Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti. Hardy Klemm

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Название Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti
Автор произведения Hardy Klemm
Жанр Историческая фантастика
Серия
Издательство Историческая фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783959633291



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Dinge und wusste auch um den Namen des Mageninhalts. Es war kein Wettkampf ausgemacht, aber nach dem Frühstück unterhielt man sich weiter über ess- und nicht essbares.

      Gael: »…den Wog voll Kokosmilch und dann LSD 157. Man will kotzen, kann aber nicht. Es ist wirklich irre, und ich glaube, das liegt nur an den Cashew Kernen. Ich werde das schon knacken, gleich als erstes, wenn wir hier raus sind.«

      Oh, je der Pfleger sprach auch gut Englisch.

      Pfleger: »Nicht so laut! Es gibt zwei Orte ohne Privatsphäre, Gefängnisse und Krankenhäuser. Wo möchten die Herrschaften denn hin?«

      2011 argumentierte der deutsche Verfassungsschutz, dass er seine Ermittlungen nicht abrechen konnte, da es die verdeckten Ermittler enttarnen würde. Man könnte, und das ist nur meine Meinung, auch aufhören ihnen allen dieselbe Armbanduhr zu schenken. Der Pfleger sah natürlich fast sofort auf diese verchromte Uhr, um sich zu merken, wann Gael über Drogen sprach. Die Vorgesetzten mochten keine ‘kurz nach‘. Ein präzises 9.23 Uhr sah auf den Akten einfach besser aus. Bei dem, was folgte, half die ganze Station vergeblich. Gael färbte in der Ergotherapie die bunte Flagge der Xuianer, grüner Streifen, gelber Streifen, blauer Streifen, roter Streifen..

      Therapeutin: »Schön bunt, wo haben Sie das denn her? Haben Sie was eingeworfen? Was für eine Phantasie!«

      Martin: »Eingeworfen, das Bild ist weltbekannt, Wal vor Japan!«

      Therapeutin: »Ein Wal ist grau oder doch schwarz. Na, vielleicht nach dem Salzen.«

      Martin: »Ok, im roten Streifen schwimmen nicht seine Eingeweide.«

      Martin und das Militär schienen sich ein Hirn zu teilen. Er verschwieg seine Gedanken zum Weltuntergang. So war die einzige Gemeinsamkeit die Vorstellungskraft.

      Chefarzt: »Die beiden können raus!«

      Gut, dass der Rohrschachttest veraltet war. Was würde da denn raus kommen? Martin sah das Ende der Welt 2027, und Gael sah wieder Xuianer. Niemand hatte Zeit für Entzugserscheinungen! Das war eines der ersten Dinge, nach denen Dr. Molke fahndete, zwei Tage nach der Entlassung.

      Dr. Molke: »Ich sehe selten jemanden, der nach dem Krankenhausaufenthalt keine Postpsychose Depression hat. Ist das nicht etwas viel für Sie, so ohne Pflege?«

      Martin: »Ich habe schon mehr ausgehalten. Bei meiner Reise in die Zukunft gab es über zwei Monate nichts zu rauchen. Und da habe ich mich auch noch mit Seneca rumärgern müssen.«

      Dr. Molke: »Haben Sie einen Auftrag von Seneca bekommen, oder spricht er mit Ihnen?«

      Martin: »Seneca erhält Aufträge von mir, und er ist auch so ne Art Therapeut.«

      Dr. Molke: »Hören Sie auf seine Ratschläge als Therapeut?«

      Martin: »Nicht mehr, er hat einen Programmierfehler.«

      Dr. Molke: »Das wird mir zu kompliziert. Wir machen das nächste Mal einen Test, den PaNST.«

      Martin: »Den was?«

      Dr. Molke: »Positiv and Negativ Symptomatik Test, für Schizophrenie!«

      Martin: »Wieso?«

      Martin hörte Stimmen!

      Dr. Molke: »Nur so.«

      Gael sah Xuianer, überall.

      Dr. Molke: »…den nennt man PaNST!«

      Im Zug nach Sassnitz gab es Manöverkritik, vor allem an Dr. Molke.

      Martin: »Ich habe niemanden umgefahren, war nicht betrunken oder bekifft. Wieso habe ich so etwas wie eine MPU?«

      Gael: »Am bekifft sein hat es nicht gelegen. Ich hab‘s noch nicht angebrochen, aber nachher. Du wohnst doch allein?«

      Bergener Shit, zwar noch günstig, aber Martin musste Gael durchfüttern.

      Martin: »Ich bin reich, wo ist mein Geld? Hm, bei meinen Freunden!«

      Über eine Leitung nach China…

      Martin: »Wir müssen ein paar Leute entlassen, sonst verhungere ich diesen Monat!«

      Hagen: »Wen denn?«

      Martin: »Haben wir Chartanalysten?«

      Hagen: »Ja, die helfen uns aber unser Vermögen zu diversifizieren. Wir brauchen die wirklich. Unsere Liquidität ist sehr groß.«

      Martin: »Die raten doch nur und das ist keine Wissenschaft.«

      Hagen van de Volk: »Stellen Sie sich eine Kugel vor. Machen Sie einen Punkt darauf. Wenn die Kugel sich nicht dreht, bleibt der eindimensionale Punkt. Drehen Sie die Kugel und Sie erhalten einen Punkt, der eine zweidimensionale Strecke zeichnet. Fügen Sie eine weitere, sich drehende Achse hinzu und der Punkt zeichnet eine Fläche. Sie schlingern. Wenn Sie jetzt noch eine drehende Achse haben, taumeln Sie und der Punkt zeichnet einen Körper. Wenn man jetzt noch Achsen dazu fügt, kann ein Mensch nur noch von Spin statt von Drehung sprechen und das Ergebnis kann man nur mit Wahrscheinlichkeiten raten, nicht wissen. Die Kugeln, die sich so verhalten, sind Teilchen und heißen Quanten. Die Bewegung von irgendwas ist ein physikalischer Vorgang. Also die Quantenphysik, mit der Computerchips arbeiten. Und das war bis jetzt die kommerziell erfolgreichste Entdeckung der Menschheit! Danke für Ihr Vertrauen in mein Fachgebiet. Sie könnten das sicherlich besser als ich. Ich musste letzte Woche für unsere 320 Angestellten und Ihre Arbeitsmaterialien 28 Millionen zahlen und an Sie nur 4 Millionen. Völlig sinnlos, da die meisten Angestellten noch Material besitzen im Gegensatz zu Ihnen!«

      Martin: »Auf meinem Konto ist genau Null.«

      Genau Null, für Hagen war das doch ein ziemlich großer Zufall.

      Hagen: »Wir reden glaube ich nicht vom selben Konto! Sie haben noch eins mit einem Höchstguthaben von 10 tausend. Herr Seneca hat es auf Ihr Tycoon Konto in Sri Lanka entleert. Sprechen Sie mit Ihrer Bank. Ich dachte. das hätten Sie spätestens mit Ihrer Anwältin Ulla Pikehouse begriffen. Soll ich noch jemanden auf die Straße setzen?«

      Martin: »Ach ja, Höchstguthaben! Entschuldigung! Ich schmeiß einen von meinen Leuten raus.«

      Es war Gael. Er bewohnte kurze Zeit später eine Pension, weit weg von den Drogen in Hagen bei Sassnitz. Fliegenpilze hätte er da lecken können. Es wuchsen dort welche so nah am UNESCO Weltnaturerbe. Oh. das klang so sehr nach tiefstem Dschungel, purer Natur, aber der Wald war in etwa so unberührt wie Porno-Star Katja Kassin und der Titel wurde etwas mehr gekauft als verdient. Das reiche Europa störte es nicht, dass im Jasmunder Nationalpark alle Bäume dasselbe Alter hatten, eben nutzwaldtypisch. Weltkulturerbe hätte ich mehr verstanden. Da redet man von Kühen, die seit der Bronzezeit hier vergraben wurden, zu Ehren von Swantjewit, Rügens eigenem Gott, bis hin zu Nutzpflanzungen noch im zwanzigsten Jahrhundert, in Reihen und Kästen sauber getrennt durch teils asphaltierte Wanderwege. Angkor Wat in Kambodscha hatte leider nicht die 13 Millionen Minimum, um so einen Titel zu beantragen. Ein architektonisches Wunder des Mittelalters, mit ehrenamtlicher Pflege und größer als New York. Für Gael war es aber genug Natur. Er dachte erst…

      Gael: »Mann, Wald! Zeit für ein paar marokkanische Zierpflanzen.«

      Natürlich nur, bis er versuchte, in den Wald zu pinkeln und den Nordic Walkern letztlich den Weg erklärte. Den 65jährigen seinen Blaseninhalt zu präsentieren war besser als der 17jährigen und ihrem Pitbullterrier. Der Wald der tausend Augen forderte immer einen Tribut.

      In diesem Fall Gaels Verstand. Niemand sagte, es sei viel Tribut.

      Über Telefon…

      Gael: »Oh Mann, wo hast du mich hier abgesetzt? Ich brauche einen Geländewagen um mir eine Jacke zu kaufen. Hier esse ich nur den ganzen Tag Honig-Tost. Wenn du mich nicht bald abholst, geh ich Rehe wildern!«

      Martin: »Das sind dort keine Rehe, das ist Damwild! Den Fehler machen viele. Ich hole dich Morgen ab zu Dr. Molke. Ich habe meine Leute herbestellt. Jeff, voller Öko und Mathew, der hat eine