Zeitenwandel. Ingrid Mayer A.

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Название Zeitenwandel
Автор произведения Ingrid Mayer A.
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847676058



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auf Lisa. Am Himmel zogen dicke Wolken auf.

      Jim stand vor ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter.

      “Du machst das wirklich sehr gut“, flüsterte er und beugte sich dicht zu ihr hinab. Sein Gesicht verschwamm. Für einen Moment glaubte Lisa, ohnmächtig zu werden. Die Seine, die Häuser und die Menschen schienen ihr plötzlich unwirklich, als befände sich all dies hinter einem Schleier. Lisa schloss die Augen. Dann hörte sie etwas. Kindergeschrei, gedämpftes Gemurmel im Hintergrund, eine keifende Frau ganz in ihrer Nähe. Als sie die Augen wieder öffnete, stand direkt vor ihr ein Mann in einer merkwürdigen Aufmachung. Auf seinem Kopf saß ein sonderbarer Hut, eine Art Barett, und seine Beine steckten in enganliegenden Hosen. Er nahm Lisas Hand und küsste sie, bevor er weiterging und noch einmal zurück winkte.

      Ihr Blick fiel auf den Brunnen, der sich nur wenige Meter entfernt befand, und um den mehrere kleine Mädchen und Jungen tobten. Lisa hätte schwören können, dass er vor kurzem noch nicht an dieser Stelle gestanden hatte. Um ihn herum waren Marktstände aufgebaut. Mehrere Frauen schlenderten zwischen den Buden herum, blieben kurz stehen, um die Waren zu begutachten und nach dem Preis zu fragen. Ihre Gewänder waren lang und etwas einfacher geschnitten als die Kleider, die Lisa momentan trug. Weine, Stoffe und Lebensmittel wurden zum Verkauf angeboten. Ein Mixtur aus verschiedensten Gerüchen benebelte ihre Sinne. Es roch nach ranzigem Fett, nach saurem Wein und exotischen Gewürzen. Lauthals pries ein Händler ganz in ihrer Nähe frischen Fisch an. Ein Mann im ledernen Wams rollte ein leeres Weinfass vor sich her. Scheppernd kullerte es über die Gasse.

      Eine alte dicke Frau näherte sich ihr. Ihre Kleidung bestand aus schmutzigen Fetzen, die Haare waren verfilzt. Dicht vor Lisa blieb sie einen Moment stehen, bevor sie langsam die Hand ausstreckte. Beinahe ehrfürchtig betastete sie das blondierte gepflegte Haar des Models. Lisa war zu keiner Bewegung fähig, obwohl sie gerne weggelaufen wäre, denn die Alte stank fürchterlich. Über ihre Wange zog sich eine wulstige Narbe wie eine aufgeplatzte Wurst.

      Die Mundwinkel der Frau deuteten ein Lächeln an. Mit einem Mal packte ihre Hand zu, zog grob an Lisas Locken, während sie in der anderen plötzlich ein Messer hielt. Lisa schrie auf, doch die Alte schnitt lediglich flugs eine ihrer Haarsträhnen ab. Grinsend entblößte sie die wenigen Zahnstummel, die sich noch in ihrem Mund befanden und hielt ihre Errungenschaft hoch wie eine Trophäe. Während sie sich entfernte, Lisas Haar noch immer in der erhobenen Hand, stimmte sie mit dunkler Stimme ein Lied an.

      “Hör auf zu singen, Vic, ich muss mich konzentrieren.“

      Beleidigt verstummte Victor und widmete sich wieder ganz der Beleuchtung. „Was ist los, Lisa? Geht’s dir gut?“, fragte Jim.

      Der Schwindel in Lisas Kopf ließ langsam nach.

      “Ist alles okay“, rief sie und sah sich verstohlen um. Modern gekleidete Menschen, Ausflugsschiffe auf der Seine, Autolärm. Von dem Markt war nichts mehr zu sehen. Auch die alte Frau konnte sie nirgends entdecken. Jim wirkte besorgt. „Bist du dir sicher?“

      “Ja, ich bin in Ordnung“, entgegnete Lisa. „Lass’ uns weitermachen.“

      Nach drei Tagen war Lisas Aufenthalt in Paris beendet.

      “Die Fotos sind super geworden, besonders die am Seineufer“, hatte ihr Jim begeistert versichert. „Nur bei manchen sind Passanten ins Bild reingerutscht, die können wir natürlich nicht nehmen.“

      Er hatte sie ihr alle auf CD gebrannt, auch solche, die nicht für den Katalog verwendet werden würden.

      Auf der Heimfahrt klappte Lisa ihren Laptop auf. Sie klickte sich durch die Fotos und fand sie fantastisch. Als sie die Aufnahmen zum zweiten Mal durchsah, entdeckte Lisa auf einem davon am Bildrand eine alte Frau, die in Lumpen gekleidet war. Ihr Gesicht war von einer Narbe entstellt.

      Draußen hatte es zu regnen begonnen. Lisas Gedanken schweiften ab. Paris. Sie beschloss, bald wiederzukommen.

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