Go West - so war es wirklich. Srecko Soprek

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Название Go West - so war es wirklich
Автор произведения Srecko Soprek
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750226449



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sagte schnell: „Das ist eine Vogelfeder" und das war auch keine gute Entscheidung - weil die beiden Röhre dann direkt in sein Gesicht zeigten .

      Er hörte Kic tief ausatmen - die Lage hat sich für ihn wesentlich verbessert.

      „Freddy" war jetzt ganz rot im Gesicht. Mit der linken Hand suchte er in seinem Bauchgürtel (der war vollbestückt mit Gewehrpatronen, und noch ein solcher Gürtel ging über seine Schulter – wie bei Pancho Willa) nach noch Patronen.

      Er wollte auf Nummer sicher gehen.

      Und er schrie weiter: „Das ist keine Vogelfeder, sondern das ist eine Fasanenfeder, und die Fußabdrücke stammen von den Fasanen.“

      „Und die Fasanen esse ich.“

      „Das ist alles was ich zum Essen habe seit den 60 Jahren, (Felix dachte min. 200 - wie bei dem Highlander oder „Dracula“ mit Bela Lugossi!) seit wann ich in dem Sumpf lebe!"

      „Aber heute werde ich nichts zum Essen haben, wegen euch Arschlöcher.“

      „Ihr habt meine Fasanen vertrieben - und das würdet ihr mir büßen müssen."

      Felix hat immer gelesen dass man sich im Angesicht des Todes, in einer Sekunde, auf das ganze Leben erinnern kann.

      Er dachte dagegen an Abbot und Costello in dem Film „Der unsichtbare Mann", mehr noch an „Transformers".

      Wenn er jetzt ein Flugzeug sein könnte!

      Und „Freddy" überlegte (man sah es deutlich - denken machte ihm große Schwierigkeiten) wen er zuerst erschießen soll.

      Zum Glück waren sie zu zweit, und die Entscheidung war für ihn schwierig.

      Und dann kam die Rettung von sich selbst an.

      „Freddy" war nämlich, ein sparsamer Typ, und wollte seine Gewehrpatronen sparen.

      Seine Augen glänzten auf einmal ganz grün, und er schaute in die Richtung der Bootsruine.

      Felix wusste gleich was er vorhat.

      Die ewige Sehnsucht nach dem perfekten (und diesmal auch sparsamen!) Mord war wieder da.

      „Freddy" zog Kic schon in das Boot hin und befiehl Felix auch einzusteigen.

      Er versuchte dann das Boot in die Strömung zu schieben und da zeigte sich eine Gelegenheit zu fliehen.

      Es waren (für sein Gehirn) einfach zu viele Parameter vorhanden.

      Er musste noch auf das Fahrrad und auf das Gewehr aufpassen.

      Das war einfach zu viel, und er machte einen Fehler.

      Das Gewehr blieb zu weit weg von ihm entfernt.

      Felix erkannte das gleich (wahrscheinlich dank dem Murphy) und sagte zu Kic: „Zeig mir jetzt wie schnell du bist.“

      Er war immer sehr schnell - und Felix war noch schneller!

      Bevor „Freddy" an sein Gewehr kam, waren sie schon im Wald. Felix fühlte sich ähnlich wie Amerikaner, welche auf ihren Jetbooten durch das flache Gewässer des Everglades rasen.

      Das Wasser im Wald war etwa 10 - 15 cm tief und sie entwickelten bald maximale Geschwindigkeit.

      Felix meinte, dass nur schnellere Flugzeuge sie noch erreichen könnten.

      Er drehte sich um, und das was er sah, erinnerte ihn an „Kamikazen", weil nur diese so unaufhaltsam sein konnten.

      „Freddy" rannte auf seinem Fahrrad durch das flache Wasser ihnen nach.

      Seine roten Augen folgten sie wie Laserstrahlen durch den dichten Wald, und er kam immer näher und näher.

      Kic und Felix schalteten den „5. Gang“ ein und dann, auf einmal, spürte Felix den Schotter unter seinen Füssen.

      Er schaute nach unten (das Wasser war ziemlich klar) und sah eine 4 Meter breite Schotterspur - die Straße!

      Diese führte (unter 20 cm Wassertiefe - zu viel für Fahrradfahren!) nach Norden - und im Norden waren Menschen und die Stadt.

      Sie drosselten „Motoren“ auf 2. Gang, drehten eine Kurve, und schalteten wieder den „5. Gang" und maximale Geschwindigkeit ein. „Freddy" hatte jetzt keine Chance mehr und sie wurden gerettet. In einer halben Stunde haben sie schon die ersten Menschen gesehen.

      Die haben wohl gedacht dass 2 große Vögel soeben im Tiefflug vorbei geflogen sind.

      Fasanen mag Felix nicht und der Freund Kic mag sie auch nicht!

      In der Umgebung von Zagreb gab es sehr viele natürliche Thermalwasserquellen und mit der Zeit wurden auch sehr viele Thermalbäder eingerichtet.

      Sogar die alten Römer wussten das schon damals, und kamen oft dorthin zum Baden.

      Deswegen gab es auch die Namen wie: "Rimske Toplice = Römer Bad“ und ähnliches.

      Warmwasser war meist, stark mit Schwefel gesättigt und viele sagten dass das gesund sei.

      Felix weiß nur, dass er oft mit einer Erkältung reingegangen ist und mit einer freien Nase wieder raus kam.

      Das Warmwasser war umsonst, es mussten nur die Becken eingerichtet werden.

      Bei manchen funktionierte nicht alles, ganz ordentlich.

      Genauer gesagt: Bei manchen funktionierte nicht richtig ausgerechnet dass, was überlebenswichtig war.

      Bei einem Schwimmbecken in einem Badeort nahe Zagreb war die Abflussöffnung überdimensioniert.

      Felix ging oft mit Freunden dorthin (Entfernung von Zagreb betrug nur 30 km) zum Baden.

      Das konnten sie auch mit deren alten Fahrrädern und bei staubigen Schotterstraßen, in 2 Stunden locker bewältigen.

      Seine Mutter und die Tante Ljuba kamen oft mit dem Zug dorthin und sein Vater und er fuhren mit ihren Fahrrädern, welche oft die Strapazen nicht ganz heil überstanden konnten.

      Einmal war der Reif am Vorderrad Felix Fahrrades so schwer kaputt dass man ihn nicht mehr reparieren konnte.

      Sie überredeten Kic mit Felix Fahrrad (Vorderrad hat nur noch eine blanke Felge gehabt) nach Hause zu fahren.

      Danach er 4 Stunden lang stark geschüttelt (als ob er auf einem Vibrator saß) wurde, kam er endlich nach Zagreb, machte den Mund auf und fragte sie ob seine Zähne immer noch drin wären.

      Die dicke Tamara war gereizt – wahrscheinlich wegen des „Vibrators“ und wollte unbedingt nächstes Mal mit ihnen gehen.

      Ihr Gewicht würden ihre Fahrräder nicht aushalten können und sie entschieden sich zu Fuß über den Berg Sljeme (1000 m hoch), zu gehen.

      Tamara sah wie eine riesige Kugel aus und es wurde ihnen klar, dass sie sie nie bis zum Berggipfel schleppen können würden, um sie dann nach unten rollen zu lassen.

      Aber eine Seilbahn mit kleinen (nur 4 Personen passten drin) Kabinen fuhr schon damals den Berg hoch.

      Die Wächter vergaßen ihnen zu sagen (oder ahnten sie schon dass sie Tamara sehr gern los werden, würden) dass die Höhe manchmal über 80 m betrug und dass man beim starken Wind nicht fahren darf.

      An dem Tag war sehr windig - aber die Wächter haben Tamara gesehen und wollten wahrscheinlich ihnen helfen, sie los zu werden!

      Und sie fuhren los!

      Auf einmal blieb die Kabine stehen an der höchsten Stelle. Hohe Tannenspitzen waren min. 50 m unterhalb ihnen zu sehen.

      Die kleine Kabine schaukelte wild, links und rechts.

      Felix erinnerte sich daran auch Jahre später bei einem Ausflug mit Regine in einen Wald bei Ulm.

      Ihr war langweilig in dem Wald und sie überredete ihn zum Sex auf einer kleinen Jägerplattform – auf einem Baum 15 m hoch.

      Unmittelbare Gefahr reizte