Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO. Viola M Frymann

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Название Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO
Автор произведения Viola M Frymann
Жанр Медицина
Серия
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783941523494



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des Verhaltens und dem Vorhandensein einer asymmetrischen oder geänderten Konduktion im Nervensystem bzw. der Übertragung afferenter Nervenimpulse (oder beidem). Es bleibt offen, in welchem Maß sich diese Differenzen des Zentralen Nervensystems in einer Asymmetrie der somatischen Funktion oder einer Dysfunktion widerspiegeln und zu welchem Grad sie durch osteopathische manipulative Behandlung im Hinblick auf das neurologische Entwicklungsprofil verbessert werden können.

      Somatische Dysfunktion ist nicht auf den Kranialen Mechanismus beschränkt. Sie kann auch überall in den muskuloskeletalen, membranösen und faszialen Systemen sowie bezogen auf die Zwerchfellfunktion und bei Narben gefunden werden. Der kritische Befund ist die Distorsion, Verdrehung oder die Obstruktion der inhärenten Motilität. Solch eine Dysfunktion ist für die osteopathische Behandlung zugänglich, denn ihr Ansatz liegt in der Veränderung eben jener Dysfunktion bzw. in der Wiederherstellung besagter Motilität. Osteopathen, welche die osteopathische palpatorische Diagnostik und die osteopathische Betreuung praktizieren, haben deren günstige Effekte auf Kinder mit einer Reihe an Problemen, wie etwa Lern-, Verhaltensproblemen, Entwicklungsstörungen, neuromuskulären Problemen und Wahrnehmungsproblemen nachgewiesen.

      Kein bestimmter Bereich einer somatischen Dysfunktion kann zwingend mit einer besonderen klinischen Manifestation verknüpft werden. Ebenso wird das Problem eines Kindes nicht durch die Behandlung einer speziellen anatomischen Region gelöst. Die Behandlung muss alle Bereiche der verzerrten inhärenten physiologischen Bewegung mit der Absicht umfassen, eine freie und symmetrische inhärente Motilität wiederherzustellen.

       Diskussion

      Studienergebnisse unterliegen dem Einfluss einer Vielzahl von Faktoren. Wir mussten etwa die möglichen Einflüsse durch das Lernen in Betracht ziehen, um die Untersuchung en und die Umweltfaktoren am OCC oder zuhause durchführen zu können. Das Interesse und die Erwartungen der Forscher, des Personals und der Eltern können einen günstigen Effekt auf ein Kind haben. Hier liefern die Veränderungen der POD-Werte zwischen Basis- und Voruntersuchungen in der Wartegruppe eine Einschätzung besagter Einflüsse. Da sie zu Beginn der Studie am größten waren, nehmen wir an, dass ihr Einfluss nach der Voruntersuchung des Kindes bedeutend geringer geworden ist.

      Hier wurden andere Kontrollen für systematische Verzerrungseffekte benutzt. Diese schlossen die Anpassung der ursprünglichen POD-Werte bezogen auf das Alter ein, um mögliche Veränderungen auszuschließen, die aufgrund von Reifeprozessen entstanden. Die POD-Wertevergabe in den verschiedenen unabhängigen Variablenkategorien wurde verglichen, um mögliche, durch die Stichprobe entstandene systematische Verzerrungseffekte auszugleichen, die daraus resultieren, dass Kinder am Anfang oder während des Studienzeitraums abgebrochen haben. Darüber hinaus wurden sie verglichen, um die Zusammenhänge zwischen der allgemeinmedizinischen Anamnese, den Hintergrundvariablen und den POD-Werten zu untersuchen. Die Tatsache, dass die anfänglichen POD-Mittelwerte innerhalb der Untersuchungsgruppen (Warteliste und Behandlungsgruppe) und innerhalb der Kontrollgruppen (unvollständige Gruppe und Abbrecher) sich nicht in signifikanter Weise unterschieden, weist darauf hin, dass die Zusammenstellung der Untersuchungsgruppen durch Matching erfolgte; und auch darauf, dass jene, die an nicht mehr als einer POD-Untersuchung teilnahmen, den POD-Status der verbleibenden Stichprobe, welche mit zwei oder mehr POD-Untersuchung en fortfuhren, nicht signifikant verzerrten. Kurz gesagt, die Unterschiede zwischen den anfänglichen und den späteren Untersuchungswerten waren nicht signifikant durch die selektive Beseitigung der Kinder aus der ursprünglichen Stichprobe aufgrund unterschiedlicher POD-Startwerte verzerrt worden.

      Eine signifikante Veränderung der Leistung der Gruppe mit allgemeinmedizinischen Problemen, wie sie im Rahmen des POD eingeschätzt wurde, konnte sowohl vor der Behandlung als auch nach der Phase der osteopathischen Behandlung beobachtet werden. Wir haben zudem festgestellt, dass es viele Kinder gibt, die relativ gute Noten haben und sich auch in akzeptabler Weise verhalten und daher die Aufmerksamkeit bisher nicht auf kleinere Defizite in ihrer neurologischen Entwicklung gelenkt wurde. Ist die inhärente physiologische Bewegung durch die osteopathische manipulative Behandlung wiederhergestellt, erreichen diese Kinder ein höheres Leistungslevel. Repräsentiert diese Gruppe möglicherweise Kinder, die hinter den Erwartungen der Gesellschaft zurückbleiben?

      Diese Kinder liefern einen interessanten Vergleich mit den Kindern, die neurologische Defizite aufweisen. Kinder mit diagnostizierten neurologischen Problemen zeigten keine signifikante Reaktion auf die allgemein motivierenden Aspekte der Studie. Hingegen verbesserte sich ihre Leistung im Rahmen des POD als Reaktion auf die osteopathische Behandlung deutlich (Tabellen 6 und 8). Es scheint, dass die neurologische Entwicklung bei Kindern mit allgemeinmedizinischen Problemen unabhängig von einer Behandlung zunimmt, aber dass Kinder mit neurologischen Problemen eine spezifische Intervention benötigen, um ihre neurologische Entwicklung voranzutreiben.

      Unsere Forschung liefert auch die Antwort auf eine häufig von Osteopathen gestellte Frage, „Wie lange hält der Effekt der manipulativen Behandlung an?” Obwohl nur wenige Eltern genügend vom Forschungsvorhaben begeistert werden konnten und die Kinder zu einer Spätuntersuchung brachten, zeigt Tabelle 9 signifikante (P < 0,001, gesamte Stichprobe), fortwährende und positive Veränderungen auch noch mehrere