Название | Die Perry Rhodan Chronik, Band 3 |
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Автор произведения | Hermann Urbanek |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783854453963 |
Kurt Brand hat dies in Band Nr. 78 »Thoras Opfergang« zu schildern versucht, für meine Begriffe mit zu viel Seelenschmalz. Erinnern wir uns: Thora war die hochmütige Kommandantin eines auf Luna havarierten arkonidischen Forschungskreuzers. Als Mitglied der auf Arkon regierenden Dynastie Zoltral sah sie in den Menschen der Erde zunächst nur barbarische Wesen. Thora war, so das PERRY-RHODAN-Lexikon, »eine faszinierende Erscheinung, hochgewachsen, mit hellen, fast weißblonden Haaren, ausdrucksvollen Augen mit der für Arkonidinnen charakteristischen goldroten Färbung.« (Etwas später verstieg sich K.H. Scheer übrigens zunehmend auf rothaarige, vollbusige Frauen mit eurasischem Gesichtsschnitt, die ich, nachdem ich die Exposé-Arbeit übernahm, durch schwarzhaarige, etwas schlankere Typen ersetzte. Ich hoffe, man vergibt uns beiden!)
Bei ihrer ersten Begegnung waren sich Perry Rhodan und Thora spinnefeind, die beiden konträren Persönlichkeiten prallten aufeinander wie Feuer und Wasser. Dann, um abermals das Lexikon zu zitieren, »kam es im Verlauf der Jahre zu einem Verstehen, Freundschaftsverhältnis und schließlich zur Eheschließung«. Die Hochzeit zwischen Perry Rhodan und Thora war natürlich die Nachvollziehung eines Klischees, aber jede andere Lösung wäre uns von den Lesern nie verziehen worden.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein nettes Erlebnis während des ersten (und einzigen) PERRY-RHODAN-Cons in Washington. Walter Ernsting (Clark Darlton) und ich bemühten uns um die Gunst einer Amerikanerin, die in der Maske der Thora zum Con erschienen war. Walter, gegen dessen Charme bekanntlich nicht einmal Bulldozer ankommen, schlug mich als Rivalen aus dem Feld, indem er dem Mädchen vorschwindelte, ich sei der »Mörder« Thoras. Daraufhin würdigte sie mich keines Blickes mehr.
Aber auch in unseren Landen fand der Tod Thoras wenig Beifall. Zum Glück ließen wir uns von den Lesern nicht zu einer Wiederauferstehung überreden, wie dies z. B. bei der Figur des Roi Danton gründlich misslungen ist. Jedes Mal, wenn eine bekannte Person aus der PERRY-RHODAN-Serie stirbt, geht ein Proteststurm durch die Reihen der Leser, bei Thora war er jedoch besonders stark. (Ich stelle mir gerade vor, was passieren würde, wenn ich Gucky sterben ließe!)
Nach Thoras Tod trauerte unser Held eine Zeitlang – bis er sein Augenmerk auf eine neue Favoritin richtete, die Plophoserin Mory Abro, eine Tochter Lord Abros, des Neutralistenführers von Plophos. Auch sie war eine faszinierende Erscheinung, groß, schlank, mit rotblonden Haaren, weißer Haut und grünen Augen. Ihr Charakter wurde als »explosiv« bezeichnet, und was immer man darunter verstehen mag, ich bin froh, dass meine Frau nicht explosiv ist.
Mit fünfundzwanzig Jahren wurde Mory Abro Nachfolgerin des Obmanns von Plophos, Iratio Hondro. Sie erhielt den Zellaktivator des Diktators Hondros, was sie allerdings nicht vor dem Tod bewahrte. Nachdem sie Perry Rhodan im Jahre 2329 heiratete und ihm zwei Kinder schenkte (auch so eine blödsinnige Ausdrucksweise), starb sie zusammen mit ihrer Tochter Suzan Betty Rhodan während des Panither-Aufstands im Jahre 2931 auf Plophos. Das zweite Kind war der schon erwähnte Roi Danton alias Michael Rhodan. Übrigens gilt es, den Nachwuchs zu komplettieren: Aus Perry Rhodans Ehe mit Thora ging ebenfalls ein Sohn hervor, Thomas Cardif, ein regelrechter Revoluzzer. Ich muss meinen Kollegen Respekt zollen, die damals Cardif als einen Menschen darstellten, der wegen verweigerter Elternliebe auf die schiefe Bahn geriet.
Das Pech mit den Frauen blieb dem damaligen Großadministrator des Solaren Imperiums also treu. Wollen wir ihm aber zugestehen, dass er, wie jeder halbwegs vernünftige Mann, fürderhin nicht im Zölibat lebte, wenn auch in der PERRY-RHODAN-Serie solche Abenteuer kaum je Erwähnung finden.
Kommen wir zur Ehefrau Nummer drei. Orana Sestore war Chefin einer Forschungsstation im Plejadensektor und, laut Exposé, »mittelgroß, schlank, vollbusig, mit einer Haut wie zartes Elfenbein! (Ausrufezeichen vom Verfasser dieses Artikels), langen, tiefschwarzen Haaren und dunkelblauen Augen.« Diese bildschöne Frau war schon einmal verheiratet gewesen, und zwar mit dem Experimentalphysiker Dr. Sestore. In der PERRY RHODAN-Serie tauchte sie erstmals in Band Nr. 550 auf. Später heirateten Perry Rhodan und Orana. Diese Frau spielte eine ungewollt tragische Rolle, als sie vom Konzil (um die Bände 656 bis 660) als lebende Bombe missbraucht werden sollte. Orana starb in den Wirren des Mahlstromes, ohne dass Perry Rhodan jemals im Detail Aufschluss über ihr Schicksal erhielt. Kein Wunder, dass unser dreimal vom Schicksal gebeutelter Held bis ins Jahr 424 Neuer Galaktischer Zeitrechnung keine weiteren festen Bindungen mehr einging. Doch das ist nicht endgültig.
Ein weiteres »faszinierendes« weibliches Wesen besteht zumindest schon in Exposéform; und es wird die dramatischste Beziehung werden, die Perry Rhodan je zum anderen Geschlecht knüpfte. Mehr jedoch will und darf ich an dieser Stelle nicht verraten. (Nur im Manuskript: Ich bin froh, dass Angelo von dieser noch nicht im Detail ausgearbeiteten Figur kein Bild gemalt hat – die Konsequenzen wären nicht übersehbar.)
Eines steht jedenfalls fest: Die Frauen in und um PERRY RHODAN sind und bleiben ein unerschöpfliches Thema, so oder so.
(Auszug aus: SF-PERRY RHODAN MAGAZIN 3/1981)
Bei dieser überaus beeindruckenden Frau handelte es sich, wie die langjährigen Leser der Serie wissen, um niemand anders als Gesil, die zweite Inkarnation der Kosmokratin Vishna, mit der Perry Rhodan im Jahr 426 NGZ einen unbefristeten Ehevertrag eingeht; dieser Verbindung entstammt die gemeinsame Tochter Eirene, die sich in der Folge dazu entschließt, ihren Kosmokratennamen Idinyphe anzunehmen. Und Gesil sollte beileibe nicht die letzte Frau an Rhodans Seite sein.
Natürlich war allen Beteiligten klar, dass Walter A. Fuchs neben seinen anderen Aktivitäten für den Verlag trotz aller Unterstützung nicht nebenbei auch noch das PERRY RHODAN MAGAZIN herausgeben konnte, und so wurde ein neuer Chefredakteur gesucht. Die Wahl fiel schließlich auf Hans-Jürgen Frederichs, der schon als Herausgeber des professionell vertriebenen SFCD-Magazins ANDROMEDA erste Erfahrungen in diesem Metier gesammelt hatte.
ANDROMEDA – Das Profi-Magazin
Seit Walter Ernsting 1955 den Science Fiction Club Deutschland e.V. gegründet und die erste Ausgabe des neuen Club-Magazins ANDROMEDA herausgegeben hatte, hatte dieses zahlreiche Höhen und Tiefen durchlaufen. Zumindest ein regelmäßiges Erscheinen war von 1975 an durch wechselnde Redaktionen in Deutschland und Österreich gewährleistet. Und dann griff die Überlegung Raum, den SF-Boom, der sich abzuzeichnen begann, auszunützen und ANDROMEDA einem größeren Publikum als nur den Vereinsmitgliedern zugänglich zu machen. Und so war im Editorial von ANDROMEDA 96, der Ende 1978 in den Handel gebrachten ersten flächendeckend erhältlichen Ausgabe, zu lesen:
»Im August dieses Jahres beschloss die Mitgliederversammlung (des SFCD) in Marburg auf Vorschlag des Vorstandes, ANDROMEDA Hans-Jürgen Frederichs zu übertragen und damit in den freien Handel zu bringen. Hans-Jürgen Frederichs, schon seit langem im Verlagsgewerbe tätig und Profi in Entwicklung und Konzeption von Zeitschriftenobjekten, verspürte schon lange die Lust, ›mal ein Blatt zu machen, das auch meinen persönlichen Neigungen entspricht und nicht nur vom Kommerz diktiert wird.‹
Und er fand auch zwei Partner, Eberhard Bode und Ralf H. Grosshans, die ebenso wie er Spaß an der Sache haben und mit ihm das verlegerische Risiko teilen. Alle Beide sind vom ›Fach‹. Eberhard Bode als Vertriebsleiter und Druckspezialist und Rolf H. Grosshans als Redakteur, der lange mit SF zu tun hatte und früher selbst SF-Romane für den Pabel-Verlag schrieb.
Und mit von der Partie ist natürlich Jürgen Mercker, erster Vorsitzender des SFCD, der die Koordination zwischen dem bewährten alten Redaktionsstab und der neuen Verlagsleitung übernommen hat.«
In Marburg waren auch schon die Aufgabenbereiche der vom SFCD gestellten Redakteure aufgeteilt worden. Der Stab setzte