Das Verhältnis der Geschlechter ist für alle Bereiche der mittelalterlichen Geschichte von Bedeutung. Cordula Nolte schreibt eine Sozial- und Kulturgeschichte unter dem Vorzeichen ›Geschlecht‹, indem sie die Lebensbedingungen, Lebensformen, Aufgabenbereiche und Handlungsspielräume von Frauen und Männern verschiedener sozialer Schichten ebenso thematisiert wie die Verhaltensnormen und Leitbilder, mit denen sie sich in Welt und Kirche konfrontiert sahen. Dabei wird deutlich, wie sich die Existenzformen von Frauen und Männern vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen entwickelten. Der geographische Schwerpunkt liegt auf dem frühmittelalterlichen Frankenreich bzw. auf dem deutschen Reich im Hoch- und Spätmittelalter. So ergibt sich ein kompakter Überblick im Sinne einer interdisziplinären Mediävistik, die neue Zugänge zur Erforschung von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Kultur und Religion unter dem Motto ›Gendering the Middle Ages‹ liefert.
Der bekannte Theologe Eugen Biser erinnert mit diesem grundlegenden Werk an die Fülle der Möglichkeiten im christlichen Glauben. Biser will uns gleichzeitig in die großen Traditionen zurückrufen und einen Entwurf für die Zukunft einer lebendigen Beziehung zu Jesus und Gott zeichnen. Christliche Anthropologie und neue Christologie wirken zusammen im Bestreben, der Selbstvergessenheit des Menschen entgegenzutreten. Biser warnt die Christen vor dem Verlust ihrer eigenen Identität. Aus sich heraus kann der Mensch die Zukunft nicht gestalten, er muss sich der Beziehung zum Schöpfer wieder bewusst werden, vor allem der großen Liebeserklärung Gottes an die Welt.
Der Autor zeichnet in stetem Rückgriff auf die Quellen und unter Einbezug der neuesten Forschungsliteratur ein lebendiges Bild von rund 1000 Jahren englischer Geschichte. Seine anschaulich geschriebene Darstellung, die Politikgeschichte mit wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlichen Perspektiven verbindet, beginnt mit den angelsächsischen Eroberungen und den in ihrer Folge entstandenen Reichen und endet mit dem Beginn der Tudor-Herrschaft 1485. Karten, Stammtafeln und Abbildungen sowie ein Register bereichern die Überblicksdarstellung.
Ramses II., einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten, regierte fast 67 Jahre lang das Land am Nil. Als Alleinherrscher führte er selbst seine Truppen in der berühmten Schlacht bei Qadesch gegen eine hethitische Übermacht. Obwohl die Schlacht beinahe mit einer ägyptischen Niederlage endete, präsentierte Ramses sie auf Bildern und in zahlreichen Texten als großen persönlichen Sieg. Mit den Hethitern schloss er einen Friedensvertrag; die Bibel nennt seinen Namen; auf dem Höhepunkt seiner Macht heiratete er eine hethitische Prinzessin. Innenpolitisch führte Ramses die Vergöttlichung des Königtums auf neue Höhen. Kein Pharao hat mehr Tempel erbaut und mehr Kolossalstatuen hinterlassen als er – etwa in den großen Tempeln von Karnak, Luxor und Abu Simbel. Manfred Clauss liefert mit diesem Werk eine umfassende, auf den Quellen beruhende Biographie Ramses' des Großen.
Rund 85 Prozent der Deutschen leben in städtischen oder halbstädtischen Gebieten. Entsprechend wichtig ist die Stadtgeographie als ein Teil der Humangeographie. Seit Beginn dieses Jahrhunderts wandeln sich überdies die Bedingungen für die Städte in Mitteleuropa: Die Bevölkerung schrumpft, das gewohnheitsmäßige Wachstum an den Rändern der Städte ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Wandlung vom Ausbau zum Umbau ist in vollem Gange, und die aktuelle Stadtgeographie reagiert auf diese Veränderungen. Wer sich über die Grundlagen der Stadtgeographie informieren will, kann sich mit diesem Band aus der Reihe ›Geowissen kompakt‹ einen kurzgefassten, aktuellen Überblick verschaffen. Die Darstellung ist übersichtlich gegliedert, gut bebildert und damit geeignet für das Selbststudium oder als seminarbegleitende Lektüre. Ein Literaturverzeichnis und ein Register runden den Band ab.
Ostafrika – mit den Ländern Tansania, Kenia, Uganda, Ruanda und Burundi – ist eine der dynamischsten Regionen der Erde, und dies nicht nur im Hinblick auf das wirtschaftliche Wachstum. Investitionen aus dem Ausland fördern einen Aufschwung und bringen moderne Entwicklungen – nicht immer handelt es sich dabei allerdings um nachhaltige Entwicklungen. Zudem bekommen nur wenige Regionen die Einflüsse des Klimawandels ähnlich deutlich zu spüren wie das östliche Afrika. Fundiert, reich illustriert und mit aktuellen Landkarten, Grafiken und Tabellen versehen, bietet dieses Buch eine Fülle von gut aufbereiteten Informationen zu dieser vielfältigen und spannenden Region. Von den naturräumlichen und klimatischen Bedingungen über die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Entwicklungen bis hin zu den kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten der einzelnen Länder decken die Autoren alle Bereiche ab, die eine moderne Länderkunde ausmachen.
Dieses Lehrbuch führt erstmals umfassend und didaktisch in die Grundlagen theologischer Hermeneutik ein. Ulrich Körtner gibt einen Überblick über die hermeneutischen Fragestellungen in den einzelnen theologischen Disziplinen. Da die gedankliche Rechenschaft des christlichen Glaubens als Schriftauslegung vollzogen wird, spielt die Hermeneutik als systematisierte Auslegekunst eine theologische Schlüsselrolle für den Kanon des Faches. Der Band geht über eine biblische Hermeneutik hinaus zu einer Hermeneutik des christlichen Glaubens und der Lebenspraxis. Die systematischen Probleme einer theologischen Hermeneutik werden ebenso dargestellt wie bedeutende Repräsentanten.
Diese Einführung stellt das Grundlagenwissen für vier zentrale Teilbereiche der Physischen Geographie zur Verfügung. Klimageographie: Klimasystem der Erde, Atmosphäre, Strahlungs- und Wärmehaushalt, globale Energieverteilung, planetarische und lokale Luftzirkulation und Klimaklassifikationen. Hydrogeographie: Wasserkreislauf, Niederschlag, Verdunstung, Abfluss, Speicherung, Seen und Stoffhaushalt. Bodengeographie: Bodenbestandteile, Bodenbildung, Bodentypen und -horizonte, Böden in Mitteleuropa und Bodentypen der Erde Vegetationsgeographie: geobotanische Standortfaktoren, ökologische Standortbewertung, Vegetationstypen Deutschlands und Vegetationszonen der Erde. Durch die Zusammenschau aller vier Bereiche werden zahlreiche Querverbindungen ersichtlich, über 40 Abbildungen erleichtern das Verständnis komplexer Vorgänge. Mit dem bereits erschienenen Band ›Physische Geographie 1‹ in dieser Reihe sind die Grundlagen der Physischen Geographie vollständig.
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation als monumentale Gesamtdarstellung der Zeit zwischen Mittelalter und Napoleon bietet dieser umfassende Durchgang durch 300 Jahre deutsche Geschichte. In bester angelsächsischer Tradition schreibt Joachim Whaley nicht eine Reichsgeschichte, sondern ein ausführliches, thematisch weit gefasstes Werk. Geistes- und Religionsgeschichte berücksichtigt dieses ebenso wie die Kleine Eiszeit, die Hexenverfolgungen oder Probleme und Innovationen bei der Regierung und Verwaltung der einzelnen Reichsterritorien. Die Frühe Neuzeit ist für Whaley keinesfalls eine Periode des Niedergangs. Vielmehr zeigt er eindrucksvoll die ganze Geschmeidigkeit der Konstruktion des Reiches und seine große Geschichte.
Was ist eine Nation? Wann und warum entstanden Nationalbewegungen? Wie wirkte sich die Industrialisierung auf die Nationalstaatsbildung aus? Und welche unterschiedlichen Geschichtsbilder wurden dabei mobilisiert? Hochkomplexe historische Zusammenhänge führten dazu, dass in Europa 'Nationen' in unserem heutigen Sinn entstanden. Siegfried Weichlein gibt einen klar gegliederten Überblick über die Geschichte des Nationalismus und der Nationalbewegungen in Europa im langen 19. Jahrhundert zwischen Französischer Revolution und dem Ersten Weltkrieg. Er beschreibt die Entwicklungen in West- und Osteuropa sowie in Nord- und Südeuropa. Am Übergang vom Zeitalter der Nationalstaaten zur europäischen Integration ist es besonders wichtig, das für die europäische Geschichte Typische zu verstehen.