Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei. Werner Rosenzweig

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Название Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei
Автор произведения Werner Rosenzweig
Жанр Зарубежные стихи
Серия
Издательство Зарубежные стихи
Год выпуска 0
isbn 9783961455133



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sein Foto extra scharf,

      so wie ers braucht, je nach Bedarf.

      Dann macht es KLICK, des Blitzlicht zuckt,

      richtig troffn, nix verruckt.

      Die Anna stöhnt und kreischt und lacht,

      es gfällt ihr, was der Necher macht.

      Sie gfreit si aufn nächstn Bsuch,

      dann stehn zwaa Necher mal zu Buch.

      Vereint in später Osternacht

      ans Leiden Christi werd gedacht.

      In aner Bänk, da knieas nieder,

      der Toni, Gerch und aa der Frieder.

      Ihr Weiber, die sen aa dabei,

      a jede hält a Osterei.

      Weil später dann, bei dera Feier,

      der Pfarrer segnet Ostereier.

      Die Anna, Kunni und die Froni,

      der Gerch, der Frieder und der Toni,

      die singa Lieder mit Bedacht

      und obn am Kreiz der Jesus wacht.

      Als die Kollektn kummt vorbei,

      Do steckt der Gerch an „Grüna“ nei.

      Hunnert Euro, dass jeder sicht,

      und macht dabei a frommes Gsicht.

      Is halt a Vorbild fier an jedn,

      will stets a gutes Beispiel geben.

      Der Herr wird damit sich befassen,

      werd seine Sündn ihm erlassen.

      Unterm Kreiz, net weit entfernt,

      da hockt der dicke Gumbmanns Bernd.

      Vor aner Weil der Pfarrer sacht:

      „Mei lieber Bernd, etz gib schee acht,

      vom Keller gehst den Messwein hulln!“

      Da hat er gleich a Flaschn gstuhln.

      Drauf woar er dann im Klo verschwundn

      und hat die Flaschn leer getrunkn.

      Etz hockt er da und ihm is schlecht,

      die Welt, die dreht si, Gott Allmächt!

      Der Pfarrer will die Eier weiha,

      da fängt der Bernd scho an zu speia.

      Kotzt Wein und Essn an die Wänd,

      dazu da spielt die Kergn-Band.

       14. Des Tote Meer licht in Franken

      Im Aischgrund licht des Tote Meer,

      und wers net glabt, der horcht etz her:

      In Windsheim, in der altn Stadt,

      a Therme man errichtet hat.

      Gleich nebern Kurpark hat mers baut

      und hat aa net aufs Geld geschaut.

      Wellness, Spa und Badehallen,

      Saunen, wo die Hüllen fallen,

      des alles gibts und nu viel mehr.

      Es gibt sugoar des Tote Meer.

      Nach Israel brauchst nimmer fliegn,

      um auf dem Wasser längs zu liegn.

      Tief in der Erdn, da is gricht,

      dort unt a dicker Salzstock licht.

      Milliona Joahr is der scho alt

      und sorcht aa für den Salzgehalt

      in dem Wasser, in der Sole,

      für die Gäst, zu ihrem Wohle.

      Zum Salzsee-Feeling du drauf neigst,

      wennst dort du in des Wasser steigst.

      Schee bitzln tuts dir auf der Haut,

      dei ganzer Stress werd abgebaut.

      Legst du dich in des Wasser nei,

      gehst du net unter, schwebst ganz frei.

      Weil der Auftrieb durchs Salzwasser,

      der erscheint dir deitlich krasser,

      als wennst a Bad wo anders nimmst,

      laut platschend in der Ostsee schwimmst.

      Pass auf, bei siemazwangst Prozent

      des Wasser in die Augn dir brennt.

      Weils salzich is, grad aus dem Grund,

      brings aa net nei in deinen Mund.

      Kann Kratzer auf der Haut derfst ham,

      sunst brennsts dir dort gleich alles zamm.

      Tauchn, Schnorchln unterdessn,

      ja, des kannst du aa vergessn.

      Seis wies sei, in dera Therme,

      angenehm is dort die Wärme

      vo dem Wasser in den Hallen,

      ja, des is mir aufgefallen.

      Ich kumm da immer widder her,

      ich muss sogn: Dort gfällts mer sehr.

       15. Baggers

      Die Baggers, die sen zweifelsfrei

      verwandt mit dem Kartoffelbrei.

      Bodaggn nehm ich meistens sieben,

      die wern vo mir schee fein geriebn.

      Alsdann hau ich in diesen Brei

      mindestens zwaa Eier nei.

      Pfeffer, Salz, drei Löffl Mehl

      fehln noch, bei meiner Seel.

      Dann werd der Brei gscheit rumgerührt,

      dass mer im Arm des aa no spürt.

      A Pfanna, die werd dann erhitzt,

      dass aa des Fett da drinna spritzt.

      An Löffl nehm ich vo dem Brei

      und tu ihn in die Pfanna nei.

      Ich drück ihn platt, schee dünn verteil,

      so schmeckt der Baggers alleweil.

      Des Fett is haß, des Fett des sprutzlt,

      Der Baggers in der Pfanna brutzlt.

      Des dauert net lang, des kannst sehgn,

      dann musst den Baggers mal umdrehn.

      Sonst werd er schwarz und ganz verbrutzlt,

      a Baggers schmeckt net, wenn verhutzlt.

       16. Der Biber und der Silberreiher

      Im Weiher schwimma nieber, rieber,

      zwölf Karpfen und a klaner Biber.

      Am Ufer steht a Silberreiher

      und glotzt aufs Wasser vo dem Weiher.

      „Etz schau ner hie, was sen des Faxn,

      etz is dem Fisch a Pelz scho gwachsn?“,

      denkt sich der Vogl und schaut bled,

      wie er am Rand vom Weiher steht.

      So an Karpfn, na, den kennt er net,

      So