern in Europa, bekam er des Öfteren von seinen Arbeitskollegen zu hören.
Jetzt schob er seinen Rindfleischtopf zur Seite, nahm das Brötchen vom Tisch und sah durch die großen Glasscheiben hinaus über den Flughafen in die dampfende schwül- warme Luft, die voller Smog war.
Mit Wut und hasserfüllten mörderischen Gedanken zerkaute er das weiche Brötchen so kräftig, das man das Knirschen seiner Zähne am Tisch hören konnte.
>>Wir sind hier nicht in den Slums in Marokko<<, lästerte jemand am Tisch. Er sah von seinem Teller hoch und wartete sichtlich genervt, auf das schadenfrohe herzhafte Lachen seiner Arbeitskollegen.
>>Oh! Entschuldigung! <<, erwiderte Achmed El-amin, der die Beleidigung nur am Rande wahrgenommen hatte. Lächelnd stand er auf und verließ die Kantine.
Als er nach draußen auf das Flughafengelände kam, bemerkte er die kraftvollen wohltuenden Sonnenstrahlen, die das Quecksilber des Thermometers an diesem Tag um die Mittagszeit auf die 40°-Gradmarke hochtrieb.
Das plötzliche laute Quietschen der Reifen eines Passagierflugzeuges auf der Landepiste nicht weit von ihm, holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
>>Sie warten schon lange auf dich! in der Flughalle! <<, rief ein einer seiner Mitarbeiter laut drohend verärgert, der an ihm vorbei ging.
>>Ja, ja ich komm ja schon! <<, rief Achmed ihm hinterher und lief eilig in Richtung der großen Flugzeughalle.
Das Aufheulen eines Jumbojets, der auf den Start vorbereitet wurde, nahm Achmed El-amin kaum war. Denn in seinen Gedanken war er jetzt bei dem Brief, der vor drei Tagen von seinem Onkel aus Marokko kam. Er soll doch bitte für ein paar Tage nach Hause kommen. Seine Mutter sei an Aids erkrankt und wolle ihn unbedingt noch einmal sehen bevor sie starb, stand nur in dem geheimnisvollen Brief.
Achmed El-amin hielt die kurze Nachricht, nachdem er den Satz sorgfältig gelesen hatte, gegen das helle Tageslicht am Küchenfenster. Ja, endlich war es so weit, dachte er dabei. Die winzigen Nadelstiche an bestimmten Stellen auf dem handgeschriebenen Blatt deuteten einen Befehl an, dem er ohne jeglichen Widerspruch nachkommen musste.
Langsamen Schrittes ging er weiter über den Flugplatz in Richtung der hohen Wartungshalle. In seiner Fantasie sah er jetzt den langen weißen feinen Sandstrand in Tazughte, in Marokko, wo er als Kind mit seiner kleinen Schwester La Anna die Ziegenherde vorbei trieb, um einen neuen Futterplatz für die abgemagerten Tiere zu finden. Der herrliche Ort Tazughte, direkt am Atlantik gelegen, war ein besonderer Badeplatz, an dem die wohlhabenden Marokkaner ihren Sommerurlaub verbrachten.
Er war gut für ihr Vorhaben geeignet. Nicht selten bestahlen sie die ausländischen Strandgäste während seine fünfjährige Schwester sie bettelnd in einem Gespräch verwickelte. Wenn es auch nur ein paar Dirham waren, die sie erbeutet hatten, für ihn und seine dreizehnköpfige Familie war es das Mittel um den nächsten Tag ohne Hunger, Sorge und Durst zu überleben.
Jetzt nach der kurzen Zeit, die er in Europa lebte, wusste er, dass Luxus und Reichtum, nachdem er sich damals so sehnte, nicht der Sinn seines Daseins auf Erden war.
Das Leben in dem Schoß seiner Familie in Armut zu leben, war erfüllt von dem Lebensglück das er in Deutschland vergebens suchte.
Jetzt blieb er stehen und sah hoch in den blauen wolkenlosen Himmel in Richtung Mekka. Dabei dachte er an die große Moschee mit ihren Türmen wo morgens der Mu’adhdhin zum Morgengebet aufruft und in dessen Innenhof, der heilige schwarze Stein eingemauert war. Ja, er fühlte sich von Allah auserwählt zu sein, zu töten für das Wohl des Islam.
Achmed El-amin war in der patriarchischen Religion fest verwurzelt und lebte streng in den Traditionen des Korans.
Seine schwere Kindheit verbrachte er in Marokko. Dort lebte er in Armut und strenger Askese in einer Kasbah im Hinterland in den Bergen, zwischen Marrakesch und Agadir.
In den Souks, in der kargen steinigen Gebirgslandschaft des Atlasgebirges, lernte er das Überleben, in einem Land, das wirtschaftlich geschunden war. Nach seiner Erziehung zum streng fundamentalistischen Glauben des Islam ging er mit vierzehn Jahren auf Anraten seiner Mutter zu seinem Onkel in den Libanon.
In der Stadt Beirut kämpfte er im libanesischen Bürgerkrieg an der Seite der von moslemischen Kampfverbänden unterstützt, gegen die Christen.