Die Entdeckung der Südsee Kein Seefahrer vor James Cook unternahm so ausgedehnte Reisen, verbrachte so lange Zeiträume ununterbrochen auf See und kehrte mit so umfangreichen Kenntnissen weiter Teile der Erde zurück. Cook war der Navigator, der die weißen Flecken auf der Karte des Pazifischen Ozeans tilgte. Wir lesen heute, über zweihundert Jahre später, seine umfangreichen, sachlich knapp und unprätentiös gehaltenen Logbücher mit Atem raubender Faszination. In der Abfolge einer Fülle bildkräftig geschilderter Eindrücke und Erlebnisse erkennen wir auch die wachsende Erfahrung des Kapitäns in der Führung seiner Schiffe Endeavour, Resolution, Discovery und Adventure und ihrer Mannschaften. In ihrer epochalen Bedeutung, aber auch in ihrer abenteuerlichen Erlebnisfülle können die Reisen James Cooks durchaus in einem Atemzug mit den Fahrten des Columbus genannt werden.
Lange vor der Psychoanalyse erforschten die Dichter der Romantik die Abgründe der Seele. In seinen Nachtstücken kreiert Hoffmann eine Welt voll Doppelgänger, beseelter Automaten, dämonischer Alchimisten und Wahnsinniger. Als Meister des subtilen Horrors und der unheimlichen Atmosphäre, erforscht er die rätselhaften, düsteren und unbewussten Aspekte des Lebens.
Brehms Tierleben ist auch heute noch jedem ein Begriff – dass der Begründer eines der prominentesten zoologischen Nachschlagewerke die Tiere auch in freier Wildbahn studierte, wissen hingegen nur wenige. Die Faszination für die Zoologie gab Brehms Vater, selbst ein bekannter Ornithologe, an seinen Sohn weiter. Im Jahr 1847 bricht Alfred Brehm sein Architekturstudium ab, um den Vogelkundler Baron Johann Wilhelm von Müller auf eine Forschungsreise nach Afrika zu begleiten. Während der fünfjährigen Expedition reist er von Kairo, über Karthum bis nach Kurdufan durch Savanne und Urwälder und teilt mit gefährlichen Leoparden, Elefanten, wilden Löwen und Büffelherden einen Lebensraum. Die Ausbeute dieses Abenteuers ist ein sehr lebendiger, detaillierter und bisweilen äußerst humorvoller Bericht über die faszinierende Tierwelt Afrikas und die Menschen dieser Region.
Der Schlüssel zum Verständnis von Burckhardts Werk liegt vor allem in seinen «Weltgeschichtlichen Betrachtungen», einer Vorlesungsreihe, die er unter dem Titel «Über das Studium der Geschichte» gehalten hat, und die dreißig Jahre später von seinem Neffen Oeri unter dem neuen Titel herausgegeben wurden. Sie stellen einen Versuch dar, die Aporien des Historismus durch ein typologisches System historischer Konstanten zu überwinden und ein universalgeschichtlich begründetes Urteil über die eigene Zeit zu gewinnen. Und dies unternimmt er nicht als Kulturhistoriker, sondern als Geschichtsphilosoph und Universalhistoriker.
Der Band bietet eine Auswahl berühmter Reden der Geschichte von der Antike bis in die Zeitgeschichte in neuer Übersetzung. Von der Gefallenenrede des Perikles bis zu Winston Churchills entschlossener Kampfansage an Hitlerdeutschland, von Moses bis zum Kardinal von Galen, von Martin Luther bis zu Martin Luther King bietet der Band große Redetexte mit einer historischen Einführung. Neben den klassischen Reden großer Männer enthält die Auswahl aber auch die historischen Reden großer Frauen: die Goldene Rede von Elizabeth I. und die erste Rede einer Frau in einem deutschen Parlament. Der Band wird durch eine kleine Auswahl bedeutender Reden in der Literatur abgerundet.Eine Auswahl berühmter Reden von der Antike bis zur Gegenwart in neuer Übersetzung.
Zwischen Verketzern und Hosianna schwanken die Meinungen über Heinrich Heine (1797 bis 1856), seitdem seine Werke in Umlauf sind. Große kritische Gesellschaftsbilder und kleine einprägsame Gedichte; von den Gebildeten diskutiert, vom Volk aufgesagt, als Lieder gesungen. Der Staat verfügte die Zensur. Die Synagoge betrachtete den christlich getauften Juden als Abtrünnigen. Der Kirche war er ein Lästerer. Der Vatikan gab es dem Schriftsteller- Dichter, der in Paris, im modernen Europa immer bekannter wurde, amtlich:"Reisebilder", «Über Frankreich» (De la France) und «Über Deutschland» (De l'Allemagne") wurden im Jahr 1836, «Neue Gedichte» 1845 auf den katholischen Index der verbotenen Bücher gesetzt, auf dem sie bis zu dessen gänzlicher Abschaffung 1967 blieben. Andere Werke, wie etwa das Romanfragment, «Der Rabbi von Bacharach», atmen denselben Geist der Kritik am Religiösen. Etwas Lästerliches schwingt darin mit – «Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten» (aus «Die Schlesischen Weber») und etwas Reinigendes, wie PapstBenedikt XVI., der Theologe Joseph Ratzinger, stets anerkannt hat. Um diesen bis heute aktuell dramatischen Konflikt nach zu erleben und zu verstehen, werden diese «Lästerlichen Schriften» hier vorgelegt und kommentiert.
Eine schmucklose Platte im Boden der Westminster-Abtei in London kennzeichnet das Grab von David Livingstone. Was zunächst unspektakulär anmutet, ist in Wahrheit die höchste Auszeichnung, die neben Kolumbus keinem anderen Entdecker der Weltgeschichte zuteilwurde. Der furchtlose Schotte hat sie sich hart erarbeitet. Sohn eines Baumwollspinners, eignete er sich im Selbststudium medizinische und theologische Kenntnisse an und ging 1840 als Missionar nach Südafrika. In drei abenteuerlich-strapaziösen Reisen gelang ihm, was noch keinem Forscher vor ihm geglückt war: Er entdeckte den Ngamisee im Norden des ehemaligen Betschuanalandes, erforschte in einem 4000 Kilometer langen Marsch bis nach Luanda den oberen Sambesi, brach von dort zu einer Expedition quer durch den Kontinent zur Ostküste auf und stieß schließlich auf die nach Queen Victoria benannten Victoria-Fälle.
Die 71 Herrscherbiographien dieses Bandes – von Kaiser Karl dem Großen bis zum letzten österreichischen Kaiser Karl I. bzw. zum Deutschen Kaiser Wilhelm II. – umfassen einen Zeitraum von fast 1.200 Jahren. In diesen spiegelt sich die Geschichte des «deutschen Mitteleuropas» wider, das durch seine an sich nicht unproblematische Zentrallage in engen Wechselwirkungen und Beziehungen mit dem Westen (Frankreich, Benelux-Raum, Burgund), dem Süden («Reichsitalien»), dem Osten (Preußen, Polen) sowie durch die Habsburger-Monarchie mit dem Balkanraum stand. In all diesen Ländern und Gegenden sind bis heute noch Spuren dieses Heiligen Römischen Reiches zu finden. Aus dem Blickwinkel des jeweiligen Herrschers die Geschichte eines bestimmten Raums bzw. einer Epoche zu beschreiben, ist durchaus legitim, denn der Monarch bestimmte zumindest die «Richtlinien der Politik», und nicht selten mischte er sich auch in Detailfragen ein. Politische Prozesse wurden und werden immer von politisch handelnden Personen angestoßen, beeinflusst und gestaltet.
Der aus einer alten baltischen Adelsfamilie stammende Eduard Graf von Keyserling hat Romane und Erzählungen geschrieben, die zum Schönsten gehören, was die deutsche Literatur hervorgebracht hat. Nicht umsonst hat man ihn einen baltischen Fontane genannt. In traumhaft schönen Bildern porträtiert Keyserling die Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts – dabei sind Licht, Glanz und Farbenreichtum seiner Geschichten umso erstaunlicher, als der Autor bei Abfassung der späten Werke bereits erblindet war. Durch seinen symbolischen und auch ironischen Impressionismus gebührt ihm ein Platz zwischen Theodor Fontane und Thomas Mann.
Vielleicht ist die Erschaffung der Schrift die größte Erfindung der Menschheit überhaupt. Sie macht es möglich, Geschichten zu Geschichte werden zu lassen, sie gibt uns ein zeitloses Medium der Kommunikation, über alle Epochen und über alle Regionen der Erde hinweg. Und das Alphabet, diese circa zwei bis drei Dutzend Zeichen, stellen die Kronjuwelen dieser wahrlich königlichen Geistesleistung dar, egal mit welchem der bekannten Alphabete geschrieben wird. Verstreut wie Fürstentümer im Reich der Sprache führen die einzelnen Buchstaben ein Eigenleben, durchsetzt von kuriosen und überraschenden Kapriolen, und doch ausgezeichnet durch kulturübergreifende, kollektive Wirkungskraft. Der Darstellung des Charakters jedes einzelnen Buchstabens unseres Alphabets, seine Entwicklung auf dem nahezu 4000 Jahre langen Weg der Schrift sowie das Sichtbarmachen der Zusammenhänge von Laut und Zeichen, diesen großen Themenunserer Kultur widmet sich das vor Ihnen liegende Buch. Mit zahlreichen schwarzweiß Abbildungen.