Ein Lokalpolitiker treibt tot im Mühlengraben der sauerländischen Provinzstadt Himmel. Der Düsseldorfer Kommissar Björn Kahlberg wird in seine Heimatstadt gesandt, um sich den Umständen anzunehmen. Dort angekommen, scheint der Fall ins Leere zu laufen und Kahlberg wird aufgrund seiner dunklen Vergangenheit in Himmel diskreditiert. Doch mit wachsender Wut bohrt der Kommissar immer tiefer in den Machtstrukturen der Kleinstadt und stößt auf ein politisches Netz aus Korruption und Intrigen, das ihm zum Verhängnis zu werden droht.
Warum ist da etwas, wo doch nichts sein sollte? Warum ist da nichts, wo doch etwas sein sollte? In den letzten, vor seinem Selbstmord geschriebenen Essays begibt sich Mark Fisher auf die Spur zweier eigentümlicher Affekte, dem Seltsamen und dem Gespenstischen. Eng verbunden und doch getrennt, stellen beide das Verhältnis von Innen- und Außenwelt infrage, heften sich an das Eigenartige und Unbekannte, bedrücken, ohne Angst zu erregen, faszinieren und verstören zugleich. Mark Fisher findet das Seltsame und Gespenstische in der unheimlichen Unterströmung des 20. Jahrhunderts: den Filmen David Lynchs, Stanley Kubricks und Andrei Tarkovskys, der phantastischen Literatur H.P. Lovecrafts und H.G. Wells oder den Erzählungen Margaret Atwoods. In den Genres wie Horror und Science Fiction geht Fisher der Frage nach: Was genau ist das Seltsame und das Gespenstische?
"Das Buch ist eine Forschungsreise in den Pulp Modernism, jene Formen der Popkultur, in denen sich für Fisher der Erkenntnisreichtum des Hochmodernismus des frühen 20. Jahrhunderts fortsetzt." Christian Werthschulte
Als Pioniere des Elektronischen Minimalismus waren Kraftwerk in den 70er und 80er Jahren Vorbild unzähliger Bands von Depeche Mode bis OMD, The Prodigy und Fat Boy Slim. Mit Stücken wie «Autobahn», «Wir sind die Roboter» oder «Das Model» haben sie die Grenzen dessen durchbrochen, was man damals im Allgemeinen als Pop bezeichnete. 1973 fanden die Kraftwerk-Gründer Florian Schneider-Esleben und Ralf Hütter in Wolfgang Flür einen perfekten Drummer, der bis 1986 bei der Gruppe blieb. In diesem Buch, das hier in überarbeiteter und erweiterter Fassung vorliegt, berichtet er von seiner bewegten Zeit in einer der weltweit innovativsten Bands und erzählt aus seinem Leben, nachdem er von den Robotern Abschied genommen hat.
"Vilnius kann man nicht entfliehen." Dies ist ein Kernsatz aus dem bekanntesten Roman von Gavelis, dem 1989 erschienenen «Vilniaus pokeris» (Vilniusser Poker). Die litauische Hauptstadt ist hier realer, mehr aber noch metaphysischer Ort des Geschehens. Nicht anders in diesen Erzählungen, die in allegorischer und kafkaesk-surrealer Form Probleme des postkommunistischen Litauens thematisieren. Es sind keine gemütlichen Einsichten: Da geht es um die Umtriebe der Mafia, die langen Schatten der stalinistischen Vergangenheit, um geistig-moralische Desorientierung, neue Armut und neue Reiche, die Verlockungen und die Abgründe der Macht. Auch die Helden dieser Prosastücke können oder wollen ihre Stadt nicht verlassen. Dämonische, zerstörerische Kräfte halten sie gefangen. Vilnius ist stärker als sie, und es ist überall.
" "Spiele fürs Selbstbewusstsein" helfen, sich selbst besser kennen zu lernen, die eigenen Gefühle, Stärken und Schwächen zu verstehen und seine Stärken positiv einzusetzen. "
Ohne Vorwarnung packte Victor mich, zog mich hoch und zerrte mich zum Esstisch herüber; und noch bevor ich überhaupt begriff, wie mir geschah, lag ich mit ausgestreckten Armen auf der Tischplatte. Ich sah zu, wie Victor meine Arme mit ledernen Handmanschetten und einer dicken Kette an den Tischbeinen befestigte. Dann trat er hinter mich, spreizte meine Beine und fixierte auch sie mit Ketten. Du hast dir die Suppe eingebrockt, also musst du sie auch auslöffeln, sagte ich mir die ganze Zeit. Dennoch schlug mein Herz wie wild, als Victor seinen Kopf runterbeugte und mir ohne jede Nachsicht ins Gesicht schleuderte: «Diese Schläge werden dich lehren, mich nie wieder anzulügen.» Ich sah nur noch die schwarze Gerte in seiner Hand und wie sie bedrohlich nahekam. Wie viele Schläge es zum Schluss wirklich waren, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich weinte und versuchte, mich auf die Musik im Hintergrund zu konzentrieren. Ich hoffte, dann wäre es erträglicher. Doch weder Bach noch Grieg drangen bis zu meinem Verstand durch. Und dann war der Sturm vorbei. Wie durch ein Netz aus Tränen sah ich, dass Victor die Gerte zur Seite legte und mir sanft über die Pobacken strich. «Tu das nie wieder», raunte er leise, löste Ketten und Manschetten und ließ beides zu Boden fallen. «Susan, du darfst Lust empfinden, doch du sollst lernen, mich vorher darum zu bitten.»
Ein Herr erzieht seine Sklavin, fest, unnachsichtig, konsequent – doch warum erzählt die Sklavin das alles, bis ins kleinste Detail, einem völlig Fremden während einer langen Zugfahrt?:
Sie fiel mir sofort auf, als sie den Waggon betrat. Wie sie in ihrem geblümten Sommerkleid dort im Gang stand und sich so unauffällig wie möglich umsah, fühlte ich mich augenblicklich zu ihr hingezogen. Langsam setzte sie sich in Bewegung und schritt grazil und zugleich abschätzend die Sitzreihen ab. Jedem Mitreisenden warf sie dabei einen subtilen Blick zu. Dieses scheue Verhalten, als würde sie nach einer bestimmten Person Ausschau halten, weckte meinen Beschützerinstinkt und zugleich meine berufliche Neugierde als Sozialpsychologe. Dass sie ausgerechnet bei mir stehenblieb, verwunderte mich leicht. Natürlich war es mir nicht unangenehm, einer jungen, attraktiven Dame gegenüberzusitzen. Doch die Tatsache, dass ihre Wahl auf mich fiel, und nicht auf einen der ansehnlicheren Männer, die es hier durchaus gab, ließ mich über diese fremde Frau nachdenken.
Campanellas Sonnenstaat ist ein Klassiker der utopischen Literatur, geschrieben im 17. Jahrhundert. Die Rahmenhandlung des «Sonnenstaats» – der Name deutet auf einen sehr weit entfernten Ort hin – wird durch die Erzählung eines Genuesen gebildet, der selbst eine Reise dorthin unternimmt. Wo genau dieser Ort liegt, ist unklar – Utopia kann der griechischen Wortbedeutung nach auch «Nirgendland» heißen, meist dargestellt durch eine ferne Insel. Anschließend berichtet der Erzähler des «Sonnenstaates» seinen italienischen Landsleuten in Genua von den vorgefundenen Verhältnissen und den Verbesserungen gegenüber dem eigenen Land. Die Kritik an der zeitgenössischen Realität wird im «Sonnenstaat» dadurch deutlich, dass die so genannten «Solarier» beispielsweise über Gebräuche und Sitten der italienischen Landsleute spotten. Die Staatsform selbst ist relativ kompliziert, da aus heutiger Sicht sehr gegensätzliche Elemente dort zusammenkommen und sich zu einer widersprüchlichen Einheit fügen. . Insgesamt spiegeln sich also im «Sonnenstaat» Elemente einer Universalmonarchie, einer Priesterherrschaft (Theokratie), einer Urform des Sozialismus ohne Privatbesitz und ebenfalls Anleihen aus Platons Philosophenstaat – der in seiner Utopie die Herrschergewalt in gebildete Philosophenhände legte – wider. «100% Klassiker – kommentiert, relevant» + Einleitung zum historischen Kontext.
Este libro trata de la centralidad de la fotografía como práctica, aparato y lenguaje durante la dictadura militar en Chile. En ese contexto, marcado por la desinformación, saturado de noticias falsas, encubrimientos y montajes de todo tipo, la autora se pregunta: ¿Cómo visibilizar y diseminar la verdad del crimen de la desaparición forzada? ¿Cómo y a quién exigirle justicia por el crimen denegado? ¿Cómo garantizar la seguridad de las y los fotógrafos y cómo resistir la autocensura? ¿Cómo visibilizar la denuncia y la protesta si incluso la circulación de imágenes era censurada? Un análisis iluminador de la fotografía durante la dictadura en Chile. Donoso Macaya expande el campo de la teoría fotográfica al demostrar cómo el mismo medio que la dictadura usó para controlar el campo de la visión pudo ser movilizado por grupos de la oposición para romper ese control. Marianne Hirsch, coautora de School Photos in Liquid Time: Reframing Difference Trabajando con un archivo importante y poco estudiado de fotografías del periodo de la dictadura en Chile, este libro desarrolla lecturas complejas que desafían las nociones convencionales de la fotografía como documento. Alessandro Fornazzari, autor de Speculative Fictions: Chilean Culture, Economics, and the Neoliberal Transition.
Die «Phantastica», ein enzyklopädistisches Werk der Drogenkunde, veröffentlichte der Chemiker Louis Lewin im Jahre 1924. Sie ist das Ergebnis einer langjährigen Faszination ihres Autors gegenüber den Drogen, "die den seelisch Gepeinigten lastfrei, den Schmerzdurchwühlten oder den dem Tode Geweihten hoffnungerfüllt [machen], dem durch Arbeit Geschwächten […] neue Leistungsimpulse [geben] […] und dem nach der Arbeit weltscheu und stumpf Gewordenen eine Stunde innerlichen Behagens und Zufriedenseins [verschaffen] . In dieser Drogenenzyklopädie stellte Lewin erstmals Wirkung und Nebenwirkung verschiedener bewusstseinsverändernder Stoffe dar und zeichnete zudem die Geschichte des Drogenkonsums sowohl im eigenen Kulturkreis als auch in fremden Kulturen nach. In der Lewinschen Neuschöpfung des Begriffs «Phantastica» benannte der Forscher fünf Gruppen von Genussmitteln, die er anhand ihres Wirkungsverlaufs von einander trennte. Zu unterscheiden waren für Lewin «Erregungs-», «Sinnestäuschungs-», «Berauschungs-», «Schlaf-» und «Seelenberuhigungs- mittel». Mit einem wortreichen und gewaltigen Sprachduktus berichtete Lewin von Vorkommen und Wirkungen der «phantastischen Stoffe», die teilweise – wie im Falle des Kaffees – nützliche Reaktionen, teilweise jedoch auch – wie am Beispiel des Kokains – verheerenden Folgen haben können. Lewin verklärt den Drogenkonsum damit in seiner Enzyklopädie nicht, sondern stellt auch die häufig beängstigenden Bilder der Abhängigkeit dar und lässt so seine dringliche Warnung vor dem Gebrauch bestimmter Stoffe verlauten. Der Sprachstil des Chemikers gepaart mit den oft amüsanten Anekdoten zur Kulturgeschichte des Drogenkonsums erheben die «Phantastica» zu einem Werk, das einen wissenschaftlichen Anspruch mit Leselust und Spannung vereint. Die Modernität und Fortschrittlichkeit Lewins in seiner «Phantastica» ist noch heute, fast ein Jahrhundert nach ihrem Erscheinen, von bestechender Aktualität.
"100% – vollständig, kommentiert, relevant" + Einleitung zum historischen Kontext.
Janis Joplin (1943-1970), auch Pearl genannt, war ein pummeliger und pickeliger Teenager und wurde das «Leitbild der Hippie-Generation» und die unbestrittene Königin der Rockmusik", ein erster weiblicher Mega-Star, auf der Bühne eine Urgewalt. Die grandiose Bluessängerin starb mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin oder vielmehr, wie Eric Burdon meinte, «an einer Überdosis Janis.» Kenntnis- und faktenreich schildert die Autorin Kindheit und Jugend, Aufstieg und Ausschweifungen der Sängerin, ohne sich dabei in waghalsige Interpretationen der Schattenseiten zu ergehen. Sowohl für eingefleischte Fans als auch für den interessierten Leser stellt dieses Buch eine Grundlage dar. Mit akribischer Genauigkeit und spürbarer Sympathie zeichnet die Autorin ihr kurzes und bewegtes Leben nach. Dabei zitiert sie aus unterschiedlichsten Quellen, um so ein möglichst realitätsnahes und lebendiges Bild des Rockstars zu zeichnen.