Konfuzius war einer der herausragendsten Denker Chinas, dessen Lehre sich auf das praktische Leben der Menschen konzentriert. Die Logik als Disziplin lehnt er ebenso wie die Metaphysik ab. Der Idealmensch des Konfuzius ist der Edle, der bei allem das Maß hält, bei dem äußere und innere Qualitäten im Gleichgewicht zueinander stehen. Die Regierenden sollen seiner Philosophie nach das Volk durch Vorbildwirkung und nicht durch auferzwungene Gesetze regieren. Aufgrund seines ausgeprägten Traditonsbewußtseins verwendet Konfuzius für seine philosophischen Ansätze fast ausschließlich Überlieferungen der sagenhaften Kaiser.
Hundert Märchen aus dem Reich der Mitte, die uns mehr über chinesisches Denken und Fühlen verraten als die gelehrtesten Abhandlungen. Diese wohl berühmteste Sammlung chinesischer Volkserzählungen hat Richard Wilhelm in Tsingtau in langer geduldiger Übersetzungsarbeit niedergeschrieben. Es ist ein ganzer Kosmos der Märchenpoesie: Kindermärchen und Göttersagen, Geschichten von Heiligen und Zauberern, von Natur- und Tiergeistern, auch Gespenstergeschichten, historische Sagen und schließlich literarisch verfeinerte Märchen wie das von dem Affen Sun Wu Kung, das die mythologischen Motive durchspielt und von lächelndem Humor erfüllt ist. Bald bezaubern uns Mondfee und Himmelskönigin, bald lernen wir Konfuzius, Laotse und die acht Unsterblichen kennen. Wir erfahren phantastische Dinge über die Geister des gelben Flusses, die Sekte vom weißen Lotos, den Mönch am Yangtsekiang. «Ein nicht unerwünschter Nebenerfolg der Lektüre dürfte sein, daß sich auf diese Weise ein Einblick in Sitten und Gebräuche, Glauben und Denkungsart des chinesischen Volkes eröffnet», so Richard Wilhelm.
Vor Amundsen scheiterten schon viele bedeutende Entdecker bei dem Versuch, einen Seeweg durch das eisige Labyrinth der arktischen Inseln im Norden Amerikas zu finden, so etwa Sebastian Cabot, James Cook und John Franklin. Doch das Verhängnis seiner Vorgänger beflügelte den jungen Norweger und ihre Fehler dienten ihm als Inspiration. 1903 erwirbt Amundsen den Fischkutter «Gjöa», stellt eine Expedition zusammen und wagt das scheinbar Unmögliche. Drei Jahre sollte die Reise durch die unkartierten Wasserstraßen dauern, bis Amundsen endlich das ihm durch die Beringstraße entgegenkommende Walfangschiff Charles Hanson sichtet. Nun hat der Norweger die endgültige Gewissheit, als erster Mensch in der Geschichte die Nordwestpassage durchquert zu haben.
Seit es schriftliche Überlieferungen gibt, wird von militärischen Anführern berichtet, die fremdes Territorium durch Eroberung in ihren Besitz brachten. Schon in der Antike konnten Herrscher wie Alexander der Große oder Julius Caesar durch jahrelange Eroberungskriege ihren Machtbereich in erstaunlichem Ausmaß vergrößern und Weltreiche schaffen.Einige von Eroberern gegründete Reiche hatten über viele Jahrhunderte Bestand, andere zerfielen wieder nach dem Tod ihres Gründers, wie jenes Alexanders des Großen, oder auch schon während dessen Lebenszeit, wie jenes Napoleons. Da es in fünf Jahrtausenden überlieferter Menschheitsgeschichte eine Vielzahl von Eroberungen durch militärisch begabte Persönlichkeiten gab, musste eine Auswahl getroffen werden. Es werden insgesamt 35 Personen aus allen geschichtlichen Epochen behandelt. Der Bogen spannt sich vom ägyptischen Pharao Thutmosis III., über den chinesischen Kaiser Qin Shihuangdi, Karl den Großen, bis hin zu Persönlichkeiten der jüngsten Geschichte, wie den «Großen Vorsitzenden» Mao Zedong und Moshe Dayan, der Israel zu einer regionalen Großmacht machte und dessen Territorium in einem der erstaunlichsten Kurzkriege der Geschichte enorm vergrößerte.Dabei werden die Persönlichkeiten jeweils kurz charakterisiert und die wichtigsten Ereignisse während seiner Kriegszüge und Herrschaft dargestellt. Es kommen auch Persönlichkeiten Asiens, Amerikas und Afrikas vor, die dem europäischen Leser vielleicht nicht geläufig sind, deren Eroberungen aber auch sehr bedeutend waren.
Durch die grundsätzlichen Erwägungen über das Wesen des Menschen sind die Bekenntnisse des heiligen Augustinus mehr als nur eine Biographie – sie gelten vielmehr als die erste Autobiographie der Literatur. Die Bekenntnisse beschreiben introspektiv die Phasen der geistigen Entwicklung Augustins. Er analysiert sein frühes Leben, seine ständige Suche nach Wahrheit und seine Bekehrung. Wie Augustinus später bemerkt, hat der Titel zwei Bedeutungen: Confession im Sinne von «Schuldbekenntnis» und Confessio im Sinne von «Glaubensbekenntnis». Neben den unmittelbar theologischen Einsichten geben die Confessiones Einblick in das menschliche Seelenleben überhaupt und offenbaren dabei eine bis heute unerreichte Tiefe und Subtilität.
Hat man Nachrichten von Lapérouse?", erkundigt sich König Ludwig XVI. 1792 am Vorabend seiner Hinrichtung. Denn der von ihm beauftragte Weltumsegler galt seit 1788 als verschollen… Die Weltreise Lapérouses sollte Frankreichs internationales Prestige mehren und dem Hof von Versailles ein vorteilhafteres Image geben. Am 1. August 1785 stechen die beiden Fregatten Boussole und Astrolabe also in See. Lapérouse und eine Reihe angesehener Wissenschaftler soll die amerikanische Westküste, die nahezu unbekannte Region zwischen Korea und Japan, Ostsibirien, den Kurilen und Kamtschatka systematisch erforschen und kartografieren. In Petropawlowsk trennt sich der Dolmetscher Barthélemy de Lesseps von der Expedition und überbringt 1788 in Paris die ersten Aufzeichnungen der Weltreise. Von Australien aus verschickt Lapérouse im selben Jahr eine letzte Nachricht in die Heimat. Ab hier verliert sich seine Spur.
Mit 30 zeitgenössischen Abbildungen und 4 Karten
Grabreden sind Reden gegen die Sprachlosigkeit des Todes. Bereits der erste literarische Text der Menschheitsgeschichte, den wir kennen, ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod, die heute wie damals berührt. In diesem Band sind berühmte Grabreden vom Altertum bis in die jüngste Zeit gesammelt. Vom Gilgamesch-Epos bis in die Gegenwart spannt sich der Bogen. Martin Luther, Philipp Melanchthon, Abraham Lincoln, Ludwig Börne, Friedrich Engels und Richard von Weizsäcker sind nur einige aus der Reihe der berühmten Redner, die hier – zum Teil das erste Mal im Druck oder in deutscher Übersetzung – zu Wort kommen. Viele der Grabreden sind nicht nur rhetorische Glanzlichter ihrer jeweiligen Zeit, in ihnen verdichten sich auch exemplarisch der Geist und die Mentalität einer Epoche. Der Band bietet so anhand prominenter Beispiele eine kleine Kulturgeschichte des Todes, aber auch einen interessanten Streifzug durch die abendländische Geschichte insgesamt. Den hier dokumentierten Reden wird jeweils eine informative Einführung vorangestellt, die den historischen Kontext erläutert, aufschlussreiche Zusatzinformationen bietet und die vorgestellten Reden unmittelbar lebendig werden lässt.
Maulana Dschelaluddin Rumi (1207-1273) war Sufi-Mystiker, Drehwirbeltänzer und ekstatischer Dichter des islamischen Mittelalters. Vielfach als «größer pantheistischer Poet des Planeten» bezeichnet, hinterließ er ein Werk aus 60000 inspirierten Versen. In den bisherigen deutschsprachigen Auswahlausgaben zeigte man ihn als frommen Gottesmann. Hier werden nun unbekannte Seiten an ihm hervorgehoben: bizarrer Humor, grübelnde Philosophie, verblüffende Metaphern mit unorthodoxen, freizügig-deftigen und sogar archaischen Zügen. Vor allem die Parabeln aus seinem weltumspannenden Epos «Mathnawi» bieten ein Sammelbecken tiefsinniger Geschichten.
Erfindungen faszinieren – Erfinder auch. Tragik und Größe, Scheitern und Durchbruch, Begabung und Disziplin, Zufall und Notwendigkeit, das Individuelle und das Allgemeine: In kaum einem anderen Bereich gewinnen abstrakte Begriffe so viel Lebendigkeit wie in den Geschichten über technische und organisatorische Innovationen. Viele dieser Neuerungen revolutionierten binnen kurzer Zeit die Produktionstechnik oder fanden über den Konsum Einzug in den Alltag von Millionen Menschen. In diesem Buch werden exemplarisch rund 50 Erfinder vorwiegend aus Mitteleuropa und dem angelsächsischen Raum vorgestellt, der zeitliche Schwerpunkt liegt im 18. bis frühen 20. Jahrhundert. Neben berühmten Namen wieLeonardo da Vinci und Thomas A. Edison finden auch Erfinder Aufnahme, die im kollektiven Gedächtnis weniger präsent sind. Über die persönlichen Daten hinaus werden die Lebensläufe in den Kontext der technischen Ideen, Möglichkeiten und Bedürfnisse ihrer Zeit eingebettet.Dieser Band enthält die Porträts von Edison, Bell, Jefferson, Diesel, Otto, Kaplan, Watt, Stevenson, u.v.m.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlor das Osmanische Reich, in seiner Blütezeit einer der mächtigsten Staaten der Weltgeschichte, mehr und mehr an innerer Kraft. Wichtige, an den Rändern gelegene Regionen wie etwa Ägypten erklärten ihre Unabhängigkeit und insbesondere in Südosteuropa gelang es zahlreichen Volks- und Sprachgruppen immer besser, sich gegen die als bedrückend empfundene osmanische Oberherrschaft zur Wehr zu setzen. Auf ein großes allgemeines Interesse stieß dabei der mühevolle griechische Unabhängigkeitskampf, und nicht von ungefähr prägte man in Europa damals mit Blick auf den Orient das Wort vom «Kranken Mann am Bosporus». Allerdings waren sich die europäischen Nationalstaaten nicht einig darüber, wie man sich den Osmanen gegenüber nunmehr am besten zu verhalten hätte. Insbesondere England sah sich durch eine mögliche Ausdehnung der russischen Interessensgebiete bedroht, sodass man sich in London eher für den Erhalt des Reichs einsetzte, das sich unter Sultan Abdulmecid I. (1839-1861) und dessen auf das Allgemeinwohl hin ausgerichteten Reformen wieder festigen konnte. Zur besseren Beurteilung der Lage brachen wiederholt britische Gesandtschaften nach Konstantinopel auf, und auch Reisende sahen sich in den bedrohten Grenzregionen in teils offiziellem, teils inoffiziellem Auftrag nach den aktuellen politischen Gegebenheiten um. Im Jahr 1830 unternahm der Schotte David Urquhart eine solche Reise, die ihn von der Peloponnes über Mittelgriechenland und Thessaloniki nach Skutari/Skodar im heutigen Albanien führte. Der vorliegende Band hat Urquharts Erlebnisse vom Berg Olymp bis an die albanische Adriaküste zum Inhalt, eine Reise, die ihn, den begeisterten Freund und Bewunderer der türkischen Lebensweise, durch die eindrucksvollen, aber auch gefährlichen Täler und Schluchten des Balkangebirges führte.