Totensee, oder Die Odyssee des van Hoyman (eine historische Erzählung) & Der viereinhalbte Mann (eine Kriminalgroteske). Barni Bigman

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Название Totensee, oder Die Odyssee des van Hoyman (eine historische Erzählung) & Der viereinhalbte Mann (eine Kriminalgroteske)
Автор произведения Barni Bigman
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738008036



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      Barni Bigman

      Totensee, oder Die Odyssee des van Hoyman (eine historische Erzählung) & Der viereinhalbte Mann (eine Kriminalgroteske)

      Historischer Roman und eine Kriminalgroteske

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       „Totensee“ oder “ Die Odyssee des van Hoyman“

       Prolog

       Erzwungene Flucht

       Ein voreiliger Schwur

       Verschleppt

       Höllenfahrt

       Im Paradies

       Freiheit

       Triebe und Liebe

       Steinige neue Heimat

       Der Inquisitor

       Piters Traum

       „Der viereinhalbte Mann“

       Kopfüber in die Hölle

       Keine Leiche in Sicht

       Mörder Katzenjammer

       Denkste

       Begehrlichkeiten

       Bullen Katzenjammer

       Holde Einfalt

       Schnee von Gestern

       Kopf voran in den Himmel

       Erster Klasse durch den Himmel

       Eine rabenschwarze Schwarze Witwe

       Wieder aktiv

       Reich und Schön

       Tiefer gehende Ermittlungen

       Eine gefährliche Ehe

       Impressum neobooks

      Prolog

      Hoch oben über dem großen Strom auf dem bewaldeten Kliff gab es eine Lichtung von der aus man sowohl flussabwärts als auch ein stückweit flussaufwärts schauen konnte. Obgleich es einige Tagesreisen weit bis zum Meer waren, waren Woche um Woche Schiffe zu beobachten, wie sie sich bei günstigem, achterlichem Wind mit der Flut den Strom hinauf quälten. Es war lohnend dieses Wagnis auf sich zu nehmen, und die Gefahren, die Inseln und Untiefen, die der Fluss für die Seefahrer bereit hielt, zu umschiffen. Stromaufwärts winkte ein sicherer Handelsplatz, welcher in diesen unsicheren, kriegsbesetzten Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert war.

      An der Mündung eines kleineren Nebenflusses, umgeben von den Sümpfen des kleinen Deltas, entstand ein uneinnehmbarer Handelsplatz, der den Begehrlichkeiten von Kriegsherren und anderen marodierenden Banden trotzen konnte. Charakterlich ebenso fragwürdige, menschliche Untugenden, wie das Morden und Brennen marodierender Banden brachte der Handel mit sich. Geldgier und Wucherei waren durchaus akzeptierte, legitime Mittel, verliefen jedoch meist unblutig.

      Von der kleinen Handelsniederlassung führte ein Pfad hinauf zum Kliff und durch den dichten Wald der das Kliff vollständig bis zur Abbruchkante bedeckte und ihn zu einem gespenstischen Ort werden ließ. Diesen Pfad, der auch Ochsenkarren Platz bot, nutzten häufig die Händler, welche in fernen Städten ihre Waren feilbieten wollten. Wenn dieser grausige Ort passiert war führte der Pfad nach wenigen Kilometern über eine Lichtung das Kliff wieder hinab, immer in Sichtweite des großen Stromes durch kleinere Niederlassungen und dann in die Haselmarschen hinein. Danach folgte sein Verlauf weiter dem Strom einige Tagesreisen bis zum Meer und zu den Inselfriesen, einem wehrhaften Volk mit rustikalen Sitten und Gebräuchen.

      Dort, wo der Kliffwald landeinwärts endete, ging er in ein Hochmoor über. Weiter vom Strom entfernt mündete das Moor in einen langsam verlandenden See, dessen Schilfgürtel sich weit ins Binnenland erstreckte. Somit musste jeder Mensch, der das Kliff überwinden wollte den Pfad nehmen und konnte nicht auf anderen Wegen ausweichen.

      Dieser See nun war zum Schilfgürtel hin nicht sehr tief, konnte aber, sofern man freies Wasser gewann über steinigem Grund einige Meter Tiefe erreichen. Der Fischreichtum hatte einen Fischer, der die Gefahren des großen Stromes nur allzu gut kannte dazu bewogen, sich im unzugänglichen hochgelegenen Moor anzusiedeln. Mit seinen drei Söhnen hatte er eine Hütte gebaut, welche vom Handelspfad aus nur äußerst schwer zu erreichen und nicht direkt auszumachen war.

      Eigentlich war der Fischer kein schlechter Mensch, aber der Tod seiner Frau, die dem großen Fluss beim Reusen legen zum Opfer geworden war, hatte ihn hart gemacht. Auch seine Söhne, die er allein großgezogen hatte, waren recht raue Gesellen geworden. Ihnen graute es vor nichts und sie scheuten vor keiner Untat zurück. So geschah es, dass sie nicht nur den Fischen des Sees gewaltig zusetzten. Auch die reichen Kaufleute, welche zu Pferde oder mit dem Ochsenkarren auf dem Pfad vorbei kamen weckten ihre Begehrlichkeiten.

      Von einigen dieser armen Seelen wurde in der Handelsniederlassung nie wieder etwas gehört und statt Fisch stand bei den Fischern so manches Mal Ochsenbraten auf dem Speiseplan. Handelswaren aller Art schmückten die Hütte und manches wurde im Wald vergraben. Die Gold und Silberstücke sowie die wertvollen Geschmeide nähte der Fischer in eine Ochsenhaut ein und fuhr damit hinaus auf den See, bis er freies Wasser gewann. Unweit der Stelle, wo bereits die früher hier ansässigen Stämme ihren Gerichtsplatz hatten und mancher Bösewicht „gewörgelt“ wurde, (das heißt in einen Sack gesteckt, ins Wasser geworfen und zu Grunde ging, biss er keine Blasen mehr schlug,) versenkte