Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook. Elmar Gruber

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Название Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook
Автор произведения Elmar Gruber
Жанр Документальная литература
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Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783769880151



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auch der “Ungeist“ kann begeistern.

       So provoziert das begeisterte Reden von Gott

       den Ungeist und die Menschen,

       die von „Ungeistern“ – von Angst, Haß und Rache –

       besessen sind.

      Meine Einfälle entstehen nicht unabhängig von mir.

       Meine Einstellung und Gesinnung,

       meine Absichten, Sehnsüchte und Wünsche sind der Raum,

       in dem meine Einfälle entstehen.

       Meine Einfälle bringen zum Ausdruck,

       „wes Geistes Kind“ ich bin.

       Ich kann nur ganz persönlich, „subjektiv“, begeistert

       und ergriffen sein.

       Irrtum und Selbstbetrug sind von der Begeisterung

       nicht ausgeschlossen.

       Bei allen „Einfällen“ und “Eingebungen“

       muß ich prüfen,

       ob und inwieweit sie vom Geiste Gottes stammen.

       „An den Früchten werdet ihr sie (ihn) erkennen“:

       „Die Frucht des Geistes“

       ist Liebe, Friede, Freude –

       Befreiung aus allen Ängsten.

       Herr, gib mir deinen Geist, damit ich immer begeistert und begeisternd von dir reden kann.

      SONNTAG IN DER WEIHNACHTSOKTAV –

       FEST DER HEILIGEN FAMILIE (MT 2,13-15.19-23)

      "Nimm das Kind und seine Mutter;

       und flieh nach Ägypten!“

      Dulden müssen

      Gott wird Mensch,

       um den Menschen menschlich zu begegnen

       und ihnen seine Menschlichkeit zu offenbaren.

       Doch die Menschen nehmen ihn nicht an;

       sie verfolgen ihn.

       Maria und Josef haben diesen Gott angenommen;

       ihre Beziehung und ihr Glück

       kamen durch diesen Gott zustande;

       so sind auch sie mitbetroffen

       vom Schicksal des menschgewordenen Gottes:

       In der Herberge

       war kein Platz für sie;

       und jetzt müssen sie fliehen vor einem König,

       der bangt um seine Macht.

      Dies ist unsere Tragik:

       Wir verfälschen unsere Sehnsucht

       nach dem wahren Gott der Liebe

       durch selbstgemachte Götter,

       durch Götzen,

       die uns das wahre Glück nicht bringen.

       Durch Habsucht, Herrschsucht,

       Genußsucht und Konsum

       kommt das Glück der Liebe,

       Geborgenheit, Freude und Frieden

       oft gar nicht mehr zustande.

       Wo der Egoismus herrscht,

       ist wenig Platz für heile, heilige Familien.

      Warum greift Gott nicht ein;

       er hat doch alle Macht im Himmel und auf Erden?

       Herodes hätte früher sterben müssen;

       Flucht und Kindermord wären vermieden worden.

      Die Macht der Liebe verzichtet auf Gewalt;

       sie tötet nicht;

       sie duldet.

       „Der Stärkere gibt nach.“

       Nur so kann Liebe überzeugen.

      Gott, der uns die Freiheit gab,

       will uns nicht bekehren mit Gewalt;

       er will, daß wir uns selbst ändern.

       Herr, gib mir die Kraft, daß ich mich ohne Haß und Ärger zurücknehmen kann, wenn ich bei den Menschen keine Anerkennung finde.

      OKTAVTAG VON WEIHNACHTEN – HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA (LK 2,16-21)

      Sie fanden Maria und Josef und das Kind.

       Als acht Tage vorüber waren,

       gab man dem Kind den Namen Jesus.

      Gott zur Welt bringen

      Maria, Josef und das Kind –

       in der Beziehung dieser drei offenbart sich

       die Sinnerfüllung unseres Lebens hier auf Erden:

       Gott in sich aufnehmen und zur Welt bringen

       durch die Liebe,

       zu der uns der „Gott mit uns“ befähigt.

       Jesus, der „Gott-rettet-uns“,

       kann in jedem Menschen wohnen,

       der sich bedingungslos der Liebe öffnet.

      Jungfrau und Mutter sein:

       Die Jungfrau ist offen und bereit für den Bräutigam,

       der sie zur Mutter macht.

       Wer in Gott den

       Ursprung allen Lebens sieht,

       wird in Gott den Ursprung aller Mutterschaft

       und auch der Vaterschaft erkennen.

       Auch Josef war „jungfräulich“;

       auch er hat seine Vaterrolle

       gläubig von Gott angenommen.

       Die Jungfräulichkeit,

       das Offensein für Gott,

       endet nicht mit der Geburt des Kindes.

       Wer Gott zur Welt bringen will,

       muß für Gott offen bleiben.

      Immer wieder neu

       muß ich Gott einlassen –

       und immer wieder neu

       muß ich mich im Glauben auf Gott einlassen,

       auf einen Gott,

       an dessen Liebe ich glaube,

       obwohl ich seine Zumutungen oft nicht begreifen kann.

      Für Gott offen bleiben –

       Gott zur Welt bringen,

       das soll Wegweiser sein im neuen Jahr.

      Herr,

       gib, daß ich mich nicht verschließe,

       wenn ich dich

       nicht mehr begreifen kann.

       Halte mich offen,

       damit ich dich

       zu den Menschen bringen kann.

      ZWEITER SONNTAG NACH WEIHNACHTEN

      (JOH 1,1-5.9-14)

      Das Wort ist Fleisch geworden

       und hat unter uns gewohnt.

      Wirklich sein

      Menschen wirken durch ihr Wort,

       wenn sie zu Wort kommen,

       wenn sie ihr