Kalte Kernreaktion. Willi Meinders

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Название Kalte Kernreaktion
Автор произведения Willi Meinders
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783991076995



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Seitdem trauten viele Wissenschaftler sich nicht mehr mit dem Thema zu beschäftigen, da es eine „Kalte“ Kernfusion nicht geben darf. Aber es wurde im Verborgenen weiter geforscht. Insgesamt wurde der Energiegewinn mit Hilfe der Kalten Fusion (oder auch LENR genannt) über 200 Mal nachgewiesen. Fleischmann und Pons hat das jedoch nicht mehr geholfen.

      Interessant ist zu lesen, dass der Google Gigant 10 Millionen US-Dollar innerhalb von 4 Jahren für Forschungsaktivitäten der Kalten Fusion ausgegeben hatte. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature im Jahr 2019 publiziert. Das ist nicht lange her. Was war das Ergebnis? Es klappte auch dort nicht – so kommentierten die Wissenschaftler: „Um Durchbrüche zu finden, muss man Risiken eingehen, und wir sind der Meinung, dass die Wiederaufnahme der Kalten Fusion ein Risiko ist, das es wert ist, eingegangen zu werden“. Wie ist dieser Widerspruch zwischen nachweisbaren Ergebnissen und wenig erfolgreicher Forschung zu erklären: Die seit Jahrzehnten erzielten Erfolge in Form von Überschuss-Energie waren nicht Ergebnisse der Grundlagenforschung, sondern zum großen Teil zufällige Entdeckungen.

      Die Frage ist nicht „existiert die Kalte Fusion“, sondern „wie können wir die Kalten Fusionseffekte stabilisieren und reproduzieren?“ Ein Reaktor in Tischgröße, der Energie ohne Radioaktivität erzeugt – das klingt zu schön, um wahr zu sein, und doch – die Indizien mehren sich.

      Eine Kombination aus drei Faktoren: Die Anhäufung glaubwürdiger experimenteller Ergebnisse in den letzten 30 Jahren, die Lösung einiger wichtiger Fragen zur Reproduzierbarkeit und eine sich entwickelnde Technologiebasis wird die Kalte Fusion an die Schwelle des Durchbruchs katapultieren.

      Die großen Akteure investieren im Stillen beträchtliche Summen in die Erforschung der Kalten Fusion und positionieren sich damit für das, was sich als ein entscheidender Wendepunkt in der globalen Energieszene herausstellen könnte. Japan und die Vereinigten Staaten sind weit voraus.

      Der Autor beschäftigt sich nicht mit den technisch-physikalischen Fortschritten im Detail, sondern dokumentiert die erzielten Ergebnisse, in Form von Patenten, Gutachten und erfolgreichen Versuchen. Vor allen Dingen widmet er sich aber auch den Begleitumständen, die denErfolg der Kalten Fusion bis heute behindert und verhindert haben. Das Buch verfolgt den Zweck, Politik und Öffentlichkeit für diese bahnbrechende Technologie zu interessieren. Denn sie verspricht: Unendliche, saubere und billige Energie.

      Vorwort

       Dipl.-Phys. Dirk Schadach

      Dieses Buch bietet eine sehr spannende und einfühlsam erzählte Geschichte „rund um die Kalte Fusion“. Genauer gesagt berichtet dieses Buch auf eine übersichtliche und leicht nachvollziehbare Weise über drei Ausschnitte aus dem großen Wissenschafts-Drama „Kalte Fusion“. Es gibt noch andere Aspekte, physikalische Zusammenhänge, verleugnete und totgeschwiegene wissenschaftliche Forschungsergebnisse und technische Entwicklungen auf diesem Gebiet.

      Das wäre für den Einstieg jedoch zu viel. Daher ist die Fokussierung auf drei wesentliche Ausschnitte „Entdeckung der Kalten Fusion durch Fleischmann und Pons“, „technische Nutzbarmachung mit dem E-Cat von A. Rossi“ und „energietechnische Revolution der schrumpfenden Atome von Blacklight-Power (R. Mills)“ in der ersten Hälfte des Buches überaus sinnvoll. So bleibt die Geschichte „rund um die Kalte Fusion“ für jede Interessierte und jeden Interessierten gut verständlich.

      Das ist in dem hier erbrachten Umfang in deutscher Sprache bisher einzigartig und überaus wissenswert.

      Ich bedanke mich bei den Diplom-Physikern Jürgen Axmann und Dirk Schadach für Ihre Korrektur-Lesungen.

      Für seine langjährige Vorarbeit und Kooperation bedanke ich mich bei Dr. Reiner Seibt

      und für seine Unterstützung bedanke ich mich bei Herrn Patentanwalt Kurt Kappner.

      Einleitung

      Ich habe als Titel für mein Buch „Kalte Kernreaktion“ gewählt, weil ich über Jahre den Begriff „coldreaction.net“ für meinen Blog verwendet habe. Man weiß nicht, wie man das Phänomen der „Kalten Kernreaktion“ oder „Kalten Kernfusion“, auch genannt „Low Energy Nuclear Reaction“ oder „anomaler Hitzeeffekt“ einheitlich nennen soll, denn die theoretischen Grundlagen sind nicht völlig klar. Der Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow prägte den Begriff „Kalte Kernfusion“, der sich weithin als historisch begründeter Arbeitsbegriff eingebürgert hat. Eines steht jedoch seit langem fest: Die verschiedenen Begriffe bezeichnen ein Phänomen, bei dem Geräte sog. „Überschussenergie“ liefern, d. h. sie erzeugen erheblich mehr Energie, als ihnen zugeführt wird.

      Dieses Buch ist kein Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion über die sog. „Kalte Fusion“. Es beschäftigt sich vielmehr mit den Chancen dieser Technologie aus der Sicht des Verbrauchers und des Umweltschutzes. So nimmt zwar der physikalisch-technische Aspekt der Kalten Fusion breiten Raum ein, aber gerade so viel wie der Laie für einen Zugang zu dem Thema braucht. Und welche Fragen das sind, habe ich durch meine wenigen Seminare, unzählige Mails und Anrufe gelernt. Auch der Laie benötigt ein Grundverständnis für die Technologie der Kalten Kernreaktion, damit er die Tragweite des Themas für sich selbst und die Gesellschaft erkennt. Nur auf diesem Wege kann sich politischer Druck aufbauen, der letztendlich zu einer sehr viel stärkeren politischen Unterstützung dieser Technologie führt. Deshalb ist es notwendig, nicht nur diese Technologie zu behandeln, sondern auch das politisch-wirtschaftlich-wissenschaftliche Umfeld. Bei dieser Sichtweise stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es sein kann, dass die Kalte Fusion in vielen Ländern immer noch behindert wird und manche Wissenschaftler bis heute auf der Position des Herrn Palmström im Gedicht von Christian Morgenstern („Die unmögliche Tatsache“) verharren, den er in der letzten Strophe sagen lässt: „Und er kommt zu dem Ergebnis: Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf“. Was verspricht die Kalte Kernfusion: Saubere, billige, abfallfreie, ressourcenschonende, landschaftsschonende, strahlungsfreie und dezentrale Energie. Was will man mehr.

      Das Buch stellt auch die Frage, warum ausgerechnet ein ressourcenarmes Land wie Deutschland in dieser Technologie sich erst jetzt, nachdem die EU ein Forschungsprogramm aufgelegt hat, diesem Gebiet zuwendet. Zur gleichen Zeit ist ein Unternehmen dieser Technologie in den USA bereits in einen Energiekonzern eingegliedert und arbeitet am Markteintritt und in Japan geschieht dies ebenfalls. Die Märkte für die Technologie sind mittlerweile weitgehend geschlossen, weil schon vor Jahren weltweit Patente erteilt wurden. Hier im Buch erwähne ich einige wichtige Patente und Gutachten, die die Diskussion über die Kalte Fusion wesentlich bestimmt haben. Darüber hinaus gibt es allerdings zahlreiche weitere Patente, Gutachten, Replikationen und Demonstrationen der Technologie der „KF“.

      Die Versäumnisse von Wissenschaft und Politik in Deutschland sind markant, die sich daraus ergebenden Fragen sind unangenehm. Aber diese Fragen müssen gestellt werden, weil sich sonst kein Gesamtbild der Situation um die Kalte Fusion ergibt. Die Lage um die Kalte Fusion erfordert klare Worte; falsche Rücksichtnahmen, Denk- und Handlungsverbote haben Verbraucher und Umwelt um zwanzig bessere Jahre betrogen. Die aktiven und passiven Verhinderer der Kalten Fusion haben einen riesigen Schaden angerichtet. Oder, wie es der Autor Brian Westenhaus sagt: „Die Wissenschaftler, die sich in Demoralisierung, wegwerfender und charaktervernichtender Art engagiert haben, haben mehr Unheil angerichtet als jede andere Ansammlung von Betrügern sich hätte ausmalen können“. Wie es zu diesem harten Urteil kommt, werden Sie in den nächsten Kapiteln erfahren.

      Überall auf der Welt, vielleicht weniger in Japan, ist die Entwicklung der Kalten Fusion behindert worden. Ich stelle Fragen nach dem „warum“ und muss keine Rücksichten nehmen, weil ich weder politisch, wirtschaftlich noch wissenschaftlich einer „Community“ angehöre. Ich fühle mich einzig und allein den Verbrauchern und der Umwelt verpflichtet. Ich bitte um Verständnis, wenn ich immer wieder meine Verärgerung über die herrschenden Zustände in Politik und Wissenschaft erkennen lasse. Die Technologie war seit Jahren da, aber sie wurde als „Phänomen“ behandelt, eben weil man sie nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Aber sie hätte schon viel früher genutzt werden können. Nach der Logik mancher Wissenschaftler hätten die frühen Menschen