Название | Ich weiß nur, dass ich dich liebe |
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Автор произведения | Denise Hunter |
Жанр | Религия: прочее |
Серия | |
Издательство | Религия: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783865069627 |
Zac steckte die Hände in die Hosentaschen, und Lucy spürte seinen Blick auf sich, aber sie erwiderte ihn nicht. Sie wollte nicht, dass er sah, wie verletzlich sie war, während gleichzeitig diese dicke hohe Mauer zwischen ihnen stand.
„Lucy“, sagte er, und sein Ton klang so furchtbar vernünftig. „Ich weiß, dass das hier schwer ist, aber die vergangenen sieben Monate sind nun mal Realität, ob es dir gefällt oder nicht. Du hast dein Leben fortgesetzt, genau wie ich, und die Tatsache, dass du dich an nichts mehr erinnerst, ändert nichts daran, dass es nun mal passiert ist. Je früher wir die Sache klären, desto schneller können wir beide weitermachen.“
„Und was ist, wenn mein Gedächtnis gar nicht wiederkommt?“
„Das würde doch auch nichts an dem ändern, was passiert ist. Du hast einen Job, in den du wieder zurückkannst, und Menschen, denen du etwas bedeutest.“
„Aber sie bedeuten mir nichts“, entgegnete sie mit einem leisen Schniefen.
Ein klitzekleiner Teil in ihr war mit dieser Behauptung allerdings nicht einverstanden, denn schließlich war sie ja immer noch dieselbe Person wie vor ihrem Sturz, und irgendwo tief in ihrem Inneren musste ihr an diesem anderen Mann, der wahrscheinlich gerade fast wahnsinnig war vor Sorge um sie, etwas liegen. Egal, ob sie sich an ihn erinnerte oder nicht, sie war es ihm schuldig, ihn zu informieren, was mit ihr los war.
„Ich habe noch mal über gestern nachgedacht“, sagte Zac jetzt. „Vielleicht war es ja gar nicht der Tag deiner Hochzeit, denn wieso hättest du dann allein in diesem Lokal sein sollen? Vielleicht warst du ja nur bei einer Anprobe für dein Brautkleid. Hast du dort irgendwo in der Nähe ein Brautmodengeschäft gesehen?“
„Keine Ahnung“, sagte sie und schob die Angst beiseite, die in ihr aufstieg. Brautmodenläden hatten doch eigene Toiletten. Vielleicht konnte sie nicht mehr richtig denken, seit sie sich den Kopf gestoßen hatte, aber es gab nur eine logische Erklärung dafür, weshalb sie in dem Lokal gewesen war.
„Vielleicht hattet ihr das Aufgebot ja noch gar nicht bestellt. Soweit ich weiß, gibt es gar keine vorgeschriebene Frist mehr zwischen Aufgebot und Hochzeit. Man kann auch sofort heiraten.“
Im Grunde war ihr klar, dass es nicht so war, aber trotzdem klammerte sie sich an diesen Gedanken wie an einen Strohhalm. „Ja, das stimmt“, sagte sie deshalb.
„Aber das werden wir ja heute Nachmittag erfahren.“
Zac gab die Bestellung an die Küche weiter und brachte frische Getränke an Tisch elf. Marci hatte ihre letzten beiden Schichten nicht antreten können, weil sie immer noch krank war.
Der Mittagstrubel war beinah vorbei, aber bald war Anpfiff beim Spiel der Red Sox, und das bedeutete, dass es wieder voller werden würde, denn zu den Nachmittagsspielen kamen oft die Rentner aus der Gegend vorbei. Sie verzehrten zwar meist nicht viel, aber Zac mochte es, wenn sie da waren.
Als das Lokal aufgeräumt und wieder hergerichtet war, kam die Abendschicht. Bei einem Blick auf die Uhr fiel Zac ein, dass er jetzt schnellstens beim Standesamt des Countrys anrufen musste. Er hatte so viel zu tun gehabt, dass er darüber beinah die Zeit vergessen hatte. Zumindest redete er sich das ein. Vielleicht war es aber auch so, dass er tief in seinem Inneren Lucy noch gar nicht wieder gehen lassen wollte.
Du bist ein echter Masochist, Callahan.
Er warf den Lappen hin, den er benutzt hatte, um über die Bar zu wischen, und ging langsam in sein Büro. Er würde das jetzt hinter sich bringen, und zwar sofort.
Er wählte also die Nummer, die er sich auf einem Zettel notiert hatte, und es dauerte ewig, bis er mit der richtigen Person verbunden war, und er erfuhr schließlich, dass die Computerpanne tatsächlich behoben war.
Halleluja.
Während er darauf wartete, dass die Sachbearbeiterin das Aufgebot aufrief, ging er nervös in seinem Büro hin und her. Die seichte Musik, mit der er während der Wartezeit bedudelt wurde, sollte wahrscheinlich beruhigen, bewirkte aber genau das Gegenteil. Seine Nerven lagen blank.
Dann hörte die Musik abrupt auf, und die Sachbearbeiterin fragte: „Sind Sie noch da, Mister Callahan?“
„Ja, ich höre.“
„Ich habe das Aufgebot gefunden. Soll ich Ihnen eine Kopie faxen?“
„Ja, das wäre großartig.“ Er gab ihr seine Faxnummer und fragte: „Was meinen Sie denn, wie lange das dauern wird?“
„Ich schicke es sofort ab, wenn ich aufgelegt habe.“
„Vielen Dank für Ihre Mühe“, sagte Zac, beendete das Gespräch und steckte sein Handy wieder in die Tasche. Dann ging er zum Faxgerät hinüber und wartete, die Hände in die Hüften gestemmt, auf das Fax. Sobald er den Namen von Lucys Verlobtem wusste, würde er dessen Telefonnummer googeln, aber vielleicht stand sie ja sogar auf dem Aufgebot. Ob es wirklich so einfach sein konnte?
Und vielleicht würde der Kerl ja sogar kommen und Lucy abholen. Bei diesem Gedanken hatte Zac allerdings ein mulmiges Gefühl im Bauch. Konnte er sie einfach mit jemandem wegfahren lassen, den er gar nicht kannte? Vielleicht sollte er …
Nein, schalt er sich selbst. Du hast doch gar nichts mehr mit ihr zu tun.
In dem Moment kam das Fax aus dem Gerät, und er überflog es.
Brad Martin, Portland, Maine. Alter: 29 Jahre. Weiß. Bingo.
Er ging den Gang hinunter und klopfte an Lucys Tür.
„Brad Martin“, sagte Zac im selben Moment, als sie von innen die Tür öffnete. Dabei sah er sie intensiv an, und die silbernen Sprenkel in seinen Augen sprühten Funken.
Lucy stand in der Tür und war sich sehr bewusst, dass sie völlig zerzaust und ungeschminkt dastand. Diese Tabletten machten so schläfrig. Vielleicht war das ja auch der Grund, weshalb sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.
„Was hast du gerade gesagt?“, fragte sie.
„Brad Martin. Sagt dir der Name irgendwas?“
„Äh… nein, nicht dass ich wüsste.“
„Bist du ganz sicher?“
„Ja. Ich habe den Namen noch nie gehört. Heißt er so? Mein Verlobter?“
Er hielt einen Zettel hoch und erklärte: „Sie haben euer Aufgebot gefaxt.“
„Zeig mal“, sagte sie, nahm ihm das Blatt aus der Hand und überflog es. Brad Martin. Sie runzelte die Stirn. Brad Martin. Der Name sagte ihr absolut gar nichts.
„Vielleicht ist sein vollständiger Name ja Bradley“, versuchte er es und klang dabei gleichzeitig drängend und hoffnungsvoll.
Sie schüttelte den Kopf und schaute noch einmal auf das Blatt, bevor sie es ihm zurückgab. „Nein, ich kann mich nicht an den Namen erinnern. Tut mir leid.“
Daraufhin wandte er sich wieder zum Gehen, und sie folgte ihm in sein Büro, wo er sich hinter den Schreibtisch an den Computer setzte.
Sie trat hinter ihn und sah, wie er den Namen in die Suchmaschine eingab und dabei die Suche auf die Gegend um Portland eingrenzte. Kurz darauf hatte er 27 Ergebnisse.
„Na toll“, sagte er seufzend.
„Schau doch mal. Da steht auch immer das Alter dabei.“ Wieso