Blasphemie!. Jürgen Klos

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Название Blasphemie!
Автор произведения Jürgen Klos
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187074



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      „Echt, du musst Beichten? Was hast du denn schlimmes gemacht? Einen Teelöffel aus der Kantine geklaut?“

      „Nein, schlimme Sachen gesagt und gedacht.“

      „War mir schon klar, dass bei euch Denkverbot herrscht. Was hast du denn schlimmes gedacht? Dann könnten wir unsere absolut total extrem Versauten Gedanken austauschen, wäre bestimmt interessant?“

      „Es gibt ein Beichtgeheimnis, und langsam bekomme ich Hunger.“ Sophie war schon abgehärtet. Beide Blätterten in der Karte. Jan zündete sich noch eine an und schlürfte seine Coke aus. Sophie sah seinen verzogenen Gesichtsausdruck. Jetzt hat er sich extra den ganzen Tag zusammen gerissen, für dass Essen, das sollte doch belohnt werden. Die Kellnerin kam, Sophie sprach Chinesisch mit ihr, diese war sehr erfreut, nickte immer zustimmend. Als die fertig waren, bestellte Jan.

      „Ich hätte gern was einfaches, Rindfleisch Szechuan Art und noch eine Cola, bitte.“ Die Kellnerin nahm die Karten wieder mit. Sophie kippte sich nervös ihren Orangensaft hinunter.

      „Sag mal Jan“, fragte sie Nervös, „ist jetzt nicht böse gemeint, aber warst du eigentlich immer schon so schräge drauf?“ Sophie spielte nervös mit dem leeren Glas.

      „Nun“, Jan lehnte sich zurück, „vor dem Mars war ich vollkommen irre drauf. War fast nur in Kriegs oder Krisengebieten!“ Sophie erschrak leicht. Daran hatte ich jetzt gar nicht mehr gedacht. Der war ja auch 16 Jahre bei diesem komischen Spezialkommando, da hat der bestimmt schreckliches erlebt und ist verrückt geworden!

      Die Kellnerin kam vorbei. Sie hatte ein kleines Glas Wein auf dem Tablett und ein großes Bier, sie stellte es auf den Tisch. Jan strahlte.

      „Weil du den ganzen Tag ohne ausgehalten hast!“ sagte Sophie.

      „Oh, es ist Weihnachten!“ Er setzte es kurz an, dann war es schon zwei drittel leer. Es dauerte nicht lange und die Kellnerin kam mit dem Essen. Sophie hatte Garnelen, sah alles etwas anders aus wie sonst auf der Karte, roch auch anders. Sophie Erklärte:

      „Das Original Chinesische ist etwas anders, als man es in den China Restaurants im Westen oder den Touristenzentren bekommt, die waren so freundlich mir etwas echtes zuzubereiten.“

      „Kenn ich, bin schon etwas herumgekommen. Stinkt trotzdem.“ Beide hatten Hunger und legten sofort los. Sie waren auch sehr schnell fertig, als gäbe es morgen nichts mehr. Sophie hielt sich wieder den Bauch und hätte fast den gleichen Fehler wie vor acht Tagen, auf dem Mars, gesagt, Jan lauerte schon.

      „Essen war Super!“ sagte Sophie freudig.

      „Ja!“ sagte Jan beleidigt. Er zog den rest vom Bier leer. Die Kellnerin, die auch schon auf der lauer lag, brachte ihm sofort ein neues. Jan zog sich ein Päckchen Halbschwarzen Tabak aus der linken Gesäßtasche hervor und machte die auf. Darin war auch noch ein kleines Tütchen mit etwas Ganja, aus seinem Garten.

      „Weißt du“, erklärte er Sophie, „ich hatte fest damit gerechnet, dass ich heute kein Bier mehr bekommen würde, da dachte ich mir, wir könnten uns zur Feier des Tages eine Rauchen. Habe ich sowieso nicht mehr gemacht, seit du auf dem Mars eingetrudelt bist. Komisch? Was meinst du?“

      „Ich Rauche aber nicht und erst recht keine Drogen. Früher war das auch Strafbar und die Drogensüchtigen wurden eingesperrt und im Knast Vergewaltigt!“

      „Das ist aber schon sehr lange her. Damals waren die Leute noch Bekloppter wie Heute, dass will schon was heißen. Du sollst ja nicht immer Rauchen, nur Mal antesten, dann kannst du dir selbst ein Urteil bilden. Was meinst du?“ Die Nonne überlegte kurz.

      „Nein, besser nicht!“ Jan musste jetzt erst mal nachdenken. Also gut, für logische und Vernünftige Argumente ist die nicht empfänglich! Bleibt wohl nur die Religiöse Schiene.

      „Würdest du mir zustimmen“, Jan nahm noch einen ordentlichen Schluck, „dass dein lieber Gott, noch bevor er die ganzen Viecher und zum Schluss den Menschen erschuf, die ganzen Pflanzen auf Erden erschuf, am, was weiß ich wievielten Tage?“

      „Natürlich, so steht es in der Heiligen Schrift.“ Sophie nippte an ihrem Weinglas.

      „Würdest du mir auch zustimmen, dass er das nicht gemacht hat um uns zu Ärgern? Wir genießen auch Kartoffeln, Knoblauch, Tee, Kaffee und so weiter, das ist wohl keine Strafe?“

      „Natürlich nicht, dass ist von Gott gegeben!“

      „Genau wie das da“, Jan zeigte auf Sophies Weinglas, „hat Jesus auch gesoffen! Aber das hier ist auch von Gott“, Jan zeigte auf die Tütchen vor sich, „bloß, dass man hiervon am nächsten Tag keinen Schädel hat!“

      „Wie“, fragte Sophie erstaunt und ungläubig, „davon bekommt man keinen Brummschädel?“

      „Nein, absolut null! Außer du haust dir noch zwei Pullen Wein in den Kopp! Dann hast du aber davon einen Schädel, nicht vom Grass!“ Sophie überlegte noch einmal neu.

      „Dann könnten wir das etwas testen. Aber nur einmal und nur wenig.“

      „Ja, gerne.“ Jan begann sofort, ein Blättchen nur, wie eine Zigarette, aber dicker, mit etwas Ganja drin, zu basteln. Jan steckte sich das Teil sofort an und nahm einen großen, genüsslichen Zug. Er reichte den Joint zu Sophie. Sie betrachtete das Ding skeptisch und zog dann, am Mundstück. Sie Atmete kaum Rauch aus.

      „Du solltest schon Inhalieren, sonst wird das nix.“

      „Wie denn? Ich habe das noch nie gemacht!“

      „Einfach ganz normal den Rauch einatmen, bis tief in die Lunge, dann die Luft kurz anhalten, dann auspusten, fertig!“ Sophie tat wie erklärt, denn sie war immer eine sehr gute Schülerin, in allem. Nach dem Auspusten war ihr leicht schwindelig. Sie gab das Teil wieder zu Jan. Der zog noch einmal tief und gab es wieder an Sophie. Sie zog wieder und gab es zurück.

      „Okay“, resümierte Sophie, „ein wenig Schwindelig ist mir, aber sonst merke ich nichts.“

      Jan zog noch einmal kräftig. Sophie kicherte auf einmal.

      „Guck mal da!“ Sie zeigte mit dem Finger hinter Jan. Dieser drehte sich um.

      „Ich sehe nichts. Was ist denn da?“

      „Eine Palme!“ Sophie lachte nun richtig.

      „Toll, eine Palme!“ Jan musste nun auch lachen, weil Sophie lachte. Jan gab ihr den Joint ein letztes mal zurück. Sie zog wieder und schaute sich um. Links von ihr, rechts von Jan.

      „Guck mal, eine Mutter Oberin!“ Jan drehte sich nach rechts. Tatsächlich. Beide lachten. Das Objekt der Belustigung war nun am Tisch. Sophie hatte den Joint noch in der Hand.

      „Hallo Mudda Oberin, was machen Sie denn schon hier?“ Lallte Sophie und nahm noch einen letzten Zug, gab den rest an Jan zurück und lachte.

      „Jesus, Maria“, sagte die Mutter Oberin, „Kind, du stehst ja unter Drogen!“

      „Müssen wir jetzt etwa Beichten?“ lästerte Jan wieder. „Drei Vater unser und den letzten Hirtenbrief Auswendig lernen, Höchststrafe!“ Beide krümmten sich vor Lachen. Die Mutter Oberin knöpfte sich Jan vor.

      „Und sie sind hier der Örtliche Ober- Dealer oder was?“

      „So was in der Art!“ Beide mussten immer heftiger Lachen.

      „Ich lasse Sie“, fuhr die Mutter Oberin fort, „vom Captain, oder besser noch vom Kommandeur der Ares in Ketten legen, für Einhundert Jahre Einknasten und den Schlüssel wegwerfen!“

      „Vater unser, der du bist im Himmel….“ Entgegnete Jan wieder Ketzerisch. Beide lachten respektlos weiter.

      „Komm Kind“, wandte sie sich wieder an Sophie, „steh auf, ich bring dich zu deiner Unterkunft. Nicht das der Captain oder Kommandeur dich noch so sehen!“ Jan kramte in der vorderen Jeanstasche, ah, da, er zog sein Ausweis hervor und hielt ihn der Mutter Oberin vor die Nase, lästerte