Der Regent. Roland Bochynek

Читать онлайн.
Название Der Regent
Автор произведения Roland Bochynek
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750262287



Скачать книгу

in den Kaffeesatz, der den Boden seiner Tasse bedeckte. „Na ja“, meinte er spöttisch, „da könnten wir uns vielleicht doch mal eine neue Kaffeemaschine leisten.

      Aber im Ernst, du hattest wirklich eine hervorragende Idee. Paradebeispiel ist ja dein erster Kunde. Die Haas und Co. Spezialwerkzeuge ist zu einem stattlichen Mittelstandsbetrieb geworden. Ich hab nachgeschaut, 4000 Mitarbeiter haben die mittlerweile. Sogar Niederlassungen im Ausland wurden schon gegründet. Dieser Haas ist so begeistert von unserer Geschäftsidee, dass er, obwohl er es jetzt wirklich nicht mehr nötig hätte, mit Freude hier bei uns Vorträge vor Existenzgründern hält. Er ist einer der besten Werbelokomotiven.“

      „Ja mein lieber Horst, das hättest du vor fünfzehn Jahren sicher nicht gedacht, dass wir unsere Ideen so erfolgreich umsetzen können. Eigentlich haben wir nahezu alle Ziele erreicht. Mehr als eine Million Mitarbeiter – ohne die in den ausländischen Filialen, breit gefächert in allen Sparten, sogar eine Hausbank besitzen wir jetzt. Wir haben das Gewicht, um überall mitzureden. Ohne uns gibt es keine Tarifabschlüsse, den Politikern klopfen wir auch auf die Finger, schwarze Schafe in der Wirtschaft können wir in die Knie zwingen. Den uneingeschränkten Mindestlohn gäbe es ohne uns genauso wenig. Es geht langsam aufwärts mit unserem Staat. Das alles haben wir quasi aus dem Hintergrund heraus erreicht. Kaum jemand nimmt die All-Invest AG wirklich wahr. Wir leben sozusagen versteckt hinter dem schlechten Ruf von Investment-Firmen.“ Nachdenklich antwortete Scherer darauf: „Und alles gehört einer Person, nämlich Dir. Du hast wirklich Großartiges geschaffen. Würdest du dich nicht verstecken, könntest du berühmter als Bill Gates, Steven Jobs, oder Rockefeller sein.“

      Berger lachte:„Lass mal gut sein, mir reicht es vollkommen aus, selbst zu wissen, was ich kann und was ich bin. Und mit Letzterem möchte ich auf keinen Fall verglichen werden. Wenn die Geschichtsbücher stimmen, ließ Rockefeller sogar auf seine streikenden Mitarbeiter schießen. Nein, den Rummel überlass ich gerne anderen. Wie ich sehe, kommst du ja sehr gut mit dem Ruhm zurecht, du hast es aber auch verdient, im Rampenlicht zu stehen. Deine Öffentlichkeitsarbeit ist hervorragend. Ich lese kaum noch schlechte Kritiken über uns. Es scheint so, dass unsere Gegner es aufgegeben haben, uns in den Medien herunterzuziehen. Da bin ich ja direkt auf die Pressekonferenz nachher gespannt, ob man da versucht, uns ein paar Fallen zu stellen?“

      Eine Vielzahl Journalisten waren der Einladung gefolgt. Der Besprechungsraum reichte gerade so aus. Scherer hielt seine vorbereitete Eröffnungsrede. Zur Enttäuschung der Anwesenden lüftete er nicht das Geheimnis, wer hinter den Unternehmen steht. „… darf ich zusammenfassen, dass unsere Strategie in vollem Umfang aufgegangen ist. Wir setzen nicht auf den Profit um jeden Preis, sondern auf die Menschen, die bei uns arbeiten. Dazu zählt in erster Linie ein gesundes Betriebsklima mit allem, was dazu gehört. Unsere Produkte besitzen in den meisten Sparten die beste Qualität. Das führen wir darauf zurück, dass wir den Mitarbeitern eine vernünftig bemessene Arbeitsmenge, sowie geregelte Arbeitszeiten garantieren. Das funktioniert bis hinauf ins oberste Management. Ja, sogar wir in der Geschäftsleitung haben das Arbeitsvolumen auf ausreichend viele Köpfe verteilt, damit wir in der Regel mit vierzig bis fünfundvierzig Stunden in der Woche auskommen. Durch diese erholsame Arbeitsweise ist die Qualität der geleisteten Arbeit in allen Ebenen wesentlich besser als bei den Konkurrenzunternehmen. Vergleichen Sie doch nur die Scheidungsraten bei unseren Führungskräften mit denen anderer Konzerne. Alleine das spricht schon Bände.

      Dazu kommen die intensiven sozialen Investitionen. Nahezu in allen Betrieben mit entsprechender Personalzahl wurden Kindergärten eingerichtet. Wir unterhalten eine erhebliche Menge von Werkswohnungen. Zusammengefasst würden sie eine Kleinstadt ergeben. Auch Betriebssportvereine fördern wir großzügig. Dies alles haben wir nur erreicht, weil wir vom sturen Profitdenken Abstand nahmen. Weniger Gewinn, dafür mehr Investitionen. Das ist der Hauptausschlagspunkt unseres Erfolges. Genauso werden wir weiter machen. Welche Pläne wir für die Zukunft noch haben wird Ihnen jetzt unser ständiger Berater, Herr Berger, erläutern:“

      „Gemäß der Firmenphilosophie wird sich das Unternehmen zukünftig noch stärker in gemeinnützigen Bereichen engagieren. Nachdem die Stiftung zur Unterstützung von Medienopfern, sowie die zur Ausländerintegration so erfolgreich waren, wird es weitere geben. Hier schwebt uns als Erstes eine Stiftung 'Bildung/ Studium' vor. Diese soll sich sowohl um lernschwache Schüler kümmern, als auch Hochbegabte entsprechend ihren Fähigkeiten fördern. Dabei geht es nicht um Elitebildung, sondern darum, dass jeder seinen Begabungen gemäß in die Gesellschaft integriert wird. Ein Hochbegabter leidet bei Unterforderung ähnlich wie ein schlecht begabter bei Überforderung. Als weitere Aufgaben steht die Unterstützung bei Berufsausbildung, sowie der Vergabe von Stipendien an. Zusätzlich gründen wir noch Forschungsinstitute mit verschiedenen Fachbereichen. Letztere sehen wir für erforderlich an, weil wir kaum noch unabhängige Einrichtungen in diesem Land finden. Mittlerweile ist es ja bei Gutachten wichtiger, darauf zu achten, wer sie beauftragt hat, als darauf, wer sie geschrieben hat. Außerdem wird in unserem Staat die Grundlagenforschung in nahezu allen Bereichen sträflich vernachlässigt. Auch eine Auswirkung des pervertierten, nur profitorientierten Denkens. Das versuchen wir mit unseren Mitteln auszugleichen. Wir werden zukünftig verstärkt in Forschungsobjekte investieren.“

      Natürlich musste bei der anschließenden Fragestunde eine Vielzahl von Fragen nach den Besitzern des Unternehmens abgewimmelt werden.

       Nach Beendigung der Pressekonferenz gingen Scherer und Berger gemeinsam in Richtung ihrer Büros. „Dein Hinweis auf die Stiftung für Medienopfer wird sicher dazu beitragen, dass uns keiner von denen in ihren Berichten verreißt. Hat dem Grunde nach ja niemand hierfür einen Anlass, es sei denn, man hätte ihn von der Konkurrenz beauftragt. Ach ja, zum Thema Forschung: Vorhin habe ich die Information erhalten, dass die Firma Chip-Design in Dresden zum Kauf ansteht. Die haben sich da mit etwas kräftig verkalkuliert, jetzt stecken sie gewaltig in Geldnot. Wie Aktionäre auf so etwas reagieren kennen wir ja. Du hast dir den Einstieg in diese Sparte doch schon lange gewünscht. Hier ist deine Chance gekommen.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD36ilo oASiiigApKWkoAO1JS0lABRRRQAlFFFACUUUUAFJS0lABRRRQAlFFFACUUUUAFJS0lABSGlpDQAU UUUAJRRRQAUlLSUABpKU0lABRRRQAlFFFAAaSlNJQAUlLSUAFBooNACUUUUAIaKDRQAUlLSUAFBo oNACUUUUAIaKDRQAUhpaQ0AFJS0lABRRRQAhooNFABSUtJQAUGig0AJRRRQAlFFFACUUUUAFBooN ACUUUUAJRRRQAlFFFABSUtJQAUlLSUAFFFFACUUUUAFJS0lABSUtJQAUUUUAJRRRQAlFFFABRRRQ AlFFFACUUUUAIaKDRQAUhpaQ0AFIaWkNABRRRQAhooNFABSUtJQAUGig0AJRRRQAhooNFAAaSlNJ QAUGig0AJRRRQAhooNFAAaSlNJQAUGig0AJQaKDQAlFFFAAaSlNJQAUGig0AJRRRQAlFFFACGig0 UAFJS0lABRRRQAl