Die Suche nach dem ICH. Stefan Kleine Wolter

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Название Die Suche nach dem ICH
Автор произведения Stefan Kleine Wolter
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753129464



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wie gelähmt sitzt Du da.

      Unfähig etwas zu tun, Dich zu bewegen.

      Unfähig zur Tür zu gehen, die Tür zu öffnen.

      Unfähig zum Telefon zu gehen, abzuheben.

      Dann sackst Du zusammen,

      kauerst Dich ein die Ecke und fängst an zu weinen.

      Gedanken kommen und gehen:

      unfähig, nutzlos,

      wertlos, zu dumm,

      Nichtsnutz ... ...

      Ein guter Tag?

      Zu früh gefreut!

      Advent, Advent

      Überall ist schon die Weihnachtsbeleuchtung zu sehen.

      Alle tun so freundlich und friedlich.

      Erzählen wie sie mit der GANZEN Familie Weihnachten feiern.

      Und wie schön das doch immer ist.

      Weihnachtszeit, Zeit zum Heucheln,

      Zeit zum Feiern mit Menschen, die man nicht mag.

      Menschen, die Dich das ganze Jahr über nicht mal ansehen,

      nehmen Dich in den Arm, Küsschen hier, Küsschen da.

      „Wünsche Dir frohe Weihnachten“.

      Mein inneres Ich:

      <Du mich auch>

      < Außerdem bin ich allergisch gegen heucheln. >

      Weihnachten

      Je weiter es auf Weihnachten zugeht,

      desto weiter möchte ich weg sein.

      Natürlich freue ich mich auf Heiligabend.

      Ein paar Stunden mit meiner Frau und unseren Kindern.

      Aber dann ist es auch gut gewesen.

      Weihnachten ist für mich Stress, psychischer Stress.

      Meine Eltern und meine Geschwister haben Weihnachten zerstört.

      Immer wieder dieser Ärger, wann und wo Kaffee getrunken wird.

      Immer wieder wussten es alle rechtzeitig, nur ich nicht.

      Keiner fühlte sich verantwortlich, mich zu informieren.

      Habe ich mal früh nachgefragt, wurde ich belogen.

      ...

      Weihnachten, Fest der Liebe.

      Weihnachten, alle haben sich gern.

      Weihnachten, schenken mit Freude

      Weihnachten, Frieden auf der Erde

      Weihnachten, ...

      Weihnachten kann mich mal.

      Früher mochte ich Weihnachten.

      Habe mich drauf gefreut.

      Früher, als ich es noch nicht begriffen hatte,

      dass es doch alles nur Verarsche und Heuchelei ist.

      Früher, als ich noch an meine Eltern geglaubt habe.

      Früher als ich noch dachte jede Familie hält immer zusammen.

      Früher, als ich noch naiv war.

      Manchmal bin ich zwar immer noch naiv,

      aber einiges habe ich begriffen.

      Frieden ist nur Frieden, wenn alle es wollen

      Familie ist nur Familie, wenn alle es wollen.

      Weihnachten mag ich nicht, Glühwein aber schon.

      Verstehen

      Es gibt Menschen,

      die werden psychische Krankheiten nie verstehen.

      Und es gibt Menschen,

      die verstehen es gar nicht....

      Ach ja!

      Hab ja nur ein bisschen Burn-out.

      Und konnte mich ja schon acht Wochen erholen

      Die Seele baumeln lassen

Image

      Kurzurlaub

      Gleich geht es für ein paar Tage an die Nordsee (SPO).

      Ich liebe die Nordsee.

      Das Wasser, die Luft, die Menschen, die Landschaft.

      Am liebsten würde ich dorthin auswandern.

      Doch irgendwie ist die Vorfreude gar nicht wirklich da.

      Eher so eine Angst und Schutzlosigkeit.

      Raus aus meinem zu Hause, raus aus meiner Festung.

      Frau und Hund fahren mit.

      Was soll also dieses scheiß Gefühl?

      Ich will zur Nordsee!

      Ich will zu Hause bleiben!

      Ich will weg und doch hierbleiben.

      Manno, ich weiß es nicht.

      Ich kann nicht mehr.

      Und außerdem ist es noch viel zu früh.

      Dezember

      Ab nach Hause

      Der Kurzurlaub ist vorbei.

      Die Sonne scheint.

      Die Autobahn ist voll.

      Irgendwie bin ich auch froh.

      Ab nach Hause,

      zurück in die Festung.

      Zurück in die Sicherheit.

      Es war aber auch schön.

      Am menschenleeren Strand mit Frau und Hund.

      Toben, buddeln, rennen.

      Gegen den Wind und den Regen.

      Aber auch mit der Sonne.

      Stundenlang laufen.

      Glühwein im kaum gefüllten Strandcafé.

      Manchmal hat der Wind sogar fast alle Gedanken weggeweht.

      Aber leider waren die immer wieder eher im Hotel als wir.

      Aber die Zeit ohne haben wir genossen.

      Dafür hat es sich gelohnt.

      Mal wieder eine kurze Zeit unbeschwert genießen.

      Kraftlos

      (für scheiß Gedanken reicht‘s trotzdem)

      Da hat man schon fast keine Kraft mehr,

      da kommt plötzlich so eine Erkältung um die Ecke

      und haut Dich komplett um.

      Alle Energie, die ich heute hatte,

      hat diese daher gelaufene Erkältung in Anspruch genommen.

      Kopfschmerzen, Tinnitus und Druck in den Ohren

      stoppten fast mein Gehör.

      Die Beine schlapp.

      Die