Go West - so war es wirklich. Srecko Soprek

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Название Go West - so war es wirklich
Автор произведения Srecko Soprek
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750226449



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welche ihm "freundlich" ein Apfel gab. Es war aber alles zu schön, um wahr zu sein.

      Er kannte das schon aus den Filmen.

      Adam und Eva wurden damals aus dem Paradies verbannt - und manche "Dolmetscher" meinen dass die Strafe bedeutete, nicht mehr als Jäger und Sammler zu leben, sondern als Landwirt auf Erde hart arbeiten zu müssen.

      Am Anfang klappt alles prima – aber irgendetwas ging (und zwar ganz bald) immer schief.

      Und so war es diesmal auch!

      Bald kam zu ihnen ein fürchterliches Geschrei.

      Felix erinnerte sich auf den Fuchsjagd im Mittelalter (das kannte er natürlich nur aus den Filmen), und fragte sich - wo die Füchse sein sollten?

      Die Füchse waren sie beiden, weil sie Äpfel an einem Privatgrundstück gegessen haben.

      Es war zwar in dem kommunistischen Jugoslawien, aber sie waren in westlich (wie wunderbar nicht wahr?!) schon damals, orientierten Slowenien.

      In primitiven Bosnien zum Beispiel, würde man ihnen noch ein paar Äpfel für die Reise verschenken, aber das dort war (fast) der „goldene Westen!“

      Erst Jahre später hörte Felix den Spruch „möchte Östereicher“ für Slovenen.

      Jedenfalls, von der Dorfseite des Berges, organisierten die Dorfbewohner ein richtiges Jagdgeschwader.

      Es fehlte nur noch Jack Palance aus dem Film „Chatos Land" und natürlich Charles Bronson.

      Wilde Horde (diesmal ohne William Holden) schrie fürchterlich und kam immer näher.

      Die Beiden eilten zum Hügel, und wenn sie ihn erreicht haben, sahen sie von der anderen Seite dasselbe Bild.

      Verfolger waren überall!

      Über den „Kessel von Stalingrad“ hat Felix erst Jahre später einiges erfahren.

      Er dachte an den Film „Hanging Tree", (mit Gary Cooper) und wünschte ein Flugzeug zu sein.

      Weiter dachte er an den „Ku Klux Klan" und „lynch".

      War das zugelassen in dem Kommunismus?

      Offiziell nicht, aber als Privatsport wahrscheinlich doch!

      Ivo sagte (er war immer gut informiert und wusste dass alles möglich ist - Rekordernten usw.): „Unsere einzige Chance sind die Berge."

      Sie nahmen ihre Fahrräder auf die Rücken und liefen den Berg hoch. Die Verfolger blieben unten und blockierten die beiden Richtungen von der Straße.

      Dorfbewohner machten ihre Messer scharf und entschlossen sich, auf sie zu warten.

      Die Schlingen waren auch schon bereit und hingen über den Ästen von den Apfelbäumen!

      Anscheinend haben sie, den Film „Spartakus“ (mit Kirk Douglas) auch gesehen.

      Ivo sagte ruhig: „Schau die Blödmänner an, die glauben wirklich dass wir zurück kommen werden.“

      „Aber neín, wir werden weiter gehen."

      Felix dachte: Der Richtung nach, werden wir nach 5000 Km in der Ukraine sein und endlich, richtig emanzipierte Frauen, kennenlernen.

      Und ihre Odyssee fing an.

      Wenn sie die Lust für Klettern verloren haben, schauten sie vorsichtig durch das Gebüsch, nach unten.

      Sie sahen jede Menge Messer, Beilen und Sägen welche, wunderbar in dem Sonnenlicht glänzten.

      Ihre Beine gingen dann automatisch weiter.

      Felix began Roboter zu verstehen.

      Sie schlugen sich durch den richtigen Dschungel mehrere Stunden lang, machten einen riesigen Bogen und gelangten wieder auf die Straße min. 500 m hinter den Verfolger.

      Felix dachte an Hanibal und Alexander welche die ähnliche Strategie oft verwendet haben.

      Ab dem Punkt, ging es den Berg runter, und sie waren „vollmotorisiert“.

      Sie pfiffen und schrien damit sie der „Ku Klux Klan" sehen konnte, und dann pinkelten sie auch in deren Richtung, damit diese, ihre Meinung über sie besser verstehen könnten!

      Diese liefen wie wild ihnen nach, aber vergeblich.

      Die Beiden fuhren den Berg runter, und in einer halben Stunde, waren sie schon in Kroatien.

      Dort galten andere Gesetze - ab Colt 45 nach oben, und das war für den „Ku Klux Klan" eine Nummer zu groß.

      Im Jahr 1968 sollte Felix freund Kic, kurz (ein paar Monate!) nach Berlin gehen, um ein wenig Geld zu verdienen.

      Felix wusste es gleich - für nächste 50 Jahre!

      Viele Jahre später (im Jahr 2018) erinnerte sich Felix wieder daran – und Kic arbeitete tatsächlich weiterhin in Berlin.

      So sah damals „eine feste Einstellung“ aus.

      Heutzutage (im Jahr 2018) bevorzugen die modernen Arbeitsgeber den Kurzarbeit, Zeitarbeit usw.

      Also keine Beschäftigung für 50 Jahre sondern eher für 50 Tage.

      Tamara sollte auch nachkommen. Nach dem überstandenen gemeinsamen Ausflug wurde sie noch stärker und aggressiver.

      Felix erinnerte sich auch an die Worte: „Was mich nicht kaputt macht, macht mich noch stärker!“

      Oder: „Was mich nicht kaputt macht – mache ich wieder!“

      Kic und Felix gingen noch einmal (Felix wusste es - zum letzten Mal!) in das Thermalbad Catez zum Baden.

      Sie spielten dort Fußball und badeten, aber irgendetwas trauriges lag in der Luft.

      Aus dem Jukebox kam der Song vom Engelbert Humperdink ”Lonely table, just for one”.

      Den Song hat Felix nie vergessen.

      Mit Freund Sascha kam er regelmäßig zum Schwimmen dorthin.

      Das Becken war 50 Meter lang, und mit 3 Meter hohen Wellplatten umzäunt. Wassertemperatur betrug +35 Grad, und sie schwammen dort im Freien den ganzen Winter über.

      Abends war es sehr romantisch.

      Absolut dunkel und man konnte durch den dichten Dampf kaum

      jemanden erkennen.

      Sobald Felix eine neue Flamme hatte, waren sie garantiert abends dort!

      Das wussten auch die alten Römer zu schätzen und gingen oft in ein Bad welches der Kaiser Caracalla in dem Jahr 216. gebaut hat.

      Felix fühlte sich wie Marcello Mastroianni (in dem Film „Dolce Vita“) in der Fontane mit Anita Ekberg.

      Erst um 21 Uhr schrie der Wächter: „Genug mit Sex, alle raus, oder werde ich das Wasser raus lassen."

      Felix glaubt, dass dort mehr Kinder, als zu Hause im Schlafzimmer, erzeugt wurden.

      Anschliessend machten sie (Zeko, Branko und Felix) sogar den Führerschein (wahrscheinlich war ihr Auto einziges Auto auf der Straße) aber nur Branko konnte danach einen kleinen gebrauchten Fiat 750 kaufen.

      Das Auto sah wie ein Haufen Schrott aus, aber sein Motor machte ganz schön Krach und die Räder drehten sich wirklich.

      Sie beiden fuhren gleich am nächsten Tag, nach Slowenien in ein Thermalbad, Catez genannt, zum Baden. Das Auto ließen sie direkt vor dem Schwimmbad in einer (zu dunkler!) Ecke stehen.

      Nach ein paar Stunden, (es war schon ganz dunkel) stiegen sie wieder ins Auto und wollten heimfahren.

      Egal wie viel Gas Branko gab, das Auto blieb stehen.

      Felix sagte dass er mit rückwärts - oder dem zweiten Gang versuchen sollte.

      Das Auto rührte sich weiterhin nicht vom Fleck.

      Branko machte seine Tür