Название | Erfahrungen in einem sozialen Netzwerk |
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Автор произведения | Edith Zeile |
Жанр | Программы |
Серия | |
Издательство | Программы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783957446527 |
Wer hätte noch nicht am PC geweint? Wer hätte sich nicht schon an jene schönen stillen Tage erinnert, an denen es noch kein SB gegeben hatte?
Und dann eine Melodie, das Geschenk eines lieben Menschen, so wunderbar, sanft, zärtlich, einmal gehört und in das „wirkliche Leben“ mitgenommen, Stille nach dem Sturm, Frieden nach der Schlacht, Liebe nach der Bosheit – Leiden und Leidenschaften im Meer des Lebens (SB).
Wer glaubt, er ist ein Senior,
Der klopfe hier an dieses Tor.
Er bringe Foto, Passwort mit –
Das wäre schon der erste Schritt.
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Ein Vogel baut sich erst ein Nest,
Das er zum Fliegen dann verlässt.
Ein Mensch baut sich hier ein Profil,
Wenn er verstanden werden will.
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Dann geht er schnell zur Fotowand:
Wer ist die Schönste hier im Land?
Da wogen Brüste, üppig, voll
Und machen Männer liebestoll.
Auch mancher Po, lasziv versteckt,
Macht manchen Mann sogar erect,
Und wer das alles nicht versteht,
Ist eben einfach kein Ästhet.
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Man trifft sich manchmal im Café
Und tritt sich dort oft auf die Zeh'.
Für Worte gibt es da kaum Raum.
Man ist da, um sich anzuschaun.
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Es gibt hier auch ein paar Beknackte:
Die sammeln einfach nur Kontakte.
„Speeddating“ ist das bei SB,
Da freut sich auch das Portemonnaie,
Denn alles kriegt man hier umsonst,
Gelaber, Weihrauch, große Kunst,
Auch Komplimente ganz frei Haus,
Ein Ohren- und ein Augenschmaus,
Mitunter einen Blumenstrauß.
Sogar ein Handkuss ist dabei,
Ein Smiley-Kuss – ganz zweifelsfrei.
Kontakte schreiben sich natürlich
Privat, geheim und ganz ausführlich.
Da ist schon manches Herz gebrochen,
Bevor man hat's Parfum gerochen.
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Am Schwarzen Brett, da trifft sich manche Niete
Urplötzlich mit der Seniorbook-Elite.
Da ist das Chaos a priori programmiert,
Und mancher wird da richtig angeschmiert.
Da werden Weiber manchmal zu Hyänen,
Die sich dann später dafür furchtbar schämen
Und alles löschen, was gesagt!
Wie schad! Dem Himmel sei’s geklagt.
Denn es gehören Aggressionen
Zum Menschen doch schon seit Äonen.
Da kochen hoch die Emotionen,
Wenn da die vielen Positionen
Sich manchmal schrecklich unterscheiden,
Muss man mitunter richtig leiden
Und schleicht am End' der Diskussion
Beleidigt und frustriert davon.
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Doch die Notizen an der Wand,
Die machen dich auch schnell bekannt.
Man schreibt nur einen Kommentar,
Egal ob frech, ob falsch, ob wahr,
Und wenn es schließlich hundert sind,
Der Schweiß dir von der Stirne rinnt,
Hast du gefunden einen Mann
Oder 'ne Frau – so fängt das an.
Ab jetzt ist alles Illusion –
Womöglich ist es ein Phantom –
Was Sehnsucht war, wird Obsession:
Du bist im Netz gefangen schon!
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Die Themenwelt ist Kommunikation,
Ist kreative Lust und keine Fron.
Da schreiben die, die Sprache lieben,
Da trifft man sich zu Höhenflügen,
Da wachsen alle über sich hinaus –
Das ist ein echter Leseschmaus!
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Da gibt es eine Edith Zeile.
Die leidet wohl an Langeweile
Und schreibt sich hier die Finger wund.
Die Themen sind recht kunterbunt.
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Begehrt ist unser Jürgen Fritz:
Ein Philosoph mit Mutterwitz.
Er redet wie Demosthenes
Über die Welt und alias res,
Ein ausgezeichneter Stilist,
Gelegentlich auch ein Sophist,
Brillant, subtil und höchst komplex –
Ein Wkw-ler, kein senex.
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Verbale Kämpfe werden ausgetragen
Von Atheisten, Christen und Nomaden.
Am Ende locken alle ihre Wunden –
Es waren dennoch int'ressante Stunden.
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Ein Mann, ich nenn ihn hier Bernhard hoch 2,
Ist überall genial dabei.
Er hat Humor, man liest ihn gerne,
Als Dichter kriegt er gleich 5 Sterne,
Er liebt die Liebe voller Glut –
Drum Evas, seid stets auf der Hut!
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So lernt man täglich viele Menschen kennen.
Die darf man gleich bei ihrem Namen nennen,
Und jeder sagt zu jedem „DU“ –
Und Tausende von Usern schauen zu.
…
Natürlich treffen sich die User
An vielen Orten hier im Land.
Da gibt es selbstverständlich keine Loser,
Man kennt sich oder macht sich da bekannt.
Beim