Das erste Großepos der Weltliteratur Das erste existentialistische Werk der Menschheit wurde um 2000 v.Chr. von einem anonymen babylonischen Dichter auf Tontafeln gemeißelt und ging in den Kanon der Weltliteratur ein: das Gilgamesch-Epos. In einer klaren und kraftvollen Sprache erzählt es die Geschichte des gottgleichen Gilgamesch, König der sumerischen Stadt Uruk, der sich gemeinsam mit seinem tierähnlichen Freund Engidu auf die Suche nach dem Kraut des ewigen Lebens macht, am Ende jedoch erkennen muss, dass auch für ihn, der zu einem Drittel Mensch und zu zwei Dritteln Gott ist, das Leben endlich ist. Doch gerade diese Erfahrung lässt ihn zur Selbsterkenntnis gelangen. Die sumerische Stadt Uruk, das Handlungszentrum des Gilgamesch-Epos, ist die Geburtsstätte der Weltliteratur, denn die Schrift wurde hier erstmals zu einer Form entwickelt, welche die Gesamtheit der sumerischen Sprachen auszudrücken vermochte. Über Jahrtausende hinweg ahnte niemand von der Existenz dieses babylonischen Urtextes der Literatur. Erst im Jahre 1872 wurden einige Tontafeln des Gilgamesch-Epos unter Tausenden von Tonscherben der in London gelagerten Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal entdeckt. Der halbmythische Gilgamesch verkörpert den «Faust des Altertums». In seiner rastlosen Suche nach ewigem Leben verdichten sich menschliche Urängste und finden eine punktuelle Erlösung im diesseitsbezogenen Handeln, denn der sumerische Herrscher gelangt am Ende seiner langen Wanderschaft, die ihn vom göttlichen Zedernberg über das Wasser des Todes zu seinem menschlichen Ahnen führt, zu der Erkenntnis, dass allein sein Name durch den Bau der Stadtmauer von Uruk Unsterblichkeit erlangen kann.
Flavius Josephus gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Historiker. In den «Antiquitates Judaicae», den «Jüdischen Altertümern», dokumentiert er in 20 Büchern die 5000-jährige jüdische Geschichte – angefangen bei der Weltschöpfung bis zum Ausbruch des Jüdischen Aufstandes im Jahr 66 n. Chr. Sein Werk ist nicht nur ein beeindruckendes Beispiel fundierter Geschichtsschreibung, es ist auch nahezu die einzige Quelle für die Ereignisse des 1. Jahrhunderts vor und nach unserer Zeitrechnung. Die «Antiquitates Judaicae» des Flavius Josephus sind von grundlegender Bedeutung für die Geschichte des antiken Judentums. Dem römisch-jüdischen Historiker gelingt hier nicht allein das Kunststück, 5000 Jahre jüdische Geschichte von der Urzeit bis zum Jahr 66 n.Chr. in lebendig-eleganten und mitreißenden Schilderungen minuziös wieder aufleben zu lassen. Für die Zeitspanne vom 1. Jahrhundert vor und nach unserer Zeitrechnung – jene Phase innerhalb der jüdischen Geschichte, die sich von der Hasmonäerzeit bis über die ersten christlichen Jahrzehnte erstreckt -, ist sein Werk darüber hinaus die nahezu einzige Quelle, da Josephus sich hier auf andere, der Nachwelt nicht erhaltene Texte und Urkunden stützt. Wichtige Quellen für die 20 Bücher der «Antiquitates Judaicae» sind daneben die Bibel, die Apokryphen und der Midrasch. Außerdem beruft Josephus sich auf zahlreiche griechische Historiker und Gelehrte wie etwa Strabon, Poseidonios und Nikolaos von Damaskus. Der vorliegenden Edition liegt die Übersetzung von Dr. Heinrich Clementz zu Grunde. Wissenschaftlich betreut und durchgehend mit der Paragraphenzählung nach Benedikt Niese versehen wurde die Ausgabe von Prof. Dr. Michael Tilly.
"Ideale sind wie Sterne: Man kann sie zwar nicht erreichen, aber man kann sich sehr wohl an ihnen orientieren." Blaise Pascal Er war einer der größten Genies seiner Zeit, ein gefeierter Mathematiker, Physiker und Ingenieur: Blaise Pascal (1623-1662). Nach seinem Tod fand man einen Haufen von ungeordneten Notizen: seine Pensées, die heute aus der Weltliteratur nicht wegzudenken sind. Kaum jemand hat so scharfsinnig wie er die menschliche Existenz in ihrer Größe und ihrem Elend bedacht: des Menschen Verlorenheit im Weltall und die Erhabenheit seines Geistes zugleich! Der Zeitgenosse Descartes' setzt dem herrschenden Rationalismus die Logik des Herzens, den «esprit de finesse» und die Intuition entgegen, die allein imstande sind, das rätselhafte Wesen Mensch zu erfassen. Pascals «Gedanken», aus denen hier eine Auswahl präsentiert wird, haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt und gehören zum Tiefsinnigsten, was je über den Menschen gedacht wurde.
Bis in die Gegenwart gehört der Erste Weltkrieg (1914-1918) zu denjenigen Ereignissen der Weltgeschichte, die im Gedächtnis der Menschen einen wichtigen Platz bewahrt haben. Dies liegt auch daran, dass er am Anfang eines Zeitalters der Extreme stand, wie es der britische Historiker Eric Hobsbawm ausdrückte. In der Literatur wird der zeitgenössisch als Great War oder Grande Guerre bekannte Konflikt deshalb auch als die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts (George F. Kennan) bezeichnet. In diesem Buch soll der Erste Weltkrieg aus globaler Perspektive betrachtet werden. Das Augenmerk soll also nicht nur auf den Entwicklungen in Europa liegen, sondern es soll aufgezeigt werden, welches die globalen Ursachen des Krieges waren, wie europäische und aussereuropäische Welt in diesen Krieg verwickelt waren, welche Auswirkungen er auf die Menschen an der Front wie in der Heimat hatte, welche Rolle Kriegsverbrechen und Völkerrecht in diesem ersten globalen Ringen spielten, wie und weshalb der Krieg zu Ende ging, welche Folge dies weltweit hatte und wie der Krieg in der Erinnerung der Menschen präsent blieb.
Omar Khajjam (um 1048 – 1123) war ein persischer Forscher, der die griechische Wissenschaft nach einer profunden Ausbildung in Mathematik, Physik und Astronomie weiterentwickelte. In einem Werk über Algebra gelangte Omar zu Ergebnissen, die die Wissenschaft des Abendlandes erst im 16. Jahrhundert erreichte. Aber auch die Beschäftigung mit der Dichtkunst gehörte im Orient zu einer höheren Bildung. Seinen eigentlichen Ruhm erlangte Omar als Verfasser der RUBAIJAT, einer Sammlung von Sinnsprüchen. Das Rubai (Mehrzahl Rubaijat) besteht nur aus vier Zeilen – dessen Charakteristikum das Reimspiel ist: Die erste, zweite und vierte Zeile enden im selben Reimklang, während die dritte reimlos bleibt. Diese RUBAIJAT besitzen eine eigentümliche Schönheit, eine ansprechende und vollendete Form von Poesie. Mit Ironie und Skepsis, aber auch mit gelassener und heiterer Melancholie werden Themen wie Tod, Liebe und Vergänglichkeit behandelt.
Die Sieben Weltwunder sind sieben sagenumwobene Bau- und Kunstwerke der Antike. Das älteste bekannte Zeugnis darüber legte der griechische Dichter Antipatros von Sidon (2. Jhd. V. Chr.) ab. Seitdem zählt man dazu: 1. Die Pyramiden von Gizeh (2590 – 2470 v. Chr.) 2. Die hängenden Gärten der Semiramis (605 – 562 v. Chr.) 3. Der Tempel der Artemis in Ephesos (Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr.) 4. Die Goldelfenbein-Statue des Zeus in Olympia (um 430 v. Chr.) 5. Das Mausoleum von Halikarnassos (377 – 353 v. Chr.) 6. Der Koloss von Rhodos (ca. 290 v. Chr.) 7. Der Leuchtturm von Alexandria (ca. 300 v. Chr.)
Heute existieren von diesen Weltwundern nur noch die Pyramiden von Gizeh – alle anderen wurden durch Erdbeben und Kriege zerstört, oder zerfielen im Laufe der Zeit vollständig. Die ursprünglich aufgelisteten Stadtmauern von Babylon wurden z.B. durch Gregor von Tours im 6. Jahrhundert aus der Liste entfernt, da sie zerstört waren, und durch den Leuchtturm von Alexandria ersetzt worden waren.Der vorliegende Band beschreibt diese eindrucksvollen technischen Höchstleistungen des damaligen Weltkunstbereiches rings um die Ägäis und lässt sie wieder auferstehen. Mit Abbildungen und Grundrissen, einem Register und Literaturhinweisen.
Mit Mechthild von Magdeburg (gestorben um 1282) erreicht die deutschsprachige Frauenmystik einen einzigartigen Höhepunkt. Die empfindungsstarke, zugleich sprachmächtige Dichterin hat man mit den deutschen Minnesängern und den südfranzösischen Trobadors verglichen und sie selbst eine spirituelle Trobadoura genannt. Seit Jugendtagen mit den Erfahrungen einer bewegten Innerlichkeit begabt, hat sie ihre glühende Gottesliebe nach Art des biblischen Hohenliedes in anmutigen erotischen Bildern und Vergleichen von erstaunlicher Kühnheit gestaltet. Ihre Schilderungen eines spirituell-intimen Erlebens sind von poetischen Geständnissen durchzogen, die ihrerseits einladen, den Seelenwegen der immer noch neu zu entdeckenden Mystikerin und Poetin nachzugehen.
"O du brennender Gott an deiner Sehnsucht, o du inniger Gott an deiner Einung, o du ruhender Gott an meiner Liebe – ohne dich ich nicht am Leben bliebe." Mechthild von Magdeburg
"Unser höchstes Studium sei es, das Leben Jesu Christi meditierend in uns aufzunehmen." Thomas von Kempen
Die Nachfolge Christi (De imitatione Christi), eine zur Meditation und spirituellen Orientierung anleitende Weisheitsschrift der niederdeutschen Mystik, gilt, nächst der Bibel, als die am weitesten verbreitete und übersetzte Schrift. Sie entstammt der fleißigen Feder des Augustiner Chorherrn Thomas von Kempen am Niederrhein (gestorben 1471). Dabei kann offen bleiben, ob er selbst als Verfasser oder Kompilator zu gelten hat. Doch es spricht für sich und für den hohen Rang, den man seinem spirituellen Erbauungsbuch eingeräumt hat, wenn man mehrere prominente Männer der Geistesgeschichte als Autoren für möglich gehalten hat.
Gerhard Wehr umreißt die Konturen jener geistlichen Reformbewegung der sogenannten Devotio moderna (Neue Frömmigkeit), in deren Rahmen Thomas von Kempen gewirkt hat. Anhand ausgewählter Abschnitte aus der Nachfolge Christi wird deutlich, wie sehr ihr Verfasser bestrebt ist, an das urchristliche Vorbild anzuschließen und vom Evangelium her das geistliche Leben zu aktivieren. Wie die Biographien von Bonhoeffer, Edith Stein oder Dag Hammarskjöld zeigen, sind vielfältige Nachwirkungen bis heute belegbar.
"Bei einem so geheim angelegten Plan und bei meiner Arglosigkeit ist es wohl kein Wunder, dass ich überlistet worden bin." William Bligh
Er entstammt einer Seefahrerfamilie und legt eiserne Disziplin an den Tag: William Bligh ist der geborene Kapitän. Seine Reisen in die Südsee sind erfolgreich, Fracht und Mannschaft erreichen Ende 1787 die Westindischen Inseln wohlbehalten. Wetterbedingt verzögert sich die Rückreise um ein halbes Jahr. Doch Bligh mahnt nach sechs Monaten zum Aufbruch. Murrend fügt sich die Mannschaft – bis diese ihn während der berühmtenMeuterei auf der Bounty auf offener See in einem kleinen Boot mit wenigen getreuen Männern aussetzt…
Der erfolgreiche Seefahrer William Bligh leitet Ende 1787 eine Seereise zu den Westindischen Inseln, um die dortigen Zuckerrohr-Anbauer mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Trotz schwerer Stürme erreicht sein Schiff das Ziel. Witterungsverhältnisse zwingen Bligh da zu, die Abreise fast ein halbes Jahr zu verschieben. Als es soweit ist, regt sich Unwillen unter den Mannschaftsmitgliedern – über viele Monate hatten sie ein weitgehend müßiges Leben in einem Paradies geführt und sollen nun wieder eine lange, entbehrungsreiche Reise unter einem sehr disziplinierten Kapitän antreten. Auf offener See kommt es nach wenigen Wochen zu Auseinandersetzungen, Bligh wird in einem kleinen Boot ausgesetzt. Dank seines navigatorischen Talents erreichen fast alle mit ihm ausgesetzten Männer nach langer Zeit Land. Der spannende Tat sachenbericht von Bligh wird durch den Bericht des Arztes Dr. George Hamilton ergänzt, der auf der, die Meuterer jagenden, schwerbewaffneten Fregatte «Pandora» unter dem Kommando von Kapitän Edward dient.
Mit 26 zeitgenössischen Darstellungen und 6 Karten.
"Carpe diem!" «Genieße den Tag!» Horaz Für alle Liebhaber einer geistreich-witzigen Konversation, die sich gerne an dem majestätischen Klang lateinischer Bonmots erfreuen, bietet die vorliegende Sammlung einen großen, durch ihre Vielfalt bereichernden Nutzen. Sie verfügt über eine repräsentative Auswahl bekannter Zitate und erhellt, so möglich, deren historischen Kontext. Abgerundet wird die unterhaltsame Anthologie durch Rückübersetzungen von Sinnsprüchen namhafter Persönlichkeiten der Kulturgeschichte wie Albert Einstein, Immanuel Kant, Konfuzius, Albert Camus oder Charles de Gaulle.