Название | Ernährung nach den Fünf Elementen |
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Автор произведения | Barbara Temelie |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783961990009 |
Tritt eine Belastung auf, wodurch in einem Organ vermehrt Qi oder Säfte verbraucht werden, so ist das Organ in doppelter Weise geschützt. Zum einen ist das Partnerorgan bestrebt, den Mangel seines Partners auszugleichen und zum anderen verfährt das vorgelagerte Organpaar ebenso. Wenn beispielsweise in der Milz ein Qi-Mangel auftritt, wird das Paar Herz-Dünndarm vermehrt Qi an die Milz abgeben, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Die größte Hilfe kommt jedoch erfahrungsgemäß von dem starken Yang der Niere, wenn das Qi der Milz vor allem durch kalte Rohkost, saure Milchprodukte und Brotmahlzeiten geschwächt ist, die im Gegensatz zu gekochten, gehaltvollen Speisen keine wärmenden Gewürze enthalten. Langfristig kann sich daraus ein Yang-Mangel der Niere entwickeln, von dem in der Ernährungsberatungspraxis leider viele gesundheitsbewusste Frauen aufgrund fehlgeleiteter Empfehlungen betroffen sind.
Das hier gezeichnete Bild ist eine starke Vereinfachung des komplexen Zusammenspiels der Organe untereinander. Es soll deutlich machen, wie sehr die Einzelteile kooperieren. Aufgrund dieser engen Verbindungen werden Störungen – ebenso wie positive Einflüsse – über kurz oder lang immer mehrere Organe oder den ganzen Organismus beeinflussen. Daher ist eine ausgewogene Ernährung der beste Schutz vor körperlichen und geistigen Schwächen. Der Qi-, Blut- und Säfte-Aufbau durch hochwertige, gehaltvolle Nahrungsmittel sorgt dafür, dass die Organe gut versorgt werden und bei Belastungen den Prozess des Ausgleichens vollziehen können.
Funktionsschwächen frühzeitig erkennen und behandeln
In den nachfolgenden Kapiteln werden die Anzeichen und Symptome von Funktionsschwächen, die in der TCM-Praxis Syndrome genannt werden, aufgezeigt, die in einem Organ einen Fülle- oder einen Leere-Zustand erzeugen können. Außerdem wird zwischen inneren und äußeren auslösenden Faktoren unterschieden. Zu den inneren zählen belastende Emotionen und geistige Unruhe, zu den äußeren bioklimatische Einflüsse, Umwelt und nicht zuletzt die Ernährung. Das Ungleichgewicht, das diese Faktoren auslösen können, zeigt sich – wie bereits erwähnt – als Fülle- oder Leerezustand oder auch als eine Blockade im Qi-Fluss.
Störungen, die in erster Linie das Qi und das Yang betreffen, werden als »Ungleichgewicht der Yang-Wurzel« bezeichnet. Innerhalb der Yang-Wurzel kommt es – wie schon geschildert – zu folgenden Syndromen: Qi-Mangel, Yang-Mangel und Yang-Fülle, wobei Yang in diesem Zusammenhang für Wärme oder Hitze steht. Ein Qi-Mangel ist die erste Stufe in der Entwicklung. Qi-Mangel bezeichnet einen Energieverlust, der Yang-Mangel einen Verlust an Qi und Wärme, also einen Kältezustand. Yang-Fülle dagegen bedeutet ein Übermaß an Hitze im Körper und kann langfristig zu einer Austrocknung der Körpersäfte, also zu einem Yin-Mangel, führen.
Störungen, die in erster Linie das Yin betreffen, werden als »Leere oder Fülle der Yin-Wurzel« bezeichnet. Innerhalb der Yin-Wurzel kommt es zu folgenden Syndromen: Blutmangel, Yin-Mangel und Yin-Fülle. Diese Syndrome entwickeln sich über einen längeren Zeitraum, und dementsprechend gibt es graduelle Abstufungen, was den Schweregrad angeht. Ein Blutmangel ist im Vergleich zu Yin-Mangel leichter zu beheben, während der Yin-Mangel mit einer Austrocknung der Körpersäfte einhergeht und sich bis hin zu einer Schwäche der Körpersubstanz entwickeln kann. Dann können Abmagerung, Haarausfall und Osteoporose (Knochenentkalkung) auftreten.
Die Yin-Fülle steht für eine übermäßige Ansammlung von sogenannter Feuchtigkeit im Körper, die zu einem gedunsenen Gewebe in verschiedenen Körperregionen führt. Übergewicht geht immer mit einer solchen Yin-Fülle einher und bedeutet, dass die Ausleitung von Abfallstoffen im Körper reduziert ist. Langfristig kann sich Feuchtigkeit in zähen Schleim verwandeln, sofern gleichzeitig eine Hitze-Symptomatik (Yang-Fülle) vorhanden ist, die zur Entstehung entzündlicher Prozessen beitragen könnte.
In der Ernährungsberatungspraxis und in meinen Seminaren, die fast ausschließlich von gesundheitsbewussten Frauen besucht werden, haben etwa 80 % übergewichtiger und schlanker Frauen ein aufgedunsenes Gewebe. Eine Ausnahme bilden Frauen, die bereits das sechzigste Lebensjahrüberschritten haben und auf die dubiosen Ernährungsempfehlungen der vergangenen Jahrzehnte von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Weltgesundheitsorganisation nicht hereingefallen sind. Sie haben sich weder die Butter vom Brot nehmen lassen noch haben sie auf ihr Frühstücksei verzichtet. Sie haben einen Faible für bittere Blattsalate wie Rucola, Radicchio und Chicorée, die Giftstoffe ausleiten und schlank machen – als Begleitung zu einem gehaltvollen Stück Fleisch oder sättigenden Hülsenfrüchten mit Öl oder guter Butter, die Ihnen genug Eiweiß für die nötige Tatkraft bieten und lang anhaltend sättigen.
Ausgewogenheit der Yang- und Yin-Wurzel bedeutet Gesundheit
In der Fünf-Elemente-Lehre geht es immer darum die Ausgewogenheit von Yin- und Yang zu erhalten und zu fördern. Das gilt für die Funktionen des Körpers und des Geistes und ebenso für die Ernährung. Wobei wir auf das, was wir üblicherweise dreimal am Tag zu uns nehmen gewiss am meisten Einfluss haben. Diese Chance sollten wir nutzen. Zumal ein noch so einfaches und ausgewogenes bekömmliches Gericht auf das wir Appetit haben, nicht nur dem Körper gut tut. Es erzeugt auch ein Wohlgefühl und eine innere Zufriedenheit, wenn man sich selbst eine »gute Mutter« ist. Ausgewogenheit ist die Voraussetzung für eine gute Gesundheit. Darum ist es auch sehr wichtig, dass sich die Yin- und die Yang-Wurzel der Organe die Waage halten.
Zur Yin-Wurzel gehören die materiellen Substanzen, das Blut, die Körpersäfte und alle Gewebe, aus denen der menschliche Körper beschaffen ist. Wenn diese ausreichend vorhanden sind, hat der Mensch die Fähigkeit, sich durch Entspannung und einen erholsamen Schlaf zu regenerieren; dann ist auch sein Nervenkostüm in einem ausgewogenen Zustand.
Die Yang-Wurzel bringt das dynamische Qi und die Körperwärme hervor, die für unsere körperliche und geistige Vitalität sorgen und ebenfalls für eine starke Abwehrkraft. Zur körperlichen Vitalität gehört auch die Libido oder sexuelle Potenz. Diese fördern wir, indem wir unsere Speisen mit erwärmenden Gewürzen anreichern und alle rohen, kalten Zutaten nur in kleinen Mengen zu uns nehmen. Aber bitte nicht übertreiben, was die warmen oder heißen Zutaten wie etwa Chilis angeht. Denn jegliches Übermaß kann das gesunde Gleichgewicht von Yin und Yang wieder stören.
Yang-Wurzel-Schwäche
In einem gesunden Organismus stützen und kontrollieren sich Yin und Yang gegenseitig. Auf der einen Seite der Waagschale befindet sich das Yang, das für die Dynamik des Qi und für die Körperwärme zuständig ist. Solange die Yang-Funktionen ausreichend vorhanden sind, ist ein übermäßiges Ansteigen des kühlenden und befeuchtenden Yin, also eine Yin-Fülle, normalerweise nicht möglich. Es sei denn, dass man in dem Glauben sich etwas Gutes zu tun, häufig zu Milchprodukten greift oder obendrein zu Süßigkeiten, Süßstoff und Light-Produkten, die zu einer Yin-Fülle führen. Das bedeutet, dass sich Schlacken im Körper ansammeln, die immer die Ursache für Übergewicht sind.
Zu den Ursachen einer Schwächung des Yang, Qi und der Wärme, gehören auch bioklimatische Kälteeinwirkung und chronische körperliche Überanstrengung im Beruf, oder beim Sport wie etwa beim Marathonlauf. Da die Organfunktionen im fortgeschrittenen Lebensalter naturgemäß schwächer werden, ist es folglich umso wichtiger mit zunehmendem Alter für eine hochwertige und gehaltvolle Ernährung zu sorgen.
Die Hauptursachen für den, sehr häufig bei gesundheitsbewussten Frauen auftretenden, Milz-Qi- und Nieren-Yang-Mangel, sind jedoch seit den neunziger Jahren die dubiosen Empfehlungen viel Milch, Käse, Joghurt, Rohkost und Vollkornbrot zu essen, die normalerweise nicht mit wärmenden Aromen einhergehen. Während der Verzehr von aromatischen, stärkenden Zutaten, wie etwa in einer Fleischbrühe oder einem Eiergericht