Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei. Werner Rosenzweig

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Название Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei
Автор произведения Werner Rosenzweig
Жанр Зарубежные стихи
Серия
Издательство Зарубежные стихи
Год выпуска 0
isbn 9783961455133



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mich drauf freun,

      noch so viel von der Stadt zu sehen,

      da werd zur Burg ich gleich hoch gehen.

      Ich denke gar, ich hab heut Glück,

      Da oben gibt’s nen tollen Blick

      auf die Stadt und auf den Main,

      wie schön kann es in Franken sein!“

      Verschwunden war des Tages Sonne,

      ein Mann stand vor der Reblaus-Wonne.

      Hungrig, durstig und auch wütend,

      außerdem im Kopf hin brütend,

      stand er trotzig in der Straße,

      und es drückte seine Blase.

      Kein Platz mehr frei in der Gaststätte,

      da er sich wohl verspätet hätte.

      Neun Uhr ist’s, die Turmuhr bimmelt,

      am Himmel es von Wolken wimmelt.

      Gar finster ist die Franken-Welt,

      der Regen schwer hernieder fällt.

      Keinen Schirm und keine Mütze,

      tritt Krause in die nächste Pfütze.

      Und schon ist er pudelnass,

      nein, so macht das keinen Spaß.

      Als er dann sein Hotel erreicht,

      da war er auch schon durchgeweicht.

      Und wieder tönt ein Glockenschlag,

      Hans-Jörg auf fränkisch zu sich sagt:

      „Kann dees scho viertl zehna sei?

      Jesses, rast die Zeit vorbei!“

       22. Nachtgieger

      Wer strolcht da so spät durch die Gassen der Stadt,

      einen schweren und dunklen Umhang an hat?

      Er zerrt einen Knaben mit seinem Arm,

      lieber Gott, seiner Seel dich erbarm.

      Der arme Junge verbirgt sein ängstlich Gesicht,

      doch dieses stört den Nachtgieger nicht.

      Der Nachtgieger mit Schnabel und Schweif,

      der arme Bub ist vor Angst schon ganz steif.

      „Du böses Kind, du musst nun mit mir,

      ich werd dich schon lehren, ne gute Manier.“

      Schon zieht er den Jüngling mit sich geschwind,

      mit ihm in der finsteren Nacht drauf entschwind.

      „Nachtgieger, Nachtgieger, hörest du nicht,

      auf strenge Strafe, ich bitt dich, verzicht“,

      so bettelt der Knabe im heulenden Wind.

      „Ich werd nunmehr sein ein artiges Kind.“

      „Jammer du nicht, du musst mit mir gehen,

      ob artig du wirst, werden später wir sehn.

      Du warst schrecklich bös, drum Strafe muss sein,

      Ich glaube dir nicht, ist alles nur Schein.“

      „Nachtgieger, Nachtgieger, an welch finsteren Ort,

      was hast du denn vor, wohin schleppst du mich fort?“

      „Du böser Knabe, du weißt’s doch genau,

      ich bring dich jetzt hin zur Nachtgieger-Frau.“

      Sie ist eine strenge und graue Gestalt,

      wird austreiben dir deine rohe Gewalt.

      Willst du nicht bereuen, was du hast getan,

      dann schürt sie sofort den Kochkessel an.“

      „Hat oft schon verschlungen so mach böses Kind.

      Du wirst dich noch wundern, das geht ganz geschwind.

      Jetzt mach schon, komm mit!“, der Nachtgieger droht.

      „Sonst werd ich noch sauer, und schon bist du tot.“

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