Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch. John Farndon

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Название Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch
Автор произведения John Farndon
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783831082582



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Grenznutzen und damit einen viel höheren Preis als ein Glas Wasser. image

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      STEUERN – SO GERECHT UND EFFIZIENT WIE MÖGLICH

      DIE STEUERLAST

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Wirtschaftspolitik

      VORDENKER

      Anne Robert Jacques Turgot (1727–1781)

      FRÜHER

      1689–1763 Teure Kriege und ein wenig effizientes Steuersystem, das Landeigentümer und Zünfte nicht besteuert, legen den Grundstein für die französische Finanzkrise und die Revolution.

      SPÄTER

      1817 In seinem Buch Über die Grundsätze der politischen Ökonomie und der Besteuerung fordert der britische Ökonom David Ricardo, Luxusgüter sollten besteuert werden.

      1927 Der britische Mathematiker Frank Ramsay betont die Bedeutung der Preiselastizität.

      1976 Die Ökonomen Anthony Atkinson und Joseph Stiglitz halten einheitliche Steuern auf Konsumgüter für optimal.

      Wer trägt die Last der Steuern? Die Schlüsselfrage der »Steuerinzidenz« beschäftigte Anne Robert Jacques Turgot, der von 1774 bis 1776 französischer Finanzminister war. Steuern betreffen viele Dinge – von Preisen und Profiten bis hin zur Warenmenge, die konsumiert wird, und den Einkommen. Änderungen an diesen Faktoren haben oft überraschende Wirkungen. Die »Last« einer Steuer – also ein Minus an Glück, Wohlergehen oder Geld – lässt sich von einer Person oder Gruppe auf eine andere verlagern. Treibt die Benzinsteuer vor einer Reise den Flugpreis in ungeahnte Höhen, ist das ärgerlich. Die Steuer mindert zwar das Glück des Reisenden, aber nicht notwendig die Profite der Luftfahrtgesellschaft.

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       Wer sollte Steuern zahlen?

      Da Steuern nach Turgots Ansicht den freien Markt behinderten, wollte er sie vereinfachen, und er wollte die mächtigen Gruppen nicht länger von der Steuerlast befreien. Er empfahl eine einzige Steuer auf das Nettoprodukt des Landes – den Wert der gesamten Güter und Dienstleistungen abzüglich der Wertminderung.

      Turgot war beeinflusst von den Physiokraten, die glaubten, lediglich die Landwirtschaft erzeuge einen Überschuss. Da andere Industriezweige keine Mehrerlöse erwirtschafteten, könnten sie keine Steuern zahlen – sie würden immer versuchen, sie durch steigende Preise und Honorare weiterzugeben, bis sie schließlich bei den Landeigentümern landeten. Da die Bauern einen Großteil ihres Überschusses als Pacht an die Landeigentümer zahlten, wollte Turgot für jene eine Steuer auf die Pacht einführen. Spätere Wirtschaftswissenschaftler verfeinerten die Prinzipien der Fairness und der Effizienz, die ein optimales Steuersystem kennzeichnen. Zur Fairness gehört, dass diejenigen, die am besten zahlen können, am meisten zahlen, dass gleichgestellte Menschen das Gleiche zahlen und dass diejenigen, die von den Ausgaben der Regierung profitieren (etwa die Nutzer einer neuen Brücke), dazu ihren Beitrag leisten. Effizienz bedeutet dagegen Effektivität bei der Steuererhebung und gleichzeitig die Maximierung des Wohlergehens der Gesellschaft. Außerdem bedeutet Effizienz nach Ansicht der Ökonomen, die Märkte so wenig wie möglich zu stören und vor allem die Anreize für Arbeit und Investitionen zu erhalten.

       Perfekte Steuergestaltung

      In den letzten Jahrzehnten verbessert sich die Steuergestaltung zusehends. Die Theorie des »perfekten Marktes« empfiehlt z. B., einheitliche Steuern auf Gebrauchsgüter nur auf »Fertigwaren« zu erheben, die Einkommensteuer nicht an das Einkommen, sondern an die Leistungsfähigkeit zu knüpfen, und Unternehmensprofite und Kapital möglichst gering zu besteuern.

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      Turgots Steuerreform von 1776 zielte auf die Adligen in Versailles ab. Er fand, sie sollten nicht länger von der Steuer ausgenommen sein – also sorgten sie für seine Entlassung.

      Andere Theorien befürworten z. B. auch eine möglichst hohe Besteuerung unerwünschter Faktoren wie Verschmutzung. Im Allgemeinen bewegt sich die Steuerpolitik in Richtung dieser Theorien, wobei sie aber auch auf die Höhe der Einnahmen und die politische Durchsetzbarkeit achtet. image

       Anne-Robert-Jacques Turgot

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      Turgot wurde 1727 in Paris geboren. Er sollte zunächst Priester werden, doch im Jahr 1751 ermöglichte ihm eine Erbschaft eine Karriere in der Verwaltung. Ende der 1760er-Jahre freundete er sich mit den Physiokraten an und lernte später auch Adam Smith kennen. Von 1761 bis 1774 war er Intendant von Limoges. Unter Ludwig XVI. wurde Turgot 1774 Finanzminister. Mit seinen Reformen förderte er den Freihandel. 1776 schaffte er die Zünfte ab und beendete eine Regierungspolitik, bei der unbezahlte Zwangsarbeitskräfte zum Straßenbau eingesetzt wurden. Stattdessen führte er eine Steuer ein. Ludwig XVI. gefiel das nicht und er entließ Turgot. Dessen Reformen – die möglicherweise die Revolution von 1789 verhindert hätten – wurden gekippt. 1781 starb er im Alter von 54 Jahren.

       Hauptwerke

      1763 Entwurf zu einem Essay über die Besteuerung

      1766 Betrachtungen über die Bildung und Verteilung des Reichtums

      1776 Die sechs Edikte

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      MEHR WARENAUSSTOSS DURCH DIE AUFTEILUNG DER PRODUKTION

      DIE ARBEITSTEILUNG

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Märkte und Firmen

      VORDENKER

      Adam Smith (1723–1790)

      FRÜHER

      380 v. Chr. In Der Staat beschreibt Platon, wie eine Stadt entsteht und wächst, indem sie sich die Arbeitsteilung zunutze macht.

      1705 Der niederländische Philosoph Bernard Mandeville prägt in seiner Bienenfabel den Ausdruck »Arbeitsteilung«.

      SPÄTER

      1867 Laut Karl Marx führt die Arbeitsteilung zur Entfremdung der Arbeiter. Er hält sie für ein notwendiges Übel, das es zu überwinden gilt.

      1922 Der österreichische Ökonom Ludwig von Mises erkennt in der Arbeitsteilung große Vorteile statt Entfremdung, z. B. mehr Freizeit.

      Menschen, die in einer Gruppe arbeiten, verteilen meist zuerst die Aufgaben. Adam Smith erhob die Arbeitsteilung zu einem zentralen ökonomischen Prinzip. Zu Beginn seines einflussreichen Werkes Der Wohlstand der Nationen erklärt er, welchen Unterschied es bei der Produktion macht, ob ein Mensch alle Aufgaben erledigt oder ob mehrere Menschen jeweils nur eine Teilaufgabe