Wie nahmen Bewohner und Besucher des antiken Roms die quirlige Weltstadt wahr, einen «melting pot» von rund einer Million Menschen und damit die mit Abstand größte Stadt der vorindustriellen Epoche? Das Rom der glänzenden Monumentalbauten und der luxuriösen Schauspiele, das Rom der Künste und das Rom der Geschichte, das Rom der feinen und das Rom der kleinen Leute? Karl-Wilhelm Weeber lässt die alten Römer selbst zu Wort kommen – aus unterschiedlichen Perspektiven auf Arbeit und Freizeit, Architektur und Lebensbedingungen. Wir stürzen uns mit Juvenal ins römische Verkehrsgewühl, bestaunen mit Plinius die architektonischen «Wunderwerke» Roms, begleiten Cicero in die rege Partyszene der Hauptstadt, lassen uns von Seneca in das Luxusleben der Superreichen einführen und erfahren vom Kirchenvater Augustin manches wenig Heldenhafte über die großen Helden Roms. Eine facettenreiche Kulturgeschichte in «authentischen» Originaltexten mit neuer Übersetzung und kurzen einführenden Essays.
Seit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert hat der Kriminalroman komplexe Veränderungen durchgemacht. Durch die Ausdifferenzierung in Untergattungen und die Kreuzung mit anderen Formen des Romans zählt er aktuell zu den innovativsten und produktivsten literarischen Phänomenen. Diese konkurrenzlose Einführung beginnt mit einer Begriffsbestimmung und einem Forschungsüberblick. Sie zeichnet die Entwicklung der Gattung nach und unterzieht die wichtigsten Analyse-Methoden einer kritischen Würdigung. Interpretationen repräsentativer Kriminalromane von Georges Simenon, Friedrich Glauser, Friedrich Dürrenmatt, Jörg Fauser, Patrick Süßkind, Henning Mankell, Heinrich Steinfest und Andrea Maria Schenkel konkretisieren und vertiefen die Überlegungen zu Theorie und Geschichte der Gattung.
Was ist Heimat? Die Antworten sind vielfältig, denn längst ist Heimat zum politischen Kampfbegriff geworden. Die einen verbinden damit das Bewahren deutscher Kultur und Identität, die anderen setzen der vermeintlich überholten Idee neue Werte wie Weltoffenheit, Dynamik und Diversität entgegen. Der Band bietet einen innovativen Überblick über die Kultur- und Debattengeschichte des Heimatbegriffs seit dem 17. Jh. Die meist missverstandene Bewertung der Romantik von Heimat wird ebenso behandelt wie die Propaganda in der Kolonialzeit, im Ersten Weltkrieg und im Nationalsozialismus. Ein systematischer Teil beleuchtet im Kontext von Heimat umstrittene Begriffe wie Kitsch oder Nostalgie. Damit leistet der Band einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung einer ideologisch stark aufgeladenen Debatte und hilft, die oft zu Schlagworten verkürzten Argumente besser zu verstehen.
Geld und Kapitalströme stellen einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis räumlich differenzierter Entwicklungen dar. Dieses Lehrbuch führt ins Feld der Finanzgeographie als Teildisziplin der Human- bzw. Wirtschaftsgeographie ein. Es erläutert die Organisationen und Institutionen des Finanzsektors in ihrer Einbindung in Finanzsysteme von unterschiedlichem Charakter und unterschiedlichen Reichweiten, gibt Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen Kapitalbeziehungen und regionaler Wirtschaftsentwicklung, legt die Bedeutung von Finanzplätzen als Steuerungszentralen der globalen Wirtschaft dar und setzt sich mit Finanzkrisen und den Herausforderungen der Finanzialisierung auseinander.
In diesem Buch werden die drei Grundtypen der Persönlichkeit und ihre Lebensstrategien vorgestellt. Im Unterschied zu anderen Charakterkunden geht Dietmar Friedmann prozessorientiert und nicht phänomenologisch vor. Das ›Innere‹ des Menschen wird betrachtet und nicht sein sichtbares Verhalten. Dafür erläutert der Autor, was er unter prozessorientierter Persönlichkeitstypologie versteht, und zeigt, dass die Strukturen unserer Persönlichkeit Spiegelbilder unserer äußeren Lebenswirklichkeit sind. Daneben informiert der Autor über die negativen Seiten der verschiedenen Typen im Verhalten und in der Lebensgestaltung und zeigt, wie Menschen einander typspezifisch manipulieren und sich selbst in ihrer Lebensplanung einschränken. Ergänzend werden andere Modelle der psychologischen Menschenkenntnis mit der prozessorientierten Persönlichkeitstypologie verglichen und Zusammenhänge hervorgehoben.
Wie relevant ist die Philosophie Kants und des Deutschen Idealismus für die Gegenwart?
Am Anfang war Kant. Seine »Kritik der reinen Vernunft« war eine Initialzündung und eröffnete einen neuen Denkraum. Darin waren sich die drei wichtigsten Repräsentanten des Deutschen Idealismus – Fichte, Schelling und Hegel – einig. Auch Karl Leonhard Reinhold, Friedrich Schiller und Friedrich Hölderlin gingen damit konform.
Doch wie sieht das heute aus? Gehört Kant ins Museum der Philosophiegeschichte? Haben die Denker des Deutschen Idealismus, die sich auf Kant beziehen, uns noch etwas zu sagen?
– Ist Kants Philosophie noch zeitgemäß? Problemlagen und Perspektiven, die für heutige Debatten relevant sind
– Fichte, Schelling, Hegel: die Entwicklung der Philosophie nach Kant
– Betrachtungen zur Elementarphilosophie Karl Leonhard Reinholds und ihrer Folgen
– Eigenständige und originelle Zugänge zu den philosophischen Strömungen
– Ein Handbuch, das einen Einstieg in das tiefere Studium ermöglicht
Warum wir die Philosophie Kants und des Deutschen Idealismus heute noch brauchen
Das von Klaus Vieweg herausgegebene Buch stellt wichtige Aspekte von Kants Denken sowie ausgewählte Hauptstränge der fulminanten Denkbewegung nach Kant vor. Der Herausgeber ist Professor für Klassische Deutsche Philosophie und beschäftigt sich vor allem mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, insbesondere mit Hegel, und dem Skeptizismus. Zusammen mit fünf weiteren Expert:innen eröffnet er den Leserinnen und Lesern Zugänge zu einer Epoche der Weltphilosophie, die keineswegs ins Museum gehört!
Die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts veränderte die Geschlechterverhältnisse in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß. Die politische Emanzipation erhielt erste Anstöße durch die Revolutionen von 1789 und 1848/49. Sie führte zur Gründung zahlreicher Frauenverbände im 19. Jahrhundert und mündete schließlich in die aktive politische Arbeit von Frauen in der Weimarer Republik. Aber auch die rechtliche und berufliche Gleichstellung sowie die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung waren immer mehr das Ziel der Frauenrechtlerinnen. Der Nationalsozialismus schließlich bedeutete einen gewaltigen Zäsur.
Das Interesse an der Kinder- und Jugendliteratur ist immens: in der Schule, an den Universitäten und bei einer breiten Öffentlichkeit. Dieser Einführungsband stellt die neuesten Forschungsansätze und Fragestellungen zum Thema vor. Er bündelt die verschiedenen Definitionsversuche des Begriffs »Kinder- und Jugendliteratur« und macht mit Intermedialitätsforschung, Crosswriting und Literacy Studies vertraut. Die Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur wird sachkundig beschrieben. Sechs Einzelanalysen bedeutender kinderliterarischer Werke stellen die Vielfalt der Themen, Formen und Genres heraus. Analysiert werden u.a. E.T.A. Hoffmanns »Nußknacker und Mausekönig«, Erich Kästners »Emil und die Detektive«, Josef Guggenmos »Was denkt die Maus am Donnerstag?« und Cornelia Funkes »Tintenherz«.
Seit den neuen Ausgrabungen in Troja und der großen Ausstellung vor einigen Jahren ist Homer in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Die ›Ilias‹ gilt nun als Quelle zur Geschichte Trojas, das Epos wurde für den Hollywood-Film inszeniert, Homer als erster Dichter des Abendlandes gefeiert. Brigitte und Dietrich Mannsperger bieten eine Einführung in ›Ilias‹ und ›Odyssee‹ für Leser des 21. Jahrhunderts, ohne dass Griechischkenntnisse vorausgesetzt werden. Dabei gehen die beiden Autoren exemplarisch vor: Orientiert an aktuellen Problemstellungen und Sachthemen sowie unterstützt durch Textzitate in neuer Übersetzung lassen sie das homerische Epos als dichterische Verwandlung von Mythos und Realität verstehen. So eröffnet sich der Zugang zu einer berühmten, aber wenig gelesenen Dichtung.
Was ist Wirklichkeit? Was nehmen wir wahr? Was ist Bewusstsein und wie wird es beeinflusst oder verändert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Hirnforschung und kommt zu dem Ergebnis, dass unser Gehirn die Wirklichkeit nicht abbilden kann. Persönliche Erfahrungen und die Umwelt prägen unsere Wahrnehmung, durch Schlaf, Meditation und Krankheit wird sie verändert. Wir nehmen die Realität nicht so wahr, wie sie ist, sondern so, wie wir sind und was unsere Neuronen mit ihr machen. Jeder Mensch anders und ganz individuell. Heiko J. Luhmann gibt einen Überblick zu den aktuellen Erkenntnissen der Neurowissenschaften – vom Aufbau des Gehirns, über die verschiedensten Einflüsse auf die Wahrnehmung bis hin zu deren zukünftiger Nutzung.